Förderung von 20.000 Euro
Projekt in Kümmersbruck: Trotz Demenz dabei und mittendrin

12.02.2024 | Stand 12.02.2024, 5:00 Uhr
Klaus Högl

Die Kommune möchte Menschen mit der degenerativen Erkrankung unterstützen. Dafür braucht es die nötigen professionellen Strukturen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand /dpa

Viele Menschen mit Demenz wünschen sich, möglichst lange selbstbestimmt in seiner vertrauten Umgebung leben zu können – sie wollen „dabei und mittendrin sein“. Genauso heißt das kommunale Projekt, das die Gemeinde Kümmersbruck im Rahmen des Bayerischen Demenzfonds mit der Impulsveranstaltung im Rathaus auf den Weg gebracht hat.

Mit dabei waren die Vertreter verschiedener Institutionen, darunter Markus Dollacker als Vorsitzender des Naturparks Hirschwald und Albert Geitner als Bürgermeister von Ursensollen. „Das Thema fordert die Gesellschaft heraus“, sagte Bürgermeister Roland Strehl. Die Kommune könne unterstützen – man braucht dazu professionelle Strukturen. Diese Strukturen bietet das Seniorenmosaik im Naturpark Hirschwald, dem die Konzeption und Durchführung übertragen wurde.

Soziale Herausforderung

Nun konnten Barbara Hernes und Jennifer Nelhiebel Vollzug melden. Die Auftaktveranstaltung findet am 6.März von 18 bis 19.30Uhr im Kümmersbrucker Rathaussaal statt. Es seien ganz erhebliche Vorbereitung nötig gewesen, um am Ende die nötigen Mittel zu erhalten. Die Förderzusage aus dem Bayerischen Staatsministerium gab es schließlich am 28. Dezember, der Förderzeitraum selbst läuft ab Januar 2024 .

Insgesamt stehen für das Projekt 20 000Euro zur Verfügung. Dafür gebe es gute Gründe, denn die Demenz sei im Begriff, zu einer großen sozialen und humanitären Herausforderung für die Kommunen und das Gemeinwesen zu werden. Die Betroffenen sollen einbezogen sein und am öffentlichen Leben teilhaben können. Auch deshalb will Kümmersbruck den sozialen Raum so gestalten, dass es sich für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gut leben lässt, wie Hernes und Strehl erklärten. Dazu sollen vorhandene Strukturen genutzt und ausgebaut werden. Die rege Teilnahme zum Auftakt zeigte jedenfalls eine Bereitschaft zur Mitarbeit.

Die geplanten Maßnahmen sind vielschichtig. Sie beginnen mit der Demenzpartnerschulung (6. März), Schulungsangeboten und Fachvorträge sowie Beratungsangebot für pflegende Angehörige. Die Förderung der Teilhabe von Menschen mit Demenz soll zudem durch den Besuch heimischer Kultureinrichtungen, durch Erzähl-Cafe und Kirchenbesuche erreicht werden.

Vielfältiges Angebot

Auch sechs Kursen „Sport für Geist und Herz“ , Volkstanzkurs und generationsübergreifende Projekte mit Schülern sind geplant. Begleiten und unterstützen, öffentlich informieren und für das Krankheitsbild sensibilisieren – so lautet die Devise. Nur gemeinsam könne es gelingen, neue Wege zu finden, damit Menschen mit und ohne Demenz in zugewandten und unterstützenden Gemeinwesen gut miteinander leben können.

Für den Kompaktkurs am 6.März, der Grundwissen und Sicherheit vermitteln will, sind ab sofort Anmeldungen möglich. Der Kurs steht unter dem Motto „ Demenz braucht Dich“ Weitere Informationen zu dem Angebot gibt es beim Seniorenmosaik entweder von Jennifer Nelhiebel unter 0170/5886351 oder aber unter der allgemeinen Telefonnummer (09621) 70843.