Metallbearbeitung
Halbes Jahrhundert erfolgreiche Unternehmensgeschichte: Müller Präzision aus Cham feiert Jubiläum

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 17:27 Uhr

Über die Auszeichnung freuen sich Personalleiter Matthias Markl und Geschäftsführer Karl Macharowsky zusammen mit IHK-Vorstandsmitglied Martina Schierer und IHK-Bereichsleiter Richard Brunner (v.l.). Foto: Ferdinand Schönberger

Ein halbes Jahrhundert erfolgreiche Unternehmensgeschichte: „Als Rainer Müller 1974 gemeinsam mit seinem Bruder die erste Betriebsstätte in der Frühlingsstraße errichtet hat, war wohl kaum daran zu denken, dass dieses Unternehmen einmal zu den Leitbetrieben unserer Stadt und unseres Landkreises zählen würde.“ So leitete Martina Schierer, selbst Unternehmerin und IHK-Vorstandsmitglied, am Montagvormittag ihre Laudatio bei der Firma ein.

Mit IHK-Bereichsleiter Richard Brunner gratulierte sie Müller Präzision mit Geschäftsführer Karl Macharowsky und Personalleiter Matthias Markl zu einem halben Jahrhundert erfolgreicher Unternehmensgeschichte.

Beharrliche Aufbauarbeit von Rainer Müller und Manfred Domani



Die beharrliche Aufbauarbeit der beiden Gesellschafter Rainer Müller und Manfred Domani in Verbindung mit deren unternehmerischer Vision und den vielen tüchtigen Fach- und Führungskräften hätten die Firma geprägt und zu einem leistungsfähigen Partner gemacht: für die Automobilindustrie (40 Prozent) sowie für den Maschinenbau, die Agrar- und Energietechnik und die Hydraulikbranche.

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Zu erwähnen sei auch der langjährige Geschäftsführer Erwin Bucher, der im Gründungsjahr als Auszubildender eingetreten sei und ab 2004 das Unternehmen durch wichtige Investitions- und Wachstumsphasen geführt habe.

Es ist kontinuierlich gewachsen, beschäftigt mittlerweile 550 Mitarbeiter und entwickelte sich weiter durch den Neubau und die Erweiterung von Werk 2 (2014 und 2017), den Ausbau von Werk 1 (2021) und die Errichtung eines Reinraums (2022).

Innovative Lösungen in der zerspanenden Metallbearbeitung



Qualität, Engagement und Erfahrung hätten es, so Schierer, zu einem geschätzten Ansprechpartner für präzise und innovative Lösungen in der zerspanenden Metallbearbeitung gemacht. Für diesen Weg brauchte es ein gehöriges Maß an Mut, Unternehmergeist, Durchhaltevermögen und den Drang, die Produkte und Dienstleistungen für den Kunden ständig weiter zu entwickeln und zu verbessern.

Verantwortung wahrnehmen

„Sie leben das, was mittelständische Familienunternehmen ausmacht: Verantwortung für das Unternehmen und seine Mitarbeiter, Zuverlässigkeit gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Partnern sowie Innovationskraft durch gelebtes Unternehmertum“, lobte Schierer und überreichte zum 50.Jubiläum die Ehrenurkunde der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim.

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Im anschließenden Gespräch erklärte Macharowsky, seit 2018 im Betrieb, es sei damals mutig von Rainer Müller gewesen, hierher zu gehen. Man habe ganz klein begonnen. Es hätte immer linienförmige Entwicklungen gegeben, mit Wellen, Phasen des Aufschwungs, mit Krisen und der Konsolidierung. Spreche man heute über Transformation in der Automobilindustrie und allgemein, klinge das neu. Doch er erinnerte etwa an den Hauptkunden Triumph-Adler, dessen Geschäft mit Schreibmaschinen durch den PC binnen Monaten wegbrach. Ähnlich sei Kodak verschwunden, als die Digitalkameras aufkamen.

Mitarbeiterbeteiligung

Mit seiner Neugierde und seiner langfristigen, auf Ausgleich zwischen den Interessen der Kunden, der Mitarbeiter und der Lieferanten ausgerichteten Philosophie habe Rainer Müller den Erfolg mitgetragen. Dazu trügen auch das den Führungskräften entgegengebrachte Vertrauen und die Begeisterung aller für Technik und den Werkstoff Metall bei.

Markl ergänzte, das Unternehmen zeichne aus, dass sich die Mitarbeiter als „Familie Müller“ fühlen. Brunner betonte, mit dem Thema Mitarbeiterbeteiligung sei die Firma ihrer Zeit weit voraus gewesen.

Techniken, Konzepte, IT und Digitalisierung würden sich ändern, wie Macharowsky weiter ausführte. Blieben sie gleich, sei die Firma weg. Aber man versuche vor allem, Werte wie Kompetenz, Mitgestaltung und gute Ausbildung hochzuhalten. So habe man 50 Azubis, eine Ausbildungswerkstatt und zwei Mitarbeiter, die nur Ausbildung für die Fachkräfte von morgen betreiben.

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Das Geschäft sei höchst kapitalintensiv, was die Investitionen betreffe: bis zu 10 Millionen Euro pro Jahr. Im Automobilbereich beliefere man den Weltmarkt, der nicht in der gleichen Philosophie wie die europäische Gesetzgebung unterwegs sei und so gebe es derzeit wieder Wachstum bei Verbrennungsmotoren.

Geschichte



Die Ursprünge der Firma Müller Präzision reichen zurück in das Jahr 1907, in dem Heinrich Müller einen neuartigen kurvengesteuerten Drehautomaten erwarb und sich selbständig machte. In zwischenzeitlich dritter Generation gründete Rainer Müller 1974 die Betriebsstätte in Cham, die seit 1989 als Müller Präzision GmbH selbständig am Markt agiert und sich dynamisch entwickelte.

cds