Landkreis Schwandorf
Von der Johannisbeere bis zum Kürbiskernöl: „Superfood“ gibt es auch in der Region

16.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:26 Uhr

Zu den Frühstückssemmeln gab es einen selbst gemachten Tomatenaufstrich. Foto: Armin Hofbauer

Ob Goji-Beeren oder Kurkuma-Shots – „Superfood“ wird in Supermärkten beworben, und Studien über sie machen Schlagzeilen. Wie man zum Frühstück ein Müsli aus regionalen Zutaten machen kann, können Schüler bei Projekttagen lernen.

Das teilt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf mit. Unter dem Motto „Haus(halt)gemacht“ besuchten kürzlich auch Jugendliche aus Nabburg die Hauswirtschaftsschule an der Nabburger Behörde. Angeleitet von Christina Kiener, Lehrerin für Küchenpraxis, bereiteten sie ein abwechslungsreiches Frühstück.

Neuer Studiengang beginnt



In der Schulküche, in der ab 19. September wieder ein neuer Jahrgang des Studiengangs Hauswirtschaft allerhand über Küchenpraxis lernen wird, zeigte Kiener den Zehntklässlern, wie sie ein leckeres Frühstück aus größtenteils heimischen Produkten zubereiten können. Die einen stellten selbst gemachtes Granola-Müsli her, die anderen buken Frühstückssemmeln, und wieder andere versuchten sich an einem Tomatenaufstrich.

Mit der Aktion wollen die Ernährungsprofis von der Hauswirtschaftsschule laut Mitteilung zeigen, dass eine ausgewogene, bunte, heimische Ernährung mit viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten sehr gut zur Deckung des Nährstoffbedarfs beiträgt, wie Johanna Baumann, Lehrerin an der Hauswirtschaftsschule Nabburg, erklärt. Im Rahmen des einsemestrigen Studiengangs Hauswirtschaft ist sie für den Bereich Ernährung und Lebensmittel zuständig und bietet den theoretischen Überbau für die Küchenpraxis.

Dabei legt sie den Studenten ans Herz, auf saisonale und regionale Produkte zu setzen: „Wenn ich die Tomaten oder die Johannisbeeren frisch in meinem Garten pflücke oder am Bauernmarkt kaufe, ist der Gehalt an Nährstoffen und Aroma am höchsten.“ Außerdem würden saisonale Lebensmittel Abwechslung auf den Teller bringen und schafften eine Rückbesinnung, wie wert- und genussvoll „die heimischen Superhelden“ sein können. Nicht zu vernachlässigen sei auch der ökologische Aspekt. Für den Transport exotischer Früchte und sonstiger Superfoods werde bis zu 75Mal so viel CO2 ausgestoßen wie für vergleichbare heimische Produkte.

Wahre Nährstoffwunder



Dabei seien die heimischen Sträucher wahre Nährstoffwunder. Schwarze Johannisbeeren beispielsweise seien reich an Ballast- und Mineralstoffen sowie Vitaminen. „Sie sind das ernährungsphysiologisch wertvollste Beerenobst – ein echtes heimisches Superfood“, so Baumann. Mit 177Milligramm Vitamin C pro 100Gramm könne man sie getrost als die die Vitamin C-Stars unter den Beerenfrüchten bezeichnen.

Auch bei den Ölen gebe es hochwertige heimische Angebote, die ein gutes Fettsäurenverhältnis lieferten. Beispielsweise seien Hanföl, Kürbiskernöl sowie auch Lein- und Rapsöl kaltgepresst ideale Begleiter für den Salat aus dem Garten.

Zum Nachmachen haben die Verantwortlichen der Hauswirtschaftsschule die Rezepte auch für die Leser unserer Zeitung zusammengestellt:

Rezept für einen Tomatenaufstrich (6 Portionen)



Zutaten: 200 g Möhren, 120 g Tomatenmark, 60 g Quark, verschiedene Gewürze nach Belieben

Zubereitung: Alle Zutaten abwiegen. Möhren schälen und grob schneiden. Schnittlauch in kleine Röllchen schneiden. Möhren fein pürieren. Alle Zutaten zu den Möhren geben und miteinander vermengen.

Rezept für ein Granola-Müsli



Zutaten: 300Gramm Haferflocken, 75Gramm gemahlene Nüsse (Haselnuss, Walnuss oder dergleichen), 75 Gramm gehackte Nüsse (Haselnuss, Walnuss), 90Gramm Sonnenblumenkerne, 90 Gramm Honig, 20Gramm Sesam, 90 Milliliter Wasser

Zubereitung: Den Backofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Alle Zutaten abwiegen, in eine Schüssel geben und mit den Händen vermengen. Das Granola kurz durchziehen lassen. Ein Backblech mit Backpapier vorbereiten. Das Granola mit den Händen zu Streuseln formen und auf dem Backblech gleichmäßig verteilen. Das Granola goldgelb backen in circa 20 Minuten. Bei der Hälfte der Zeit kurz das Granola am Blech wenden.

Rezept für Frühstückssemmeln (für 16 Stück)



Zutaten: 500 Gramm Mehl, 20 Gramm Hefe, ein Esslöffel Honig oder Zucker, 250Milliliter lauwarmes Wasser, drei Teelöffel Salz, 50 Gramm zimmerwarme Butter, nach Belieben Sämereien wie Mohn, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne

Zubereitung: Butter früh aus dem Kühlschrank nehmen. Zutaten abwiegen. Kurze Teigführung: Mehl, Hefe, Wasser und Zucker miteinander vermengen, bis ein homogener Teig entsteht. Salz und Butter hinzugeben und unterrühren. Den Teig mit einem Geschirrtuch abgedeckt für 40 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen. Ofen auf 220 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Vom Teig Stücke à 40 Gramm abteilen und zu Kugeln, Zöpfen oder Stangen formen. Diese erst mit der Oberseite in Wasser und dann in die Sämerei tauchen. Auf einem mit Mehl bestreuten Blackblech 20 Minuten backen.

Anmeldung läuft



Studiengang: Die Hauswirtschaftsschule in Nabburg startet wieder im September. Anmeldungen sind nach Mitteilung der Schule noch möglich.

Inhalte: Normalerweise sind in den Räumen der Hauswirtschaftsschule die Studierenden des einsemestrigen Studiengangs zugange. Er richtet sich an Frauen und Männer aller Altersstufen. Im Mittelpunkt stehen praktische Fertigkeiten in der Küchen-, Haus- und Textilpraxis und Fachwissen in der Hauswirtschaft, im Familien- und im Haushaltsmanagement. Der Studiengang vermittelt außerdem die pädagogische Eignung, um Personen auszubilden und anzuleiten. Er findet berufsbegleitend statt.

Kontakt: Weitere Informationen gibt es bei Schulleiterin Ruth Schumann unter Telefon (09433) 8961401 oder per E-Mail unter ruth.schumann@aelf-rs.bayern.de.

Antrag: Der Aufnahmeantrag für die Schule ist online unter aelf-rs.bayern.de/bildung/hauswirtschaft/ erhältlich.