Bausenat
Neumarkts Schlossweiher befindet sich in einem beklagenswerten Zustand

19.09.2023 | Stand 19.09.2023, 18:23 Uhr

Der Schlossweiher in Neumarkt befindet sich in keinem guten Zustand und tritt immer wieder über die Ufer. Foto: Eva Gaupp

Nicht nur wenn es stark regnet, läuft der Schlossweiher über. Deshalb bekomme er regelmäßig Anrufe von der Staatlichen Realschule für Mädchen, brachte UPW-Stadtrat Franz Düring in der Sitzung des Bausenats am Montagabend vor. Überhaupt befinde sich der Schlossweiher in keinem guten Zustand.

Dieses Thema hatte auch schon die FDP-Stadträtin und Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl, Ira Hörndler, aufgegriffen. Würde sie gewählt, stünde eine Sanierung des Areals zusammen mit der Familie Ehrnsperger recht weit oben auf der Agenda. Denn der Weiher gehört den Inhabern der Lammsbräu. In früheren Zeiten, da es noch keine elektrischen Kühlungen für das Bier gab, nutzte die Brauerei im Winter das Eis des Weihers, um in kühlen Kellern ihr Bier haltbar zu machen.

Vor vier Jahren war die Fontäne abgestellt worden. Über die Hintergründe war nichts Konkretes zu erfahren gewesen. Fakt ist jedoch, dass sich die Wasserqualität in den vergangenen Jahren stark verschlechtert hat.

Die Wurzeln der Weiden verschlössen immer wieder den Rechen beim Überlauf, klärte der Leiter des Umweltamts, Werner Schütt, auf. Das lasse sich jedoch leicht beheben. Und Oberbürgermeister Thomas Thumann versprach: „Da müssen wir was machen“. Er habe erst jüngst mit den Eigentümern über eine künftige Nutzung gesprochen.

Jedoch müssten erst andere Projekte wie die Erweiterung des Stadtparks abgeschlossen werden. „Die Verschlammung ist ein Problem“, sagte Thumann. Doch gerade angesichts des Klimawandels sei sich die Stadt bewusst, wie wichtig solche Wasserflächen seien.

Hammerbacher wünscht Radweg im Gewerbegebiet



Um nachhaltiges Bauen geht es auch der Familie Hammerbacher, die ihren Sitz von der Daimlerstraße ins neue Gewerbegebiet Stauf Süd II verlegt. Die Pläne waren öffentlich ausgelegt worden und Ämter und Verbände konnten sich dazu äußern. Die Mitglieder des Bausenats gaben dem Konzept grünes Licht.

Zwei Fragen sind jedoch noch offen: Der Büromöbelhersteller möchte entsprechend seiner Firmenphilosophie ein möglichst nachhaltiges Logistikzentrum erstellen. Beispielsweise kompensiert er seinen Kohlendioxidausstoß durch ein Aufforstungsprojekt in Uganda.

Ziel ist es, das neue Gebäude nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zu errichten. Und zum Gold-Standard gehören ein abgesetzter separater Radweg sowie eine Bushaltestelle im Umkreis von 350 Metern. „Wir halten unsere Mitarbeiter dazu an, mit dem Fahrrad in die Arbeit zu kommen und unterstützen den Kauf eines Job-Rads. Aus diesem Grund ist gerade der Fahrradweg ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts“, erklärt Geschäftsführer Bernhard Hammerbacher auf Nachfrage.

Oberbürgermeister Thumann will Firma an Kosten beteiligen



Diesen Radweg müsste die Stadt bauen und das halte er für wenig sinnvoll, sagte OB Thumann in der Sitzung. Denn er werde sicher wenig genutzt. Vielleicht könnte sich Hammerbacher an den Kosten beteiligen. „Wir zahlen genug Gewerbesteuer“, sagt Hammerbacher dazu. Neumarkt bezeichne sich als fahrradfreundliche Stadt. Deshalb müsste sie doch eigentlich neue Straßen immer gleich mit Radweg bauen. Außerdem werde sich nicht nur sein Unternehmen in dem Gewerbegebiet niederlassen. Es gebe weitere Parzellen und Max Bögl habe ebenfalls ein großes Grundstück.

ga