Debatte um Klinikstandort
Kelheims CSU skizziert mögliche Neuausrichtung der medizinischen Versorgung Mainburgs

21.02.2024 | Stand 22.02.2024, 12:31 Uhr

Wie geht es am Klinikstandort Mainburg weiter? Die Kelheimer CSU schlägt ein erweitertes Gesundheitszentrum mit Rund-um-die-Uhr-Notfallpraxis vor. Fotos: Hutzler

Das Mainburger Krankenhaus in der derzeitigen Form sei nicht zu halten, egal ob mit oder ohne die Ilmtalklinik in Pfaffenhoffen. Diese Aussage des Paffenhofener Landrats (Freie Wähler) - die MZ berichtete - nimmt die Kelheimer Kreis-CSU zum Anlass, in einem Statement eine mögliche Zukunft der Notfallversorgung für die Menschen im Raum Mainburg zu skizzieren. Und diese sei nur im Klinikverbund mit Pfaffenhofen möglich.

Konkret spricht die CSU von einem „erweiterten regionalen medizinischen Gesundheitszentrum (ERGZ) mit einer Notfallpraxis, welches rund um die Uhr bei Notfällen verfügbar wäre.

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Fachabteilungen, wie die Endoprothetik unter Dr. Pausch, könnten laut CSU erhalten bleiben. Die mögliche Zukunft der medizinischen Versorgung im Raum Mainburg ist auch Thema einer öffentlichen Info-Veranstaltung am 28. Februar in der Stadthalle Mainburg (Beginn: 19 Uhr. Initiatorin sei Petra Högl (MdL). Sie werde die im Kreistag vorgestellte Medizinstrategie für Kliniken der Region 10 vorstellen.

Man wolle „im engen Schulterschluss mit der Bevölkerung“ erreichen, insbesondere die Notfallversorgung der ganzen Region langfristig zu sichern. „Die Menschen müssten wissen, dass bei einem akuten Notfall schnell die benötigte Hilfe mit Notarzt und Rettungsdienst kommt“, heißt es in dem Statement.

Ein wichtiger Punkt bei einer möglichen Neuausrichtung der medizinischen Versorgung ist für die CSU eine gute Versorgung bei Betriebsunfällen. Ebenso sei die Rettungsinfrastruktur mitzudenken, diese dürfe nicht zu Lasten des Ehrenamtes gehen.

Allerdings, so heißt es in dem Statement, machen die hohen Defizite und der rasante Anstieg dieser jedoch deutlich, „dann man nicht weitermachen kann, wie bisher und Änderungen leider unvermeidbar sind.“ Laut den Zahlen der CSU liegt das Defizit im Klinikverbund im Jahr 2023 bei rund 17,5 Millionen Euro trotz einer Bettenauslastung von 83 Prozent, für 2024 rechne man laut einer ersten Prognose mit knapp 23 Millionen Euro. Für den Landkreis Kelheim bedeutet dies für die Jahre 2023 und 2024 ein anteilig auszugleichendes Defizit in Höhe von in Summe knapp 11 Millionen Euro.

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Die CSU weist in ihrer Stellungnahme auch einen Vorschlag des FW-Kreisverbandes zurück, ohne diesen namentlich zu nennen. „Was uns jetzt nicht hilft, sind Vorschläge anderer Parteien, die etwa die Beibehaltung des Status Quo geprüft haben wollen, wohlwissend, dass aufgrund der riesigen Herausforderung dies leider in keinster Weise realistitisch ist.“ Solche Forderungen würden nur zur Verunsicherung der Bevölkerung beitragen.
Unterzeichnet ist das Statement von CSU-Kreisvorsitzender Petra Högl (MdL), Michael Raßhofer, dem Sprecher der Kreistagsfraktion, Simon Steber, dem stellv. Sprecher der JL-Kreistagsfraktion, Michael Hätscher, Vorsitzender CSU Mainburg und Thomas Kastner, Sprecher CSU-Stadtratsfraktion Mainburg.

mf