Die Aids-Tanzgala zählt zu den kulturellen Höhepunkten in Regensburg. Die 19. Auflage findet am 12. November statt – erstmals nicht im Velodrom, sondern im Theater am Bismarckplatz.
Der Gesamterlös der Internationalen Aids-Tanzgala wird dieses Jahr die Marke von 300000 Euro übertreffen. Angefangen hat das kulturelle Highlight 2003 mit bescheidenen 4000 Euro für Prävention und Behandlung von Aids . Nahezu kontinuierlich steigerte sich der Erlös, der dank Sponsoren, Spendern und Einnahmen erzielt wird. Weit über über 20000 Euro kommen pro Jahr zusammen.
Das Geld kommt abwechselnd einem Aids-Projekt in Südafrika und dem Care Health Center im indischen Namakkai zugute. Einen kleineren Beitrag erhält zudem der Notfallfonds der Aids-Beratungsstelle Oberpfalz. Sie kann das Geld aktuell gut einsetzen. Unter den Flüchtlingen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, befinden sich auch Menschen, die Behandlung und Medikamente benötigen.
Gerade bemüht sich Hans-Peter Dorsch intensiv um die Aufnahme einer Frau in eine Krankenversicherung. „Wir waren hochalarmiert“, erzählte der Leiter der Beratungsstelle bei der Vorstellung des Programms der 19. Aids-Tanzgala. „Sie hatte etliche Tage keine Medikamente genommen, als sie zu uns kam.“Er ist zuversichtlich, dass sich der Einsatz lohnt. „Vielleicht kann sie sogar zur Tanzgala kommen.“
Weil das Velodrom wegen des Umbaus geschlossen ist, findet die Gala heuer erstmals im großen Haus am Bismarckplatz statt: am Samstag, 12. November. Auch Kurator Wagner Moreira ist neu dabei. Mit Esther von der Fuhr arrangierte er das abwechslungsreiche Programm für die 19. Ausgabe. Für den künstlerischen Leiter der Tanzcompany Regensburg ist es „Ehre und Anliegen zugleich, die Tradition der Benefiz-Gala fortzuführen“, betonte Moreira bei der Pressekonferenz. Mit der eigenen Company, dem Bayerischen Staatsballett München und dem Staatsballett Augsburg, das auch bei der ersten Gala 2003 getanzt hatte, sind gleich drei bayerische Häuser vertreten.
Das Münchner Ballett stellt einen Pas de deux aus Cinderella vor, choreografiert von Christopher Wheeldon zu Prokofjews Musik. Marco Goecke choreografierte für die Augsburger Tänzer auf höchst eigene Weise das romantische „La Spectre de la Rose“ von Mikhail Fokine aus dem Jahr 1911, aus dem ein Ausschnitt zu sehen sein wird.
„Bach Off“ ist eine Choreografie von Jacopo Godani für die Dresden Frankfurt Dance Company, die mit vier Tänzern und Tänzerinnen vertreten sein wird. Bereits zum wiederholten Mal nimmt die Dance Company vom Theaterhaus Stuttgart, Gauthier Dance, teil – eine der Favoritinnen von Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Die Oberbürgermeisterin freut sich „schon sehr auf den Abend“, gestand die Schirmherrin mit leuchtenden Augen. Mit Sebastian Ritschel, dem neuen Theater-Intendanten, wies sie auf das große Engagement aller Beteiligten vor und hinter den Kulissen hin und dankte den Sponsoren für deren vielfältige Unterstützung.
Für Moreira ist es sichtlich eine Genugtuung, aus dem Umkreis seines letzten Wirkungskreises die wee dance company des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau mit einem Ausschnitt aus „Box“ (Choreografie: Dan Pelleg und Marco E. Weigert) präsentieren zu können. Viel Aufmerksamkeit wird sicher auch der Spanier Nacho Duato bekommen, der als Leiter die Compañia Nacional de Danza Madrid an die Weltspitze brachte und zuletzt Intendant des Staatsballetts Berlin war. Er präsentiert ein Duett aus seinem Bach-Stück.
Ein inklusives Duett aus einer eigenen Choreografie von Moreira, Tschaikowskys Märchenballett „Der Nußknacker“, stellen die Palucca-Absolventin Sophie Hauenherm mit Simon Woland vor. Jason Beechey schließlich, der Hauenherm als Rektor der Palucca Hochschule Dresden zum Abschluss führte, zeigt mit Tanzenden seiner Hochschule „Resurrection del Angel“ zur Musik von Astor Piazolla.
Alle Künstlerinnen und Künstler treten, wie auch Moderator Peter Jungblut vom BR, ohne Gage zugunsten des sozial-caritativen Zieles auf. Tickets für die 19. Internationale Aids-Tanzgala sind an der Vorverkaufskasse des Theaters und über die Homepage erhältlich: www.theaterregensburg.de
