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Der neueste Trend: Trainer mit Ultra-Lizenz

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 18:30 Uhr

Trainerstäbe werden größer und größer und größer. Weil sich der Chef ja nicht um jede Kleinigkeit kümmern kann und den Details immer mehr Wert beigemessen wird.

Ernährung zum Beispiel: Vielleicht sind das genau die 0,01 Prozent, die den Ausschlag über Sieg und Niederlage. Und nichts anderes zählt im Profigeschäft.

Und wenn ein Chefcoach Stil hat, dann weiß er das Jungs ihm den Rücken freihalten, deren Namen die Allgemeinheit in der Regel genauso gut kennt wie die Besetzung eines deutschen Ruderachters, der Olympiagold gewonnen hat. Siehe Xabi Alonso, der letztens alle seine Mitstreiter zur Feier mit in die Fankurve bat.

Und die Trainerstäbe wachsen weiter und weiter und weiter. Zwangsweise. Der neueste Trend begann in Darmstadt. Ein Fan-Coach ist schon lange fällig: Es braucht eine Ultra-Lizenz. Denn irgendwer muss den Fußballjungs ja auch noch so die Meinung in der Alltagssprache geigen, dass sie auch verstehen, für wen sie denn da eigentlich spielen. Nicht nur für die eigene Geldbörse, nein, vor allem für die Anhängerschaft, die ihrer Leidenschaft jede Menge unterordnet und allzuoft im Profigeschäft vergessen wird inzwischen.

Und so sehen wir inzwischen mehr und mehr Bilder, in denen ein Fan-Abgeordneter nach Spielschluss am Fanzaun sagt, was er denkt. Bisher war das zumeist erst der Fall, wenn das Fußballerkind schon mit Karacho in den Brunnen gerummst war. Sprich, wenn es geknallt hatte – und irgendein Spiel völlig daneben geraten war. Dann aber ist es zu spät: Die Ultra-Sicht braucht es andauernd, auch und vor allem präventiv, damit so etwas erst gar nicht passiert. Und wenn das alles funktioniert, ist die Frage: Braucht‘s die großen Chefcoachs überhaupt noch?