Für den Notfall vorsorgen
Ehrenamtliche für „Helfer vor Ort“ werden in Ebermannsdorf gesucht – Ausbildung dauert 80 Stunden

25.03.2024 | Stand 25.03.2024, 11:00 Uhr
Christine Wendl

BRK-Mitglieder standen Rede und Antwort für die vielen Fragen der interessierten Bürger. Symbolbild: Jens Kalaene, dpa

Auf großes Interesse stieß eine Infoveranstaltung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zum Thema „Helfer vor Ort“ (HvO) in der Aula der Grundschule Ebermannsdorf.

HvO kommen immer dann zum Einsatz, wenn die ehrenamtlichen Helfer den Ort eines Notfalls schneller erreichen können, als der Rettungsdienst oder aber, wenn das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz ist.

Helfern steht komplette Notfallausrüstung zur Verfügung



Es sind entsprechend für diesen Einsatz gut ausgebildete Mitglieder der BRK-Bereitschaften, die bei Notfällen von der Integrierten Leitstellen zusätzlich zu dem entsprechenden Rettungsmittel gerufen werden, um die Primärversorgung „vor Ort“ durchzuführen.

Die Ehrenamtlichen übernehmen die Versorgung des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sie führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen, wie zum Beispiel die Herz-Lungen-Wiederbelebung, durch und betreuen die Patienten. Dabei steht der HvO-Gruppe eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung, die unter anderem einen Defibrillator, Blutdruck- und Blutzuckermessgerät, sowie Verband- und Beatmungsmaterial enthält.

Ländlicher Raum profitiert



Bei der Begrüßung betonte Bürgermeister Erich Meidinger, wie wichtig das Thema für die Gemeinde im ländlichen Raum sei und dass auch Ebermannsdorf nur davon profitieren könne. Maximilian Herbst vom BRK stellte das Konzept zum Thema HvO durch eine Präsentation deutlich vor. Er selbst ist Mitglied der HvO Birgland und auch Koordinator der HvO im Landkreis Amberg-Sulzbach. Zusammen mit den BRK-Mitgliedern Thorsten Schmid – der die Standortleitung HvO Ebermannsdorf übernehmen wird – und seinem Stellvertreter Christian Mötsch, sowie Tobias Hofmann vom HvO Ammerthal informierte er die Interessenten über die Aufgaben eines „Helfers vor Ort“ und den Mehrwert für die Bevölkerung. Auch um die Frage der Voraussetzungen, die an den Standort gestellt werden, ging es.

Die Ausbildung dauert 80 Stunden



Aufmerksam verfolgten die Bürger die Informationen zu der erforderlichen Ausbildung für die ehrenamtlichen Helfer. Diese ist in Bayern so geregelt, dass zunächst die Fachausbildung zum Sanitätsdienst beim BRK erfolgt und im Anschluss daran ein Aufbaumodul für den HvO-Dienst stattfindet.

Insgesamt dauert diese Ausbildung 80 Stunden. Ein Wachpraktikum auf der Rettungswache, bei dem man fünf bis zehn Schichten im Rettungswagen mitfährt, vermittelt den künftigen Helfern einen realistischen Eindruck, was alles auf sie zukommen kann und wie der Rettungsdienst arbeitet, um bei künftigen Einsätzen gut zusammenarbeiten zu können. Nach den Informationen, intensiven Gesprächen mit den anwesenden Sanitätern und der Begutachtung der mitgebrachten Ausrüstung, zeigten einige Besucher Interesse. Drei Männer, die an der Veranstaltung teilnahmen, konnten schon vorher davon überzeugt werden, ehrenamtliche „Helfer vor Ort“ werden zu wollen. Sie starten bereits im April mit ihrer Ausbildung.

Ausrüstung wird angeschafft – Spenden werden gesucht



Parallel dazu werden die Gebietsgrenzen des Einsatzgebietes vom BRK noch konkretisiert und die Ausrüstung beschafft. Da das Ganze zwar ehrenamtlich, aber dennoch weder umsonst noch gratis zu stemmen ist, werden immer wieder Spenden gesucht. Beispielsweise für die Ausstattung der Helfer, und die Ausrüstungsgegenstände. Auch wird ein Einsatzfahrzeug benötigt. Hier sei man bereits im Gespräch mit etwaigen Unterstützern.

Am Ende der komplexen Ausbildung hoffen die neuen „Helfer vor Ort“, in Ebermannsdorf ab dem frühen Herbst zum Einsatz kommen zu können. Natürlich werden weitere freiwillige Helfer gesucht, um mit einem engmaschigen Helfernetz Notfälle schnell auffangen zu können. Ansprechpartner hierfür wäre das BRK in Amberg oder der künftige Standortleiter in Ebermannsdorf, Thorsten Schmid.