Windpower und Hydrogenity
Wasserstoff aus Pilsach: Oberpfälzer Wasserstoffwerke wollen sich in Laaber ansiedeln

14.04.2024 | Stand 14.04.2024, 17:00 Uhr

So soll der Wasserstoff-Elektrolyseur mit angeschlossener Tankstelle in Laaber bei Pilsach aussehen. Die Erschließungsstraße wurde bereits letztes Jahr für Chefs Culinar errichtet. Foto: Hydrogenity

Die Wasserstoff-Zukunft für die Region Neumarkt beginnt in Pilsach – zumindest wenn es nach den Unternehmen Hydrogenity und Windpower geht. Diese kooperieren nach eigenen Angaben in Pilsach als OWW Oberpfälzer Wasserstoffwerke und planen in Laaber/Waldeck an der B299 einen Elektrolyseur mit sechs Megawatt (MW) zu errichten.

Wie die Windpower Gesellschaft zur Nutzung regenerativer Energien mbH mitteilt, spalte der Elektrolyseur mit dem vor Ort erzeugten Ökostrom Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff auf. Die direkte Nachbarschaft zu bestehender Industrie und dem Hybridpark Pilsach schaffe hier die optimalen Standortbedingungen. Betriebsbeginn soll 2026 sein.

Windpower betreibt sieben Windräder

Das Team der Windpower GmbH sei bereits seit mehr als 25 Jahren in der Region Pilsach tätig und betreibe sieben Windkraftanlagen mit 14 Megawatt Leistung in unmittelbarer Nähe zum geplanten Elektrolyseur. Zudem erweitere eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage den Windpark zu einem Hybridpark. Das Unternehmen erhofft sich nach eigenen Angaben die Genehmigung für weitere regenerative Kraftwerke mit 20 Megawatt noch heuer. Ein Elektrolyseur solle den Park „zukunftsweisend ausrichten und Strom speicherbar machen“.

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Realisiert werden soll das Vorhaben mit der Expertise des bayerischen Wasserstoff-Pioniers Hydrogenity aus Grasbrunn bei München, wie es in einer Windpower-Pressemitteilung heißt. Hydrogenity ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Hynergy aus Grasbrunn und der Mr Plan aus Donauwörth, die laut Windpower beide seit mehreren Jahren gemeinsam Wasserstoffprojekte in Bayern entwickeln.

Voraussetzungen in Pilsach „optimal“

Nach der Bewertung verschiedener Standortoptionen in der Oberpfalz habe sich das Konsortium für Pilsach entschieden. Die direkte Nachbarschaft zum neu entstehenden Lebensmittel-Logistik-Standort von Chefs Culinar und dem Steinbruch Bärnreuther-Deuerlein schaffe „optimale Voraussetzungen“. Direkt auf dem Grundstück sei eine Lkw-Tankstelle für regenerativ erzeugten, grünen Wasserstoff vorgesehen. Außerdem beliefere der Standort umliegende Wasserstoff-Tankstellen und die Industrie mit Hilfe von Transporttrailern für grünen Wasserstoff, die jeweils bis zu 1250 Kilogramm Wasserstoff transportieren können.

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Im Steinbruch könne das Restwasser verbraucht werden, für das Asphaltmischwerk seien Sauerstoff und Abwärme interessant. Gleichzeitig gebe es Überlegungen mit der Gemeinde, die Abwärme in ein künftiges Nahwärmekonzept für Laaber einzubeziehen.

Sollte die Nachfrage wie erhofft ausfallen, könne die Produktion verdoppelt werden. Im ersten Schritt sollen aus bis zu 8700 Kubikmeter Wasser und dem Strom aus dem Hybridpark jährlich 625 Tonnen Wasserstoff entstehen. Diese Menge könne laut Windpower mit höchstens zwei Lastern pro Tag abtransportiert werden.