Regensburg
Steffi Bauer „will koan Blues mehr blosen“

26.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:08 Uhr
Peter Geiger
Steffi Bauer stellte in der Alten Mälzerei ihr Album „Vibesbilder in Schwarzweiß“ vor, links: Peter Perzlmaier am Bass. −Foto: Geiger

Moderatorin Steffi Bauer stellt in der Alten Mälzerei ihr Album „Vibesbilder in Schwarzweiß“ vor: Lieder voller Energie, Emotion und Optimismus.

Steffi Bauers Optimismus ist unverwüstlich: Als die Sängerin in der Alten Mälzerei die Stufen zur Bühne erklimmt, da ist sie ein bisschen nervös. Prompt stolpert sie. Und nachdem sie diesen Schockmoment auch noch mit dem Satz „I glaub, etz is was grissen!“ kommentiert, da stockt manchem im Publikum der Atem.

Aber kaum hat ihre vierköpfige Band begonnen, die ersten Takte von „I reg mi nimmer auf“ zu spielen, da lacht sie schon wieder. Streift das Haar nach hinten und stellt klar: Nein, weder Bänder- noch Textilien seien lädiert. Weshalb sie jetzt befreit singen kann: „I schnauf ein / I schnauf aus / I reg mi nimmer auf“.

Mit dieser Grundhaltung hat die Frau mit dem markanten Lockenkopf ihren Weg gemacht. Dass sie jetzt an diesem Abend ihr eigenes Album präsentieren kann, ist in erster Linie ihrer Bereitschaft zu verdanken, sich immer wieder auf Neues einzulassen. Und keine Zeit zu verschwenden, mit Zweifeln oder Zaudern.

Seit rund 30 Jahren steht Steffi Bauer als Frontfrau auf der Bühne und macht mit ihrer Band „Kulticz“ das, was man Party-Rock nennt. Schenkt Hits ihre Stimme und bringt das Publikum dazu, sich selbst zu vergessen. Mit ihrem Album „Vibesbilder in Schwarzweiß“ aber möchte sie genau das Gegenteil erreichen: Sie will, dass man ihren selbstgetexteten Songs in bayerischer Mundart zuhört. Und dass man sich anstecken lässt, von ihrem Glauben ans „einfache Leben“, ans „Frei sein“ und die „Gmahde Wiesen“. Mit anderen Worten: Sie hat ihrem Optimismus musikalische Flügel verliehen (Komposition: Rainer Thanner). Und auch wenn die Songs manchmal über melancholische Noten verfügen, bei ihr gilt die Devise: „I will koan Blues mehr blosen / I reg mi nimma auf!“

Diese positive Lebenseinstellung hat Steffi Bauer auch zum Fernsehen gebracht: Bei TVA moderiert sie „hundsammascho“, eine Show, bei der sie Gassi geht. Und zwar mit bekannten Hundebesitzern aus der Region und deren vierbeinigen Freunden. Sie sei von Polli – der Geschäftsführerin Renate Pollinger also – mehr oder weniger zufällig gefragt worden, ob sie nicht Lust hätte auf ein solches Arrangement vor Kamera und Fernseh-Publikum. „Ach“, habe sie sich gedacht: „Mit Hundeaccessoires kenn ich mich eh’ aus, wegen Lola, meiner Promenadenmischung aus Griechenland.“ Das Ende vom Lied? Jetzt läuft nicht nur Steffi Bauer, sondern auch dieser Talk schon seit rund zwei Jahren.

Immer, wenn Steffi Bauer allein mit ihrer Lola unterwegs ist, dann fallen ihr Textzeilen ein. So fügte sich eins zum anderen und schließlich zum herrlich gestalteten Album „Vibesbilder in Schwarzweiß“. Auf der Bühne der Alten Mälzerei verfügt die Sache über Emotionalität und ziemlich viel Druck: Peter Perzlmaier am Bass und Erich Parzefall an den Drums legen als Rhythmus-Crew eine pulsierende Basis. Norbert Staudte pumpt mit seiner Hammondorgel Sauerstoff ins Feuer. Und Steffi Adler setzt mit der Gitarre rockige Akzente.

Wer das mitreißende Debüt in der Alten Mälzerei verpasst hat, kann das Album auf allen Streamingplattformen hören oder unter www.steffibauer.de sein persönliches Exemplar bestellen. Und: Mit „Vibesbilder in Farbe“, verrät Steffi Bauer, ist der Nachfolger auch schon in Planung!