Klimawandel stellt Förster vor Probleme
Neue Herausforderungen für die Wälder: Abgeordnete pflanzten 50 Bäume in Bruck

10.03.2024 | Stand 10.03.2024, 19:00 Uhr
Agnes Feuerer

Die Teilnehmer hatten sichtlich Spaß, darunter auch die SDW Vorsitzende Tanja Schorer-Dremel. Forstamtsleiter Domink Schwarz stand ihr beratend zur Seite. Foto: Agnes Feuerer

Klimawandel, Hitzesommer, gestresste Bäume und Waldumbau: Diese Schlagworte sind mittlerweile in aller Munde. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) engagiert sich seit mehr als 75Jahren für den Erhalt und den Schutz des Waldes.

Baumpflanzungen gehören seit über 70 Jahren zu den Aktivitäten der SDW. Bei der größten Mitmachaktion zum Tag des Baumes, der am 25. April stattfindet, werden jedes Jahr mehr als 100000Bäume gepflanzt. Das Spektrum reicht von der Pflanzung von Setzlingen bis zu stattlichen Bäumen in Städten oder entlang von Alleen. Seit kurzem gibt es vom SDW auch die Aktion 1000 Bäume für die Welt und der Landkreis Schwandorf beteiligt sich heuer daran.

Drei Landtagsabgeordnete besuchte die Aktion



Dazu werden auf einer Pflanzfläche, die zum Staatsforstbetrieb Roding gehört, 1000 Buchen zur Laubholzeinbringung gepflanzt. Zum Auftakt fanden sich neben der Vorsitzenden des SDW-Landesverbands die Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel, Alexander Flierl (beide CSU) und Martin Scharf (Freie Wähler) sowie der stellvertretende Landrat Jakob Scharf (CSU), der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Peter Wein, Bürgermeisterin Heike Faltermeier (CSU) mit ihrem Geschäftsführenden Beamten Ludwig Birner, SDW-Vorstandschaftsmitglied Nikolaus Fischer und der Geschäftsführer des SDW Simon Tangerding im Staatsforst ein.

Der zuständige Forstbetriebsleiter Dominik Schwarz und sein Team unterstützten die Gäste beim Pflanzen. Er erklärte, dass der Forstbetrieb Roding eine Gesamtfläche von rund 20000 Hektar Staatswald bewirtschafte und auch hier der Klimawandel seine Spuren hinterlasse. Die Kernaufgabe der aktuellen Förstergeneration sei der Waldumbau von reinen Fichten und Kiefernwälder zu reich strukturierten Mischwäldern.

Allein in Roding würden dafür jedes Jahr Bäume auf einer Fläche von fast 50 Fußballfeldern gepflanzt und mehr als das Doppelte komme als Naturverjüngung dazu. Mit den Neuanpflanzungen stelle man sicher, dass genügend unterschiedliche Baumarten eingebracht werden, so Schwarz weiter. Anschließend erklärte er, dass man sich vor Ort in einem rund 80-jährigen Fichten-Kiefern Bestand befinde, der zu einem Buchen-Tannen-Fichtenbestand umgebaut werden soll.

Langfristigen Wandel einleiten



Dafür wurden beim letzten Eingriff Femel angelegt. Femel, so bezeichnet man es, wenn aus Altbeständen immer wieder Gruppen von Bäumen entnommen werden und so die Lücken allmählich vergrößert werden. In den Lücken kann dann dann junger Wald entstehen. In diesem Femel würden jetzt gezielt Buche, Tanne und teilweise auch Douglasien gepflanzt.

Die Gäste durften die ersten Weißtannen für den Femel setzen. Flierl kennt Schorer-Dremels Programm als Vorsitzende des SDW und was sie damit erreichen will. Als er merkte, dass sie eine Fläche für diese Aktion suchte, sagte er, „dann mach dass doch bei mir im Landkreis Schwandorf!“

Der SDW will den Waldumbau in Bruck unterstützen, doch dazu brauche man Partner wie den Landkreis Schwandorf. Ein großes Lob sprach sie Thomas Ebeling aus, der den Ordner „Unterricht im Wald“ für die Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Zudem lobte sie die Leute vor Ort die jeden Tag ihr Fachwissen und ihre Kompetenz einbringen für den Waldumbau einbrächten.

Langfristige Pflege für Projekt entscheidend



Die Bäume, die an diesem Tag gepflanzt wurden, so Schorer-Dremel, „können unsere Enkel und Urenkel genießen. Wir werden heute 50 Weißtannen pflanzen, aber Wilfried Straub wird sie hegen und pflegen.“ Dies sei genauso wichtig wie das Setzen der Pflanzen. Jakob Scharf betonte, die Anwesenheit der Landtagsabgeordneten zeige, dass Naturschutz bei fast allen Parteien ein wichtiger Punkt sei.

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Der Landkreis spende zudem Geld, um im Gemeindewald in Maxhütte-Haidhof 1000 Bäume zu pflanzen. Jährlich würde es für das Pflanzen von Bäumen zur Verfügung gestellt. Der Umbau sei notwendig, vor allem in so einem waldreichen Gebiet wie dem Landkreis Schwandorf. Flierl hob die Arbeit zum Waldumbau hervor. 10000 Hektar seien schon umgebaut worden und das Land Bayern und der Landkreis stellten jährlich eine große Summe dafür zur Verfügung.

Die Wälder speichern Wasser, schützen vor Lärm und Staubbelastung. Fischer erklärte, dass die gepflanzten Weißtannen in sogenannten Zapfencontainern herangezogen wurden. Er zeigte anhand einer dreijährigen Tanne in welchem Abstand sie gepflanzt werden müssten. Für die Gäste war diese Aktion eine Abwechslung vom bürokratischen Alltag. Gepaart mit der Gewissheit für unsere nachfolgenden Generationen was Sinnvolles zu tun, so das einhellige Urteil der Teilnehmer.