Fördermittel gestrichen
„Respekt-Coaches“ vom Jugendmigrationsdienst Schwandorf müssen ihre Projekte beenden

28.10.2023 | Stand 28.10.2023, 5:00 Uhr

Die Schüler der Integrationsvorklasse 1 reflektieren ihr Leben schöpferisch beim angeleiteten Malen. Foto: Tamara Hofmann

„Respekt-Coaches“ ist ein Präventionsprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das 2018 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, das Demokratieverständnis junger Menschen an Schulen zu fördern. Ende des Jahres 2023 steht das Bundesprogramm vor dem Aus.

Ganz konkret kamen Sylvia Sollfrank und Uschi Maxim vom Jugendmigrationsdienst Schwandorf immer wieder für Projekte mit jungen Menschen verschiedenster Herkunft an Schulen in der Region. Ab Januar 2024 wird es im Zuge von allgemeinen Kürzungen im sozialen Bereich keine Fördermittel für „Respekt-Coaches“ mehr geben, wie es in einer Mitteilung der FOSBOS Schwandorf heißt. Und weiter: „Eine Veränderung, die nicht nur eine Lücke in den beruflichen Alltag von Sollfrank und Maxim reißt, sondern auch bedeutet, dass die Klassen am BSZ Schwandorf II künftig nicht mehr in den Genuss der Projekttage der Bundesinitiative kommen werden.“

Abschluss an der FOSBOS Schwandorf



Dennoch oder gerade deshalb wollten Sylvia Sollfrank und Uschi Maxim den Schülern der FOSBOS Schwandorf noch einmal Gutes tun: Für zwei Tage luden sie die Kunsttherapeutin Gisa Fredrich-Risse ein, die mit den beiden Integrationsklassen kreativ an Fragen wie „Wo sind meine Wurzeln? Was ist in meinem bisherigen Leben passiert? Was davon ist gut gelaufen und was eher nicht?“ arbeitete. Die beiden „Respekt-Coaches“ sorgten aber nicht nur für das Seelenwohl der jungen Migranten, sondern auch für ihr leibliches, indem sie gesunde Snacks und ein warmes Mittagessen spendierten, so die Schule.

Zuhören und die Klassenkameraden wertschätzen



Gisa Fredrich-Risse ist es wichtig, den jungen Leuten zu vermitteln, dass sie nicht perfekt sein müssen, wenn sie sich selbst beispielsweise in 15 Minuten mit Wachsmalkreide als Baum darstellen. Es geht bei ihren Workshops nicht um künstlerische Höchstleistungen, sondern darum, dass die Schüler sich öffnen – dass sie kreativ sind und ihre Bilder auch der Gruppe erläutern.

Die Schüler sollen einander zuhören und die Beiträge ihrer Klassenkameraden wertschätzen. Schließlich geht es der Kunsttherapteutin auch – ganz im Sinne der Respekt-Coaches – um Respekt.