Ab Freitag gegen Kassel
Das Märchen in Regensburg ist perfekt: Die Eisbären stehen im Finale!

07.04.2024 | Stand 08.04.2024, 22:29 Uhr

Andrew Yogan (Nummer 12 in Rot, hier beim Spiel am Freitag in Regensburg) war mit seinem ersten Viererpack nach zwei Dreierpacks in den Playoffs der Mann des Abends in Spiel sechs in Crimmitschau und sorgte maßgeblich für den Finaleinzug seines Teams. Foto: Christian Brüssel

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Die Eisbären Regensburg haben den 7.April zu einem historischen Datum in der Vereinsgeschichte gemacht und sind das erste Mal in der Geschichte des Regensburger Eishockeys in das Playoff-Finale der zweiten Eishockey-Liga eingezogen.



Der in den ersten beiden Dritteln herausgeschossene 6:2 (2:0, 3:0, 1:2)-Sieg vor 4236 Zuschauern bei den Eispiraten des ETC Crimmitschau brachte den entscheidenden vierten Sieg zum 4:2 Seriengewinn im Halbfinale. Im Finale gegen Hauptrundensieger Kassel Huskies geht das Regensburgr Eishockey-Märchen für den Hauptrundenzweiten ab Freitag weiter, zunächst auswärts.

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Am Sonntag (17 Uhr) steht das erste Heimspiel an. Der Kartenvorverkauf dafür startet am Montag, den 8. April um 10 Uhr, ab 14 Uhr gibt es Tickets für Heimspiel zwei am Freitag, 19. April, und ab 17 Uhr gibt es auch bereits Dauerkarten für die DEL-2-Saison 24/25.

Zuständig fürs Team in Halbfinalspiel sechs war für den familiär verhinderten Max Kaltenhauser an der Bande als Coach diesmal Co-Trainer Jan Suran, den dort auch Richard Divis unterstützte. Andre Bühler rückte als Ersatz für den nach seinem Kniecheck vom Freitag mit einer Ein-Spiele-Sperre bedachten Petr Heider neben Tariq Hammond in die Verteidigung, in der außerdem Lucas Flade im Aufgebot fehlte. Auch Constantin Ontl war erneut nicht im Team.

Überfallartiger Start

Die Frage, wie sie die Freitagsniederlage verdaut hatten, beantworteten die Eisbären schnell. Sie legten überfallartig los: drei Torschüsse in den ersten 30 Sekunden, nach 40 Sekunden hatte Abbot Girduckis die erste Großchance und das 1:0 fiel nach 61 Sekunden. Corey Trivino bediente Andrew Yogan, der aus halblinker Position Oleg Shilin überwand – das bereits 46. Saisontor des „Spielers der Saison“ in der DEL 2!

Die Eisbären hielten die Eispiraten auch weitgehend vom Tor fern: Scott Feser (10:30) und Mario Scalzo (13:30) hatten zwei der Gelegenheiten. Die Eisbären aber machten aus ihrer Überlegenheit durch Lukas Heger das zweite Tor. Andrew Schembri hatte ihn fein bedient, der 29-Jährige klug abgeschlossen (15:39). Nur wenig später zielte auch Girduckis noch einmal nur knapp vorbei. „Clever spielen und zumachen hier“, gab Eisbären-Verteidiger Sandro am Sprade-TV-Mikrofon in der Pause als Devise für den weiteren Spielverlauf aus.

Und das klappte vorzüglich: Das Duett mit Vorbereiter Trivino und Torschütze Yogan war nach 22:38 Minuten für das dritte Tor verantwortlich, 142 Sekunden später packte Goldhelm Yogan auch noch das vierte Tor drauf. Nicht genug damit: Nach 34:33 Minuten wurde Abbott Girduckis Eisbären-Treffer fünf gutgeschrieben, als ein Querpass von ihm ins eigene Tor gelenkt wurde. Das 5:0 (bei 26:15 Schüssen)war zweifelsfrei eine Vorentscheidung, auch wenn Eispiraten-Stürmer Thomas Reichel die Flinte noch nicht ins Korn werfen wollte. „Die Eisbären sind effizienter, wir liegen verdient hinten, aber es ist noch nicht vorbei: Noch sind 20 Minuten zu spielen“, sagte er.

Torwart früh vom Eis

Im letzten Drittel kam mit Christian Schneider ein Ex-Regensburger für Oleg Shilin ins Tor, der 2015/16 ein paar Spiele im DNL-Nachwuchs absolviert hatte und gleich auch gute Gelegenheiten hatte, sich auszuzeichnen. Tom McCollum hielt seinen Kasten derweil weiter sauber – bis Vincent Saponari ihn bei Zwei-Mann-Überzahl überwand, weil Patrick Demetz auf die Strafbank musste und Eispiraten-Coach Jussi Toures den Torwart 10:36 Minuten vor Ende vom Eis nahm (49:52). Saponai schaffte das auch exakt fünf Minuten vor dem Ende noch ein zweites Mal.

Doch ins leere Tor sorgte 118 Sekunden vor Schluss Yogan mit seinem vierten Tor und 100.Saisonskorerpunkt für die endgültige Entscheidung. „Brutal, wunderbar“, kommentierte Lukas Heger den Finaleinzug. „Natürlich ist Kassel Favorit. Aber jetzt sind wir im Finale, jetzt wollen wir es natürlich auch gewinnen.“

Statistik: Crimmitschau – Regensburg 2:6 (0:2, 0:3, 2:1)

Eispiraten ETC Crimmitschau:
Shilin (ab 40:00 Schneider) – Walsh, Scalzo; Sturm, Tomas; Alexander Schmidt, Olleff – Smith, Lindberg, Feser; Saponari, Reichel, Zikmund; Rudert, Kanninen, Böttcher; Kanya

Eisbären Regensburg: McCollum – Bühler, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Schwamberger, Schembri; Christoph Schmidt, Heger, Slezak

Tore: 0:1 (1:01) Yogan (Trivino), 0:2 (15:39) Heger (Schembri), 0:3 (22:38) Yogan (Trivino), 0:4 (25:00) Yogan (Weber), 0:5 (34:33) Girduckis (Schwamberger-Demetz), 1:5 (49:52) Saponari (Reichel-Feser), 2:5 (55:00) Saponari (Scalzo-Lindberg), 2:6 (58:08) Yogan (Trivino bei 5-6 ins leere Tor)

Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler/Michael Klein. – Zuschauer: 4236. – Strafminuten: Crimmitschau 6 – Regensburg 12. – Playoff-Stand: 2:4