Schwere Vorwürfe erhebt die Staatsanwaltschaft gegen einen Polizeibeamten (41) der Inspektion Roding (Landkreis Cham): Wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, versuchter Körperverletzung im Amt, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Verfolgung Unschuldiger muss dieser sich vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Cham verantworten.
Dem Beamten wird vorgeworfen, im Rahmen einer völlig aus dem Ufer gelaufenen Polizeikontrolle am Vatertag 2022 im Fischerwinkel bei Braunried vier gezielte Schüsse auf die Reifen eines Quads abgegeben zu haben, mit dem ein Landwirt unterwegs war, der sich der Überprüfung entziehen wollte.
Außerdem soll der 41-Jährige nach dem Ende der Verfolgungsfahrt dem bereits gefesselten Landwirt noch Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben. Auch muss sich der Polizist verantworten, weil er und eine Kollegin, die mit dabei war, zunächst behauptet hatten, die Schüsse seien in Notwehr erfolgt. Ein Gutachten hatte aber ergeben, dass der Quadfahrer nicht auf die Polizisten zu, sondern von ihnen weggefahren war.
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Der Quadfahrer, der zum Tatzeitpunkt ohne Führerschein und betrunken unterwegs war, wurde vom Schöffengericht bereits zu zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt, nun wird das Verfahren gegen den Polizisten neu aufgerollt, nachdem die Verteidigung beim ersten Termin der um die vermeintliche Pfefferspray-Attacke erweiterten Anklageschrift nicht zugestimmt hatte.
Zwei Tage sind für den Prozess angesetzt, im Falle einer Verurteilung droht dem Polizisten unter anderem die Entfernung aus dem Dienst.
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