Neumarkt
Hammerbacher forstet Wald in Afrika auf

09.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:48 Uhr
Feierlich wurde der Vertrag unterzeichnet: Mit dabei war Elmar Seizinger von der Geschäftsleitung FSC Deutschland) (rechts sitzend) sowie vonseiten der Firma Hammerbacher die Nachhaltigkeitsberaterin Marina Braun mit den Geschäftsführern Christoph Hammerbacher, Bernhard Hammerbacher und Ursula Hammerbacher. −Foto: Sebastian Preischl

Der Neumarkter Büromöbelhersteller Hammerbacher fördert im Rahmen eines langfristig angelegten Projektes die Wiederherstellung bzw. Aufforstung einer 250 Hektar großen Fläche in Uganda.

Die Größe der Fläche ist so gewählt, dass der Wald im langjährigen Durchschnitt etwa 1800t Co2 aufnehmen kann – das entspricht in etwa dem Co2-Ausstoß der Firma.

Damit der Wald ökologisch wertvoll wird und dieses Ziel erreichen kann, wird er entsprechend dem Ökosystemleistungs-Standard des FSC zertifiziert. So ist es laut einer Pressemitteilung möglich, die Entwicklung des Waldes langfristig zu sichern, zu evaluieren und nachzuweisen.

Persönlicher Bezug zu Uganda

Mit diesem Projekt verbindet dasFamilienunternehmen Hammerbacherzwei große Herzensangelegenheiten auf einen Schlag: Zum einen engagiert sich die Familie seit Jahren für Hilfsprojekte in Uganda. Dazu gehört eine Schule, die der Lions Club Neumarkt seit Jahren betreibt, und die ursprünglich Kindersoldaten eine Perspektive bilden sollte. Hammerbacher ist ebenfalls Mitglied des Lions Club und war bereits mehrfach vor Ort.

Zum anderen verwende das Unternehmen seit August 2011 für die Herstellung der Büromöbel ausschließlich Holz aus verantwortungsvollen Quellen, das dem hohen Standard des FSC entspricht. „Mit dem neuen Projekt können wir diese beiden Überzeugungen und Anliegen vereinen“, sagt Bernhard Hammerbacher.

„Besonders wichtig ist uns, dass auch die lokalen Communities vor Ort in die Wiederherstellung von Waldflächen eingebunden sind. Somit spielt neben der ökologischen auch die soziale Komponente eine tragende Rolle“, erklärt der Geschäftsführer.

Das Neumarkter Unternehmen Hammerbacher ist nach eigenen Angaben der erste deutsche Büromöbelhersteller, der ausschließlich Büromöbel nach dem Standard des FSC herstellt. 2021 wurde er mit demeuropäischen FSC Furniture Awardausgezeichnet.

„Als Familienunternehmen ist uns das Thema Enkeltauglichkeit und Nachhaltigkeit besonders wichtig. Ein reines Kaufen von Carboncredits, um unseren CO2 Ausstoß zu kompensieren, erschien uns zu kurzsichtig und einseitig“, betont Junior-Chef Christoph Hammerbacher. In dem Kooperationspaket mit FSC habe die Familie die perfekte und nachhaltigste Lösung für ihren Wunsch gefunden, Kohlenstoffspeicher zu schaffen. „Ein umfassendesÖkosozial-Projekt mit Herz– zum Angreifen und mit persönlichem Bezug.“

Konkrete Standards für leistungsfähige Wälder

Auf der Seite von FSC, einer Organisation, die weltweit gültige Standards für die Zertifizierung von Wäldern entwickelt hat, ist Djuran Koopmanns als Projektleiter für die Kooperation verantwortlich. „Wir freuen uns sehr, dass Hammerbacher als eines der ersten Unternehmen die Bedeutung der Ökosystemleistungen der Wälder erkannt und als förderungswürdig erachtet hat.“

So könne ein Wald wieder aufgeforstet werden. Und durch die FSC-Zertifizierung werde eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung nach den strengen ökologischen und sozialen Standards von FSC gewährleistet, unterstreicht Koopmanns. Über solche Projekte sei es möglich, wieder intakte Ökosysteme herzustellen. Dabei gehe es nicht nur darum, Bäume zu pflanzen: Damit ein Wald zu einem intakten und leistungsfähigen Ökosystem wird, muss er Heimat für eine reiche Artenvielfalt werden. Das heißt, die Qualität von Boden und Wasser muss stimmen, Es braucht Buschwerk und Unterholz. „Als wichtiger Wasser- und Kohlenstoffspeicher dient der Wald auch Tieren und Pflanzen als Heimat.“ Im Gegenzug könne ein gesunder Wald die Lebensgrundlagen des Menschen schützen, erklärt Koopmanns weiter.

Das Projekt wird von FSC Deutschland in enger Zusammenarbeit mit FSC in Ostafrika umgesetzt.

Partner:Die zu schaffenden Kohlenstoffspeicher in Uganda werden in Wäldern eines FSC-zertifizierten Forstbetriebs realisiert.

Ziel:In den nächsten fünf Jahren sollen jeweils 50 Hektar Wald - also insgesamt 250 Hektar - naturnaher Wald aufgeforstet werden.

Betreuung:Das Projekt umfasst ebenso die fachkundige Pflege und Betreuung des entstehenden Waldes. Ebenso sei sichergestellt, dass die neu geschaffene Co2-Senke etwa durch den Verkauf von Co2-Zertifikaten

nicht mehrfach bilanziert wird.

Evaluierung:Die zusätzliche Zertifizierung der Ökosystemleistungen nach den ökologischen und sozialen Kriterien des FSC wertet die Leistungen des Waldes zusätzlich aus.

Zeitplan:Geplant ist das Projekt für eine langfristige Perspektive von 20 Jahren, um die CO2 Leistung maximal auszuschöpfen