Passanten unterstützten Polizei
19-Jähriger rastet am Bahnhof Neukirchen komplett aus: Vier Personen verletzt

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 11:17 Uhr

Die Polizei musste eingreifen, nachdem ein 19-Jähriger in einem Regionalexpress eine Zugbegleiterin angegriffen hatte. Symbolbild: David Inderlied, dpa

Ein 19-Jähriger aus dem Landkreis Neustadt/Waldnaab ist am Freitagmorgen in einem Regionalexpress komplett ausgerastet. Die Polizei musste einschreiten. Als der Mann auch die Beamten angriff, kamen ein Bundeswehrsoldat und ein Asylbewerber ihnen zu Hilfe.



Am Freitag gegen 0.30 Uhr wurde die Polizei von einer 57-jährigen Zugbegleiterin des Regionalexpress’ verständigt, da diese am Bahnhof in Neukirchen Schwierigkeiten mit einem aggressiven Fahrgast hatte. Wie die Polizei Sulzbach-Rosenberg meldete, trat der Mann die Zugbegleiterin mit dem Fuß in den Rücken, als er von ihr aufgefordert wurde, die Füße vom Sitz zu nehmen. Der 39-jährige Zugführer wurde auf die Auseinandersetzung aufmerksam und ging dazwischen. Auch er bekam daraufhin zwei Schläge ins Gesicht.

Fahrgast schlug mit Händen und Füßen gegen die Polizisten



Als die Polizeibeamten eintrafen, forderten sie den Fahrgast auf, den Zug zu verlassen. Nachdem der Mann dieser Aufforderung nicht nachkam, wurde er von den Beamten am Arm gepackt. Daraufhin rastete der Fahrgast komplett aus und schlug mit Händen und Füßen in Richtung der Polizeibeamten. Diesen gelang es zwar, die meisten Schläge abzuwehren, einer der beiden Beamten wurde jedoch dreimal getroffen.

Bundeswehrsoldat wurde von dem renitenten Mann in die Hand gebissen



Ein 30-jähriger Bundeswehrsoldat und ein 19-jähriger syrischer Asylbewerber standen am Bahnsteig und wurden auf die Auseinandersetzung im Zug aufmerksam. Kurzerhand sprangen beide in den Zug und unterstützen die Polizeibeamten bei der Festnahme, heißt es im Pressebericht weiter. Der Soldat wurde dabei von dem Mann so stark in die Hand gebissen, dass er sich in ärztliche Behandlung begeben musste. Mit vereinten Kräften konnte der Mann letztlich unter Kontrolle gebracht werden.

Nach der Feststellung der Personalien zeigte sich, dass es sich um einen bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretenen 19-Jährigen aus dem Landkreis Neustadt/Waldnaab handelte. Da dieser zur Tatzeit leicht alkoholisiert war – er hatte 0,6 Promille – und außerdem Betäubungsmittel konsumiert hatte, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme bei ihm durchgeführt.

Die Oma holte den jungen Mann bei der Polizei ab



Letztlich wurde der 19-Jährige von seiner Oma bei der Polizei abgeholt, die offensichtlich noch einen ganz guten Draht zu ihm hatte, schreibt die Polizei. Die Zugbegleiterin, der Zugführer und der getroffene Polizeibeamte wurden leicht verletzt und konnten ihren Dienst weitermachen. Mit seinem Verhalten hat sich der 19-jährige eine Menge Ärger aufgehalst, so die Polizei: Er wird sich wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Sachbeschädigung verantworten müssen.