Konzert mit ungewöhnlichem Ende
Perfekte Einstimmung auf Weihnachten: Vokalensemble Hubert Velten begeisterte in Pfarrkirche Nittenau

26.12.2023 | Stand 26.12.2023, 15:00 Uhr
Agnes Feuerer

Die ehemaligen Domspatzen, die jetzt in einem eigenen Chor zusammen singen, präsentierten bekannte und weniger vertraute Lieder. Foto: Agnes Feuerer

Ein besonderes Konzert durften die Besucher des Vokalensembles Hubert Velten erleben. Am 22. Dezember traten 15 jungen Männer, alles ehemalige Domspatzen, unter der Leitung von Regionaldekan Holger Kruschina in der Pfarrkirche in Nittenau auf.

Dieses Ensemble gibt es bereits seit 1991. Seit dieser Zeit treten sie, in wechselnder Besetzung, auf. Nach dem Tod des Gründers Hubert Velten übernahm Kruschina 2021 die Leitung.

Dieses Konzert war sehr gut besucht, aber mit etwas mehr Werbung wären sicher noch mehr Menschen in den Genuss gekommen. Zum Beginn verteilten sich die Sänger im gesamten Kirchenraum und so verteilte sich der Klang ihrer Stimmen so gleichmäßig im Kirchenschiff, dass man fast nicht erkennen konnte woher die einzelnen Stimmen kamen. Anschließend nahmen die Männer dann ihren Platz auf den Altarstufen ein.

Pfarrer freut sich über die zahlreichen Besucher



Holger Kruschina zeigte sich erfreut, dass trotz des schlechten Wetters, so viele Besucher gekommen waren. Er sagte, dass dieses Gotteshaus ein sicheres Haus sei und dass dies auch die Botschaft des Advents sei: Bei Gott können man sich sicher und geborgen fühlen. Zwischen den einzelnen Musikblöcken, die Lieder wie Tochter Zion, Machet die Tore weit, Es ist ein Ros entsprungen beinhaltete, aber auch weniger bekannte adventliche Weisen genauso umfasste wie englische Lieder und Gospel, las Kruschina aus dem Buch „ Hilfe die Herdmanns kommen“ vor.

Herdmanns Kinder sind richtige Rabauken. Genau diese Kinder wollen beim Krippenspiel mitmachen, obwohl sie keine Ahnung haben, um was es geht. Sie besetzen alle wichtigen Rollen und das Krippenspiel droht zu einer Katastrophe zu werden. Am Ende ist die unkonventionelle Art, mit der die Herdmann-Kinder das Krippenspiel inszenierten, das, was viele Menschen zum Nachdenken brachte.

Der Verkündigungsengel zum Beispiel sprach nicht huldvoll und leise sondern schrie in die Menge, Hei ihr da, heut ist euch der Heiland geboren. Er schrie so laut, dass die Hirtendarsteller erschraken, aber taten dass nicht auch die Hirten auf dem Feld? Es war ein etwas anderes Krippenspiel. Doch es brachte die Botschaft der Menschwerdung des Herrn so gut unter die Leute, dass niemand so genau sagen konnte, was da jetzt so anders an diesem Stück war, so beschreibt es die Autorin.

Richtige Mischung, um Stress vor Weihnachten abzulegen



Die wunderbaren Stimmen der Sänger immer wieder unterbrochen durch diese einerseits lustige aber dennoch nachdenkliche Geschichte, war genau die richtige Mischung um den Alltag, die Hektik und den Stress so kurz vor Weihnachten ablegen zu können. Die Besucher konnten sich fallen lassen und den Abend genießen.

Der Applaus am Ende zeigte den Sängern, wie begeistert die Besucher von ihrem Können waren. Das Ensemble gab noch zwei Zugaben und vor dem allerletzten Lied bat Kruschina die Anwesenden, nicht mehr zu applaudieren, sondern einen kurzen Moment inne zu halten. Bei dem Lied „Heilige Nacht“ wurde das komplette Licht gelöscht und nachdem der letzte Ton verklungen war, verließen die Künstler ganz leise den Kirchenraum. So ging ein ungewöhnliches Konzert ungewöhnlich zu Ende.