Feuerwehr zog Bilanz
Fast 5000 Feuerwehreinsätze im Kreis Schwandorf – Experte klärte über E-Auto-Brände auf

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 19:40 Uhr
Max Schmid

In 80 Prozent der Fälle brenne bei Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb nicht die Batterie. Foto: Benjamin Nolte, dpa

Zu 4946 Einsätzen sind die Landkreisfeuerwehren im vergangenen Jahr alarmiert worden, wie Kreisbrandrat (KBR) Christian Demleitner bei der diesjährigen Kommandantendienstversammlung in Schwarzenfeld berichtete.



Dabei haben 5928 Aktive insgesamt 60467 Stunden ehrenamtlich abgeleistet. Demleitner zeigte sich daher überzeugt, dass es um die Sicherheit im Landkreis Schwandorf gut bestellt sei. Der Großteil der Alarmierungen betraf technische Hilfeleistungen, doch unter den 880Brandeinsätzen waren einige herausragende: So etwa zwei große Waldbrände bei Bruck und bei Nittenau, ein Wohnhausbrand in Bergham und das Großfeuer bei einem Unternehmen in Maxhütte-Haidhof.

Leistungsfähigkeit der Wehren bewiesen



Diese material- und personalintensiven Einsätze hätten die Feuerwehrler massiv gefordert, zugleich sei dabei die Leistungsfähigkeit der Wehren unter Beweis gestellt worden. Es werde deshalb im gesamten Landkreis daran gearbeitet, die Ausrüstung laufend zu modernisieren. 14 Feuerwehren haben demnach im Vorjahr neue Löschfahrzeuge mit unterschiedlicher Ausrüstung erhalten.

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Demleitner verwies auf eine große Übung mit der Firma Tennet an Hochspannungsmasten, eine Verlege-Übung unter dem Namen „Sturzbach“ sowie ein Tagesseminar für Kommandanten. Für heuer seien am 4.Mai der Florianstag, am 22.Juni die Kinderfeuerwehrolympiade, am 31.Juli der Start des Jugendzeltlagers, am 14.September die Eröffnung der Aktionswoche, am 21.September die lange Nacht der Feuerwehr und im November eine Kommandantenfortbildung auf Inspektionsebene geplant.

Der Nachwuchs war erfolgreich



Kreisbrandmeister Tobias Sebast, zuständig für die Jugend- und Kinderfeuerwehren, berichtete von 18Jugendgruppen, in denen 774Jungen und 495Mädchen auf den Feuerwehrdienst vorbereitet werden. Zudem gebe es mittlerweile 39Kinderfeuerwehrgruppen mit 682Mitgliedern. Für sie standen im Vorjahr 343Ausbilder und Betreuer zur Verfügung. Der Nachwuchs habe die Bayerischen und der Deutschen Jugendleistungsspange, die Jugendflamme in drei Stufen und den Wissenstest in vier Stufen erfolgreich abgelegt. Dabei wurden in der Summe 1674Abzeichen erworben.

Landrat Thomas Ebeling und Schwarzenfelds Bürgermeister Peter Neumeier zollen ihre Anerkennung und lobten die ständige Einsatzbereitschaft.

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Thomas Zach vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd referierte zu rechtlichen Aspekten nach Verkehrsunfällen mit Elektrofahrzeugen. Dabei wurde deutlich, dass Brände von E-Autos nicht unproblematisch sind. Die Zahl der Elektroautos steige ständig. Bei Unfällen mit E-Autos gebe es laut Zach nur sparsame Auskünfte der E-Autobranche.

Bei 80Prozent der Brände von E-Autos brenne nicht die Batterie, so Zach. Sollte dennoch die Batterie brennen, so gebe es keine Möglichkeit, diesen Brand mit Wasser zu löschen. Das Fahrzeug brenne dann rund 30Minuten.

Ein Batteriebrand ist oft schwer zu erkennen



Für Feuerwehr sei es schwierig, einen Batteriebrand an E-Autos zu erkennen, da es für Elektrofahrzeuge keine rechtliche Kennzeichnungspflicht gebe. Nur über eine polizeiliche Abfrage könne kurzfristig geklärt werden, ob es sich um ein E-Fahrzeug handle. Der Redner wies darauf hin, dass nach Herstellerangaben verunfallte E-Autos nicht geschoben werden dürfen. Das Bergen müsse eine zertifizierte Fachfirma übernehmen.