Schwandorf
Geschenk für Gesellschaft: SPD-Stadtverband dankt beim Sommerempfang den Ehrenamtlichen

13.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:24 Uhr

Sie freuten sich über einen gelungenen Abend: Fraktionsvorsitzender Franz Schindler, Kreischef Peter Wein, Josef Damm und Karin Frankerl, die dem SPD-Stadtverband vorstehen, die Altlandräte Hans Schuierer und Volker Liedtke sowie Alt-OB Helmut Hey (v. l.). Foto: Martin Kellermeier

Es war ein Abend für das Ehrenamt. Am Sonntag hatte die SPD Schwandorf zum Sommerempfang in die Spitalkirche geladen. Die Vertreter der Sozialdemokraten, darunter Kreischef Peter Wein, sparten nicht mit Lob für die Ehrenamtlichen.

Karin Frankerl, die zusammen mit Josef Damm dem SPD-Stadtverband vorsteht, konnte mehrere Ehrengäste begrüßen. Altoberbürgermeister Helmut Hey und Altlandrat Hans Schuierer, beide Ehrenbürger der Großen Kreisstadt, waren da. Auch Altlandrat Volker Liedtke gab sich die Ehre.

Doch im Mittelpunkt sollten an diesem Abend vor allem die Ehrenamtlichen stehen. Und so konnte Frankerl, die sich im Herbst als Direktkandidatin für den Bezirkstag bewirbt, auch zahlreiche Vereinsvertreter und Angehörige von gemeinnützigen Einrichtungen begrüßen. Auf der Gästeliste standen unter anderem die Feuerwehren, die Obst- und Gartenbauvereine, die Lebenshilfe oder die Rheumaliga. Aber auch Mitglieder der Falken, der Siedlergemeinschaft, der Kolpingsfamilie oder der Wolpertinger waren eingeladen.

Viele scheuen sich, Verantwortung zu übernehmen



Frankerl betonte den Wert des Ehrenamts. „Ohne Menschen wie Sie könnte eine Stadt nicht überleben“, sagte sie. Als Vorsitzende des Stadtverbands für Sport erlebe sie immer häufiger, dass es schwer sei, einen Vorstand zu finden. Immer weniger Bürger würden Verantwortung übernehmen wollen.

Dabei sei es ein schönes Gefühl, wenn man helfen könne und etwas für die Gesellschaft tue. Frankerl selbst habe dies erst kürzlich bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe erfahren, die sie im Vorfeld unterstützt hatte. „Es fühlt sich wirklich gut an, dass ich helfen konnte“, sagte sie. Die Rednerin zeigte sich überzeugt, dass auch alle Anwesenden bei diesem Empfang großes Engagement zeigten. „Wir, die SPD, haben Sie heute eingeladen, um Danke zu sagen“, erklärte Frankerl.

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Kreischef Peter Wein referierte anschließend zum Thema „Das Ehrenamt und was unsere Gesellschaft zusammenhält“. Der Burglengenfelder Stadtrat und Kreisrat hob in seinem Vortrag ebenfalls die Wichtigkeit der Ehrenamtlichen für die Gesellschaft hervor. „Ihre Arbeit ist wirklich unbezahlbar“, sagte er.

Fünf Milliarden Stunden an Arbeit leisten Ehrenamtliche in Deutschland



Wein verwies auf eine Berechnung, laut derer die Ehrenamtlichen in Deutschland jährlich fünf Milliarden Stunden an Arbeit investierten. „Wenn man dabei nur den gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von zwölf Euro zugrunde legen würde, dann kommt man auf eine Summe von 60 Milliarden Euro. Was für eine Zahl“, rechnete der Referent vor, der bei den Landtagswahlen im Herbst als Direktkandidat antritt. Doch was die Ehrenamtlichen tagtäglich leisten, sei nicht in Euro und Cent zu beziffern. Es handle sich dabei vielmehr um „ein Geschenk für die Gesellschaft“.

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Wein verwies auf die „multiplen Krisen“, die zurzeit die Nachrichten bestimmten. Er dachte dabei an den „mörderischen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine“, die Situation zwischen China und Taiwan oder den Klimawandel. „Es wird dauerhaft anders sein, als wir es gewohnt waren“, prophezeite Wein.

Umso wichtiger sei der Fortbestand des Ehrenamts. „Gerade wenn die Zeiten unruhig sind, kommt es darauf an, dass wir aufeinander gut aufpassen“, meinte der Redner. Er schloss mit der Aufforderung, sich auch weiter zu engagieren: „Wir brauchen Ihr Ehrenamt. Wir brauchen Ihr Geschenk für unser Gemeinwesen!“

Ehrenamtsempfang der SPD gibt es seit 2002



Franz Schindler, der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion und Kreisrat, verwies darauf, dass seine Partei erstmals 2002 einen solchen Empfang in der Stadt initiiert hatte. „Es war eine gute Idee, dieses Format zu erfinden“, meinte Schindler. Nicht nur, dass man Nachahmer unter den politischen Mitbewerbern gefunden habe, spreche dafür. Schindler sprach damit wohl den Jahresempfang der CSU an, ohne diesen selbst zu nennen. Der Fraktionschef bedauerte, dass es bei den Stadtratssitzungen derzeit so wenig Zuhörer gebe. Dabei sei der Kontakt mit den Bürgern so wichtig.

Gelegenheit dazu gab es am Sonntagabend jedenfalls reichlich. Bei Häppchen und Getränken, dazu Musik von der Formation „Bolg und Blech“, stand der Austausch im Vordergrund.