Amberger Familienunternehmen
120.000 Euro spendete die Deprag-Chefin zum 60. Geburtstag an die OTH und die Deprag-Otto-Carl-Schulz Stiftung

24.03.2024 | Stand 24.03.2024, 17:51 Uhr
Josef Popp

Sie freuen sich über die großzügige Unterstützung: Professor Andreas Weiß (Fakultät Maschinenbau / Umwelttechnik), OTH Präsident Professor Clemens Bulitta, Professor Christoph Lindenberger (Prodekan Fakultät Maschinenbau / Umwelttechnik) , Ingrid Schulz-Hallmann, ihr Ehemann Erik Hallmann (Deprag-Geschäftsführer) Professor Heiko Zatocil (Fakultät Elektrotechnik, Medien, Informatik) und Oberbürgermeister Michael Cerny (v. l.) Foto: Josef Popp

Es war ein Plädoyer für die Zusammenarbeit von Forschung, Technik und Wirtschaft und eins für Amberg als Hightech-Wirtschaftsstandort in der mittleren Oberpfalz.

Anlässlich des 60. Geburtstages von Ingrid Schulz-Hallmann, der Mehrheitsgesellschafterin der Deprag Schulz, fand ein feierlicher Empfang in den Räumlichkeiten des Unternehmens statt.

Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft kamen zusammen, um diesen Anlass zu feiern. Zur Feier ihres Geburtstags spendete Schulz-Hallmann jeweils 60000 Euro sowohl an die Deprag-Otto-Carl-Schulz Stiftung als auch an die OTH Amberg. Diese Gelder werden dazu verwendet, den Nachwuchs insbesondere in technischen Studiengängen zu fördern und weiter zu stärken.

Gemeinsame Forschungsprojekte – Klare Worte zur Politik



Unter den Gästen befanden sich unter anderem der Oberbürgermeister Michael Cerny, sowie Professor Clemens Bulitta, der Präsident der OTH Amberg. Die Zusammenarbeit zwischen der Deprag und der OTH wurde auch durch die Anwesenheit von Professor Andreas Weiß, dem Paten des Unternehmens an der Hochschule unterstrichen. Gemeinsame Forschungsprojekte haben beiden Parteien zugleich Wissen und Innovation gebracht, was ein Beleg für die fruchtbare strategische Partnerschaft zwischen OTH und Unternehmen sei.

Schulz-Hallmann nutzte den Empfang auch, um sich zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen zu äußern. Dafür fand sie klare Worte mit Blick auf die ausufernde Bürokratie und zunehmenden Einschränkungen der unternehmerischen Freiheiten. Lange Genehmigungsverfahren, ein ausufernder Sozialstaat, der nur umverteilt, statt Arbeitsanreize zu schaffen, und eine massive Überregulierung würden den Wohlstand in Deutschland gefährden. Und die Streiks würden einen Wettbewerbsnachteil für Deutschland darstellen.

Traditionell wird zum runden Geburtstag gespendet



Sie nutzte auch die Gelegenheit, um auf die Geschichte der Firma einzugehen. Die vergangenen Jahre sind auf politischer und gesellschaftlicher Ebene turbulent gewesen. Vor zehn Jahren hatte man einen Gruppenumsatz von 60Millionen Euro – derzeit bei 144 Millionen. Diese Wachstumsraten seien das Ergebnis von Innovation und der Erschließung neuer Märkte. „Wir wollen auch weiter nachhaltig wachsen und unsere Marktposition ausbauen“, so Schulz-Hallmann. Die Mitarbeiter seien der Garant für den Erfolg der Firmengruppe.

Im Jahr 2014 waren 317Leute am Standort Amberg beschäftigt, momentan sind es450 Mitarbeiter. Schulz-Hallmann: „Unsere Familie pflegt bei runden Geburtstagen die Tradition von Spenden für einen guten Zweck. Das war auch bei meinem Vater Carl Schulz der Fall. Der Firmengründer Otto Carl Schulz, mein Großvater hat vor 80 Jahren eine Stiftung ins Leben gerufen, die Stipendien an bedürftige und begabte leistungswillige Studenten aus Amberg und Umgebung vergibt.“ Die Stiftung wird von der Stadt Amberg verwaltet.

Amberg ist mit der OTH eine Studienstadt und darüber freute sie sich. Zudem unterstrich sie, wie produktiv der Austausch in den Bereichen Forschung und Anwendungspraxis sei. „Wir haben über die Jahre gemeinsam etliche Projekte zum Abschluss gebracht und haben diese Erkenntnisse in Produktneuentwicklungen einfließen lassen“, so Schulz-Hallmann.

Vorteil für Studenten und Unternehmen



Cerny würdigte diese Zuwendung für die Stiftung und die OTH. „Durch diese sehr großzügige Spende, unterstreicht die Deprag erneut die strategische Relevanz des Firmenstandortes in Amberg. Hierdurch wird nicht nur die Zukunft der akademischen Ausbildung zahlreicher Studenten gesichert, sondern gleichzeitig werden der Region damit mittelfristig bestens ausgebildete zukünftige Mitarbeiter zugeführt – zum Vorteil für Studenten und örtlich ansässigen Unternehmen wie beispielsweise der Deprag“, so Cerny.

Derzeit bekommen 16 Studenten eine Förderung durch die Stiftung. Die Studenten oder deren Eltern müssen fünf Jahre in der Stadt Amberg oder im Landkreis ihren Wohnsitz haben, um ein Stipendium zu bekommen.

Spende sei gut angelegt



Präsident der OTH Amberg Bulitta dankte ebenfalls für die großzügige Spende. Sie sei in Bildung und Forschung gut angelegt. Als erfolgreiches Beispiel der Vergangenheit gilt die gemeinsame Entwicklung der Get-Turbine. Mit der Turbine wird überflüssige Prozesswärme aus Industrieprozessen zu Strom umgewandelt – damit verbessert sich die CO2 Bilanz deutlich.