Konzert in Neumarkt
Blues traf Klassik: Wolfgang Bernreuther, Ellis Kölbl und Gäste überzeugten im G6

04.03.2024 | Stand 04.03.2024, 11:55 Uhr
Lothar Röhrl

Ein imposantes Bild bot die von Wolfgang Bernreuther (4.v.li) und Ellis Kölbl (re.) zusammengestellte Band auf der G6-Bühne in Neumarkt. Foto: Lothar Röhrl

Alle Sitzplätze im G6 waren besetzt. Und die acht Musiker des Samstagabends strahlten eine große Freude aus, in einem solchen Rahmen zu spielen. Harmonie in jeder Beziehung prägten den Abend in Neumarkt: viel Blues, etwas Jazz und Klassik sowie jede Menge Freiraum für Soli.

Die Idee zu „Blues meets Classic“ hatten der Neumarkter Gitarrist Wolfgang Bernreuther und der ebenfalls aus Neumarkt stammende Pianist Alois „Ellis“ Kölbl.

Bernreuther hatte Musiker eingeladen, die mit dem Können in ihrer favorisierten Stilrichtung überzeugten und unüberhör- und unübersehbar Freude am Zusammenspiel hatten. Bei der einen Dame und den sieben Herren war zu spüren, wie sehr sie auch menschlich zusammenpassen, obwohl sich einige an diesem Abend erst zum zweiten Mal zusammengefunden hatten. Trotz großer Konzentration wollte das Lächeln nicht aus ihren Gesichtern weichen.

Wechselnde Besetzungen machten Genre-Grenzen durchlässig

Brigitte Blank (Saxophon und Flöte) überraschte mit der von ihr weniger bekannten Begabung als Sängerin. Die Berngauerin gefiel mit ihrer unverwechselbaren Stimme. Ebenfalls ein Heimspiel hatte Rainer „Schnüff“ Knychalla. Der Converted-Gitarrist zeigte bei einem Duett mit Bernreuther, dass er auch bluesig-melancholisch kann. Wieder einmal zuverlässige Sound-Stütze war Tom Baier. Sein Drive am Schlagzeug, wenn er einmal für ein Solo „losgelassen“ wurde, gehörte zu den Höhepunkten des Abends.

Bassist Harry Hirschmann und Gitarrist Tommy Gedon konnten dank der Kontakte über Bernreuthers Platten- und CD-Label „Clearaudio“ die Authentizität für Blues steigern. Noch einmal aufgewertet wurde der Abend durch den sonst vorwiegend in der klassischen Musik tätigen Cellisten Götz Kelling-Urban. Ein guter dramaturgischer Einfall war, dass sich im ersten Teil des Konzerts unterschiedlich große Besetzungen abwechselten.

Für die Klassik sorgte nach der Pause auch Kölbl. Mit seinem Fender Rhodes-Piano zeigte er, wie spielerisch leicht Grenzen zwischen Klassik und Jazz hin und her überwunden werden können.

So viele Klangfarben kann Blues haben

Und natürlich Wolfgang Bernreuther selbst, der als Sänger und Gitarrist zeigte, wie unterschiedlich sich beim Blues Klangfarben anhören können. Neben seinen Lieblingsstücken gab es einen Vorgeschmack auf sein neues Album „Cold Cold Feeling“ zu hören.

Die Organisationsgruppe „Frequenz hoch drei“ im Förderverein des G6 durfte sich über einen erfolgreichen Start des Programms 2024 freuen, das am 6. April fortgesetzt wird. Vorsitzender Leonhard Spies warb schon am Samstag für das Gastspiel von Lizzy Aumeier.