Großer Tag für Petra Lehner vom JMF
Für Einsatz in den Mint-Fächern: Burglengenfelder Lehrerin mit Klaus-von-Klitzing-Preis geehrt

08.11.2023 | Stand 08.11.2023, 17:00 Uhr

Professor Klaus von Klitzing, Namensgeber der Auszeichnung, überreichte in Oldenburg den mit 15.000 Euro dotieren Preis persönlich an Petra Lehner, die nun 10.000 Euro vom Preisgeld für eines ihrer schulischen Projekte einsetzen kann. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/EWE

Die Freude am Johann-Michael-Fischer-Gymnasium in Burglengenfeld war groß, als dort bekannt gegeben wurde, dass Petra Lehner mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis 2023 ausgezeichnet wird. Damit geht der Preis, der seit 2005 vergeben wird, erneut an eine engagierte Lehrerin.

Denn 2022 hatte Sandra Grösser-Pütz aus Hessen den Preis erhalten. Die hochkarätige Auszeichnung wurde am 7. November während einer Feierstunde in der Aula der Graf-Anton-Günther-Schule in Oldenburg durch Namensgeber und Nobelpreisträger Klaus von Klitzing an Petra Lehner überreicht. Durch das Programm führte der Moderator und Autor Ludger Abeln, wie die EWE-Stiftung in einer Pressemitteilung bekanntgibt.

Petra Lehner, die in Burglengenfeld Chemie und Biologie unterrichtet, hatte sich erfolgreich gegen 41 Mitbewerber aus dem ganzen Bundesgebiet durchgesetzt und die Jury einhellig von sich und ihren Leistungen als Pädagogin und Lehrerin für Informatik, Biologie, Chemie sowie Natur und Technik überzeugt. So hat die 43-jährige beispielsweise das Projekt „Minterpol – naturwissenschaftlichen Geheimnissen auf der Spur“ ins Leben gerufen, das schulübergreifend jedes Jahr mehrere Tausend Schüler und zahlreiche Grundschullehrkräfte erreicht.

Seit 2023 organisiert Petra Lehner überdies Begabtenseminare und fördert so auch besondere Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mit der für alle Teilnehmer kostenlosen Escapewanderung „minto the wild“ begeistert sie Menschen jeden Alters für die Naturwissenschaften im buchstäblichen Sinne: Ausgerüstet mit einem Rucksack voller naturwissenschaftlicher Rätsel können interessierte Familien und Gruppen auf dem Gelände eines kooperierenden Freibads und im Wald den Lösungen Schritt für Schritt näherkommen und dabei spannende Erkenntnisse gewinnen.

Kreativität zahlte sich aus



Allein im vergangenen Juli wurde dieses Angebot in deutscher und englischer Sprache von mehr 100 Menschen genutzt, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch Dank der Kreativität und der überdurchschnittlichen Einsatzbereitschaft Petra Lehners sei das Johann-Michael-Fischer-Gymnasium inzwischen überdies Mint-EC-Schule und seit 2020 Bayerische Forscherschule.

Ihr Projekt „Minterpol“ erhielt den Projektseminarpreis des Freistaates Bayern sowie den bundesweiten Cornelsen Zukunftspreis. Lehner gewann überdies den Umweltpreis „Die grüne Hand 2027“ und zwei Kreativpreise. „Petra Lehner versteht es, durch ihren lebendigen und motivierenden Unterricht für Mint-Fächer zu begeistern. Sie ist eine Lehrerin, die fachlich und menschlich ein Vorbild ist“, erklärte Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg anlässlich der Preisverleihung. Vera Weidemann, Vorstandsvorsitzende der EWE Stiftung, ergänzte: „Mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis machen wir seit fast 20 Jahren öffentlich, welche Bedeutung engagierte Lehrkräfte für die Bildungs- und Berufsbiografien unserer Kinder haben.“ Mit Blick auf die künftigen Herausforderungen für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland sei es wichtiger denn je, in jungen Menschen frühzeitig den Wissensdurst zu wecken und sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken.

Mit Teil des Preisgelds wird Projekt gefördert



Mit Petra Lehner werde in diesem Jahr eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich erfolgreich für Mint-Bildung und Persönlichkeitsentwicklung einsetzt. Mit zwei Dritteln des Preisgeldes in Höhe von insgesamt 15.000 Euro, das die EWE Stiftung zur Verfügung stellt, wird außerdem jährlich ein schulisches Projekt gefördert.

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Der Jury gehörten neben Physik-Nobelpreisträger Klaus von Klitzing Vertreterinnen und Vertreter der Universität und der IHK Oldenburg, der EWE Stiftung, der Wirtschaftsförderung Wesermarsch sowie der Schulleiter der Graf-Anton-Günther-Schule, Wolfgang Schoedel auch eine Schülerjurorin an.