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Inklusionbündnis Amberg-Sulzbach zeichnet Grundschulen, Ministranten und Firmen für ihr Engagement aus

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 15:00 Uhr
Gerhard Spies

Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderung von Anfang an am sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilhaben können. Foto: Gerd Spies

Alle zwei Jahre verleiht das Inklusionsbündnis Amberg-Sulzbach den Inklusionspreis. Er würdigt besonders engagierte Personen und Organisationen im Bereich Inklusion. Zu den Preisträgern gehörte in diesem Jahr unteranderem die Grundschule Fensterbach. Sie wurde für ihr Konzept „Partnerklassen“ zusammen mit der Albert-Schweitzer-Grundschule und der Rupert-Egenberger-Schule aus Amberg ausgezeichnet.

Die Verleihung des mittlerweile dritten Inklusionspreises durch das Amberger Bündnis für Inklusion war der Höhepunkt der diesjährigen Plenumsversammlung, die am vergangenen Dienstagabend im König-Ruprecht-Saal des Landratsamtes Amberg-Sulzbach stattfand. Das von der Sparkasse Amberg-Sulzbach gestiftete Preisgeld in Höhe von insgesamt 3000 Euro wurde auf die insgesamt sieben Preisträger aufgeteilt. Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny und Landrat Richard Reisinger hielten die Laudationes auf die Preisträger.

Zwei Ministrantengruppen

Gleich zwei Ministrantengruppen wurden für ihre herausragenden Bemühungen um Inklusion geehrt. Sowohl die Ministrantengruppe Gebenbach als auch die Ministrantengruppe der Pfarrei Herz Jesu in Rosenberg zeichnen sich durch die erfolgreiche Integration von Jugendlichen mit Behinderung aus. „Seit der Erstkommunion gehört Monika den Ministranten in Gebenbach an, ist hervorragend in der Gruppe integriert“, betonte Landrat Richard Reisinger in seiner Rede. Die Ministrantengruppe Rosenberg hat 2022 Roland aufgenommen. Monika und Roland sind beide Menschen mit Behinderung und Mitarbeiter der Jura-Werkstätten.

Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny würdigte die Amberger Unternehmerfamilie Herdegen für ihr Engagement in Sachen Inklusion. Das neue Hotel Bootshaus" der Familie an der Vils habe nicht nur das Thema Barrierefreiheit im Haus vorbildlich umgesetzt, sondern beschäftige auch Menschen mit Behinderung im Betrieb. Auch die Firma Lüdecke pflegt bereits seit den 70er Jahren enge Beziehungen zu Behinderteneinrichtungen. „Die Firma Lüdecke und das Bootshaus sind leuchtende Beispiele dafür, wie Inklusion erfolgreich umgesetzt werden kann“, hob Cerny in seiner Ansprache hervor.

Besonderes Schulklima

„Alles ganz normal.“ So beschreibt Eduard Freisinger, Vorsitzender der Amberger Lebenshilfe, das Konzept der „Partnerklassen“ an den Grundschulen. „Diese Partnerklassen sind ein Paradebeispiel geworden, wie Inklusion funktionieren kann.

In den gemeinsamen Phasen des Lernens unterstützen die besseren Schüler die schwächeren Schüler. Es zeigt sich, dass dadurch die Kinder sogar schneller lernen als im normalen Unterricht“, ist Freisinger vom Konzept überzeugt. Darüber hinaus wird bei den Kindern durch den inklusiven Unterricht ein hohes Maß an sozialer Kompetenz entwickelt, so Freisinger.

Heidi Neidl, Schulleiterin der ausgezeichneten Grundschule Fensterbach, betont bei der Preisübergabe das besondere Schulklima, das an ihrer Schule durch die „Partnerklasse“ entstanden sei. „Unsere Lehrkräfte brennen für dieses Modell“, schwärmt Neidl bei der Verleihung.