Kreisliga-Abstiegskampf
Der TSV Großberg steht mit seinem jungen Trainer Matthias Polster vor wichtigen Wochen

25.03.2024 | Stand 25.03.2024, 9:30 Uhr
Markus Schmautz

Jonas Melzl scheitert in dieser Szene an Oberhinkofens Torwart Michael Jakob. Fotos: Markus Schmautz (2)

Unter Langzeittrainer Christoph Gieler packte der TSV Großberg in den Jahren 2019 und 2023 jeweils als Meister der Kreisklasse 1 den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga. Aktuell stehen die Bergler Buam voll im Abstiegskampf.

Zum Auftakt in die Restrückrunde musste der TSV am Samstag eine 1:2-Heimniederlage gegen den FC Oberhinkofen hinnehmen. Somit bleibt man mit 17 Punkten Letzter. Das rettende Ufer ist aber nur zwei Zähler entfernt.

An der Seitenlinie steht beim TSV ein ganz junger Trainer. Mit erst 27 Jahren sprach die Vereinsführung Mathias Polster, Inhaber der C-Lizenz, das Vertrauen aus. „Wir haben auf alle Fälle die nötige Qualität im Kader, um den Liga-Verbleib schaffen zu können“, ist Polster sicher. Das Fußballspielen erlernt hat er in Großberg. „Die Großfeldmannschaften durchlief ich beim TSV Kareth-Lappersdorf, wo ich auch im Herrenbereich die ersten Schritte machte.“ Im Winter der Saison 2016/17 wechselte Polster zurück von Kareths Höhen nach Großberg. Seitdem absolvierte er jedoch lediglich 14 Partien für die erste und 21 für die zweite Mannschaft. „Ich hatte immer wieder Knie- und Mittelfußbeschwerden. Dennoch wollte ich dem Fußballsport irgendwie erhalten bleiben.“

Von Gieler verpflichtet

Als Christoph Gieler, aktuell Trainer beim Bayernligisten SV Donaustauf, im Jahr 2019 einen Co-Trainer gesucht hat, kam er auf Polster, der sich bis dahin im Jugendbereich des TSV engagiert hatte. „Ich bin Christoph sehr dankbar, dass ich diese Chance bei meinem Heimatverein bekommen habe.“ Nach dem Gieler-Rücktritt Ende September 2023 rückte Polster auf. „Nach wie vor bin ich mit Christoph gut befreundet. Ich wünsche ihm alles Gute“, so Polster, der sich mit Michael Beck (31), auch er kickte lange Zeit für die Bergler Buam, einen neuen Co-Trainer hinzuholte. Die Zusammenarbeit mit den Abteilungsleitern Florian Richter und Franz Knittl, beides ebenfalls verdiente Großberger Kicker, läuft hervorragend und vertrauensvoll. Bis auf zwei Ausnahmen entstammen alle Spieler des aktuellen Kaders der eigenen Jugend. „Externe Neuzugänge sind eher selten, da wir keine Spieler bezahlen. Wir setzen lieber auf eigene Talente. Das ist unser Weg, den wir nicht verlassen werden“, erklärt Polster, der die Kreisliga als optimale Liga ansieht.

Am Karsamstag steht gegen den TSV Neutraubling ein weiteres Heimspiel an. Dann geht es zum SC Sinzing. „Beides sind direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Da gilt es Punkte zu sammeln, bevor es gegen die drei Führenden Kareth II, Burgweinting und Obertraubling zur Sache geht“, sagt Matthias Polster.

Der Trainer ght die Sache zuversichtlich an: „Die Grundstimmung ist gut, die Trainingsbeteiligung hoch. Wir schauen auf uns, nicht auf die Konkurrenz. Dass wir mithalten können, haben wir bewiesen.“

Seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste zur Winterpause der stellvertretende Spielführer Heiko Petrasch (27). „Sportlich und menschlich ist Heiko ein großer Verlust“, weiß Polster. Reaktiviert wurden Torhüter Christian Beck (26) und Offensivspieler Maxim Schmidt (21). Die Restrückrunde verletzungsbedingt passen muss Tobias Wagenknecht (25).

Goldener Oktober

Mit einem großen Rückstand im Gepäck feierte der TSV Großberg einen goldenen Oktober mit drei Dreiern und einem Remis in Folge. Der Anschluss wurde wiederhergestellt. Ziel ist es, den TSV auch mittel- und langfristig in der Kreisliga zu halten. „Wir verfügen über eine gute Jugendarbeit. Die meisten unserer Trainer haben eine Lizenz, sind gut ausgebildet und engagiert. Es rücken sukzessive junge Spieler nach, die es einzubauen gilt“, freut sich Mathias Polster.

TSV-Infos

Trainer: Mathias Polster spielte in der Jugend für Großberg und den TSV Kareth-Lappersdorf. Anfang 2017 wechselte er zurück zu seinem Heimatverein, wo er seit 2019 Co-Trainer von Christoph Gieler war. Seit Oktober ist er Chefcoach des Kreisligisten.
Verein: Der TSV Großberg wurde 1966 gegründet und zählt rund 500 Mitglieder. Es gibt drei Abteilungen: Fußball, Stockschützen und Damengymnastik. Die A-Jugend spielt in der Kreisliga, verpasste im Herbst knapp den Aufstieg zur BOL-Quali-Runde.