Stiftung
Katharina Lange aus Burglengenfeld erhält Brautgeschenk im Sinne von Josefine Haas

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 15:00 Uhr

In das goldene Buch der Stadt trug sich die junge Burglengenfelderin (in Begleitung ihrer Mutter, Mitte) im Beisein der Bürgermeister Thomas Gesche (2. v. r.), Josef Gruber (l.) und Sebastian Bösl (r.) sowie Kämmerin Elke Frieser ein. Foto: Ulrike Pelikan-Roßmann

Novum in der Geschichte der „von Laengenfeld-Pfalzheim’schen Aussteuer-Stiftung“: Die 64. Auszahlung der sogenannten Brautgeschenke ging 2024 an Katharina Lange aus Burglengenfeld. Sie war die einzige Bewerberin, welche die strengen Kriterien der Stiftung erfüllt hatte.

Ob Auslosungen mit mehr als 20 Teilnehmerinnen, pandemiebedingte Festakte mit Maske und Desinfektionsmittel oder Abschreiten des zweistündigen Fußweges in und um Burglengenfeld zur Prüfung eines berechtigen Anspruches: Von und über die Stiftung um die Ehrenbürgerin Josefine Haas gibt es im Laufe der Jahre allerlei Kuriositäten zu berichten.

Im Vorjahr wurden noch sieben Frauen bedacht



Alljährlich zum Geburtstag der Stifterin werden die Brautgeschenke an (derzeit) maximal zwölf Bewerberinnen vergeben, schreibt die Stadt Burglengenfeld in einer Pressemitteilung. Nur eine junge Frau hatte in diesem Jahr alle Voraussetzungen erfüllt: Katharina Lange. 2023 waren es noch sieben Frauen. Katharina Lange darf sich jetzt über 1000Euro aus dem Stiftungsvermögen freuen.

Deshalb wurde die Feierstunde zur Übergabe kurzum in das Büro von Bürgermeister Thomas Gesche verlegt. „Josefine Haas und ihre Absichten waren höchst modern für eine Frau ihrer Zeit“, betonte er. Gemeinsam mit Amtsleitern der Stadtverwaltung sowie 2. Bürgermeister Josef Gruber und 3. Bürgermeister Sebastian Bösl brachte er etwas Licht in die Legenden um Burglengenfelds berühmteste Tochter.

Bürgermeister Gesche bezeichnet Josefine Haas als Vordenkerin ihrer Zeit



Ehrenbürgerin Josefine Haas (1783 bis 1846), nach der in Burglengenfeld der städtische Kindergarten und eine Straße benannt sind, ging mit dem Diplomaten Franz Graf von Lerchenfeld eine Ehe zu „linker“ Hand ein und lebte bis zu seinem Tod in Wien mit ihm zusammen. Sie kam zu einem beträchtlichen Vermögen und gründete mehrere wohltätige Stiftungen zugunsten benachteiligter Mädchen.

Haas habe als Vordenkerin ihrer Zeit jungen Mädchen eine Art Starthilfe für ein selbstbestimmtes Leben geben wollen, so der Bürgermeister. Für die 65. Auszahlung, geplant am 25.März 2025, lud Gesche Katharina Lange zum Festakt im Rathaussaal ein. „Sofern ausreichend Bewerberinnen vorhanden sind, wird die Stadt im Sinne der Stifterin die Festakte selbstverständlich weiter fortführen“, sagte er.