Heimat und Geschichte
Geschichten entdecken und weitergeben – Heimatpfleger tagten im Kultur-Schloss Theuern

30.11.2023 | Stand 30.11.2023, 17:00 Uhr
Josef Popp

Seit 2003 gibt es die jährliche Fachsitzung mit dabei waren unter anderem: Tobias Appl (Bezirksheimatpfleger), Dieter Dörner (Kreisheimatpfleger), Wolfgang Herdegen (Kastl), Johann Weiß (Ensdorf - in spe), Sabine Palesch, Elfriede Winter, Kerstin Weiß (Gebietsreferentin BLfD), Daniela Dotzler, Inge Lassmann, Rolf Rupp (Kreisheimatpfleger Bau- und Bodendenkmalpflege), Hans-Georg Hierl (v. l.). Foto: Josef Popp

Die Geschichte und Geschichten der Gemeinden, Städte, aber auch des Landkreises zu erforschen und im Gedächtnis zu halten, dieser Aufgabe stellen sich die Heimatpfleger und Kreisheimatpfleger. Zudem bringen sie diese Erkenntnisse und Geschichten den Bürgern sowie Gästen nahe.

Seit dem Jahr 2003 treffen sich die Kreis- und Ortsheimatpfleger des Landkreises Amberg-Sulzbach beziehungsweise der Stadt Amberg zu einer jährlichen Fachsitzung, im restaurierten Kultur-Schloss in Theuern.

Das Heimatmobil wurde vorgestellt



Rund 30 Vertreter aus den Gemeinden und Städten folgten der Einladung von Kreisheimatpfleger Dieter Dörner, der zugleich der Sprecher im Landkreis ist. Heimatpfleger und Verwaltungsleiter der Gemeinde Kümmersbruck, Wolfgang Roggenhofer, nutzte die Gelegenheit, die gastgebende Gemeinde kurz vorzustellen und über verschiedene heimatkundliche Projekte in der Gemeinde zu informieren.

Zum Auftakt der Tagung stellte Bezirksheimatpfleger Tobias Appl das Heimatmobil vor. Dieses wird einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dem Auftrag als Bezirk gerecht zu werden, die Kultur und Heimatpflege in die Fläche, also zu den Menschen in der Region zu bringen. Es gibt viele Nutzungsmöglichkeiten, wie sich die Heimatpfleger vor Ort überzeugen konnten.

Viele neue Heimatpfleger wurden ernannt



Erfreulich, dass in diesem Jahr viele neue Heimatpfleger bereits von ihren Gemeinden ernannt wurden oder noch ernannt werden. Dies sind Wolfgang Herdegen und Sabine Palesch aus Kastl, Johann Weiß aus Ensdorf, Elfriede Winter aus Edelsfeld, Daniela Dotzler aus Freihung, Inge Lassmann aus Schnaittenbach, Hans-Georg Hierl aus Ebermannsdorf, Florian Rieger aus Hirschbach und Christian Dotzler aus Freihung.

Im Einzelnen stellte Kreisheimatpfleger Dörner ganz aktuell das Motto „Tag des Offenen Denkmals“ am 8. September 2024 vor, dieser steht unter dem Motto „Wahrzeichen“. Anfang 2024 kommen die entsprechenden Meldeformulare zum Versand. Dörner bat, wieder Veranstaltungen in den Gemeinden anzubieten.

„Kirche und Wirtshaus mit Pfiff“ startet im April



Auch im kommenden Jahr gibt es die Veranstaltungsreihe „Kirche & Wirtshaus mit Pfiff“. Die Planungen sind schon weit fortgeschritten. Der aktuelle Planungsstand sieht am 21.April Poppenricht (katholische Kirche), voraussichtlich Juni die Kirche in Aschach, am 14. Juli Rieden (Maria Himmelfahrt) und im September Auerbach (Spitalkirche) vor. Die genaue Terminfestlegung erfolgt bis Januar 2024 und wird dann veröffentlicht. Markus Lommer erinnerte bei der Tagung auch an die Verdienste des verstorbenen Adolf Rank um die Heimatpflege in Sulzbach-Rosenberg.

Zusammenarbeit und Unterstützung durch Heimatpfleger



Kreisheimatpfleger für Bau- und Bodendenkmalpflege, Rolf Rupp, berichtete gemeinsam mit Gebietsreferentin des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege Kerstin Weiß über seine Arbeit. Dazu gehört die Beteiligung, Beratung, Forschung, die Öffentlichkeitsarbeit und die Recherche der Schutzwürdigkeit, aber auch die Finanzierungsmöglichkeiten.

Ohne die Heimatpfleger geht in manchen Bereichen des Tourismus wenig voran. Vor allem wenn es um Führungen geht. Hier ist das Fachwissen vor Ort der Heimatpfleger gefragt. Hand in Hand sollen und werden die Heimatpfleger mit den Kulturführen zusammenarbeiten. Museumspädagogin Tanja Weiß berichtete über die unter Leitung der Landkreis-Volkshochschule stattgefundene Ausbildung zu Kulturführern und zeigt Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Unterstützung durch die Heimatpfleger auf.

Bewusstsein bei der Bevölkerung wecken



Aufgabe der Heimatpfleger ist es, sich der Kultur der jeweiligen Region im weitesten Sinne anzunehmen. Dazu gehören die Tracht, die Volksmusik, die Volkstänze, das Kirwageschehens, der Brauchtum, die Mundart, die Heimatgeschichte und der Erhaltung der örtlichen Baukultur und des landschaftsgebundenen Bauens. Teil ihrer Aufgabe ist auch das Wissen und das Bewusstsein um die Geschichte, das Geschehen und den Wert unserer Heimat bei der Bevölkerung zu wecken und zu stärken. Sie sollen zudem die Bürger motivieren, sich für ihre Heimat zu engagieren.

Den Abschluss der Tagung bildete eine Führung von Till Strobel. Diese ging durch die im Staatsarchiv stattfindende Ausstellung „Das Krisenjahr 1923 in der Oberpfalz“.

Tag des offenen Denkmals 2024



Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als Koordinatorin des „Tag des offenen Denkmals“, hat das Motto für das Jahr 2024 festgelegt: „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ wird zum Thema für das größte Kulturevent Deutschlands. Dieser Tag findet am 8. September 2024 statt. Mit diesem Tag sollen Wahrzeichen in den Mittelpunkt gerückt und das Interesse der Öffentlichkeit geweckt werden.

So heißt es in der Mitteilung: „Die vielfältigen historischen Bauten haben immer eine Bedeutung und Symbolkraft für das direkte Umfeld oder weit darüber hinaus, regional wie überregional. Als Landmarken und „Zeichen“ der Region tragen sie zu Orientierung und Identifikation bei, locken als Sehenswürdigkeiten Touristen an und spiegeln als authentisch fassbare Zeugnisse das „Wahre“ wider.“