Rezept
Kürbiskernöl und Löwenzahnblüten verfeinern erntefrischen Spargel

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 15:00 Uhr
Ursula Gaisa

Gesundheitskönige unter sich: Kürbiskernöl, Spargel und Löwenzahn an jungen Kartoffeln und Frischkäse-Dip Foto: Angelika Sauerer

Endlich lässt der Frühling grüßen – mit Löwenzahnblüten, zartem Grünspargel und jungen Kartoffeln.

Es gibt über 800 Sorten von Kürbissen, aber nur aus den Kernen des Steirischen Ölkürbisses lässt sich das dunkelgrüne, sehr gesunde Öl gewinnen. Man kann damit nicht nur Salat verfeinern, sondern es eignet sich auch zum Braten. Woher ich das alles weiß? Während meiner letzten Slowenienreise haben wir eine traditionelle Ölmühle im Nordosten nahe der Grenze zur Steiermark besichtigen dürfen.

Kürbiskernöl kann kalt- und warmgepresst werden. Es enthält Selen und Vitamin E, hat also eine antioxidative Wirkung und schützt vor freien Radikalen. Linolsäure und Phytosterine sollen eine cholesterinsenkende Wirkung haben, seine entzündungshemmenden Eigenschaften können unterstützend in der Therapie bei rheumatoider Arthritis eingesetzt werden. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sollen den Blutdruck senken und Blasenleiden vorbeugen. Auch in der Kosmetik wird es eingesetzt.

Löwenzahn ist eine Heilpflanze

Wir kombinieren dieses gesunde Öl in unserem Rezept mit Spargel – es ist schließlich endlich Frühling und wieder Spargelzeit. Nicht nur wegen der Farbe setzen wir einen weiteren Gesundheitskönig ein: den Löwenzahn. Oft als Bordsteingewächs oder gar Unkraut unterschätzt, sind fast alle Teile essbar und ebenfalls sehr gesund. Der Löwenzahn ist schließlich eine Heilpflanze. Nur bei der weißen Milch in den Stängeln ist Vorsicht geboten, diese sollte man nicht im Übermaß verzehren.

Aus den zarten jungen Blättern kann man zum Beispiel einen leckeren, leicht bitteren Salat zubereiten. Wir nutzen in diesem Rezept aber die gelben Blütenblätter, aus denen man auch ein Pesto oder honigähnlichen Sirup zaubern könnte. Sie regen die Verdauung und Stoffwechselprozesse an.

Aus den gerösteten bitteren Löwenzahnwurzeln wurde übrigens in Zeiten, als die Bohnen aus fernen Ländern nicht zu haben waren, Kaffee hergestellt – sie dienten als Zichorienwurzelersatz. Als koffeinfreie Alternative wird das Getränkepulver auch heute wieder angeboten – sicher einen Versuch wert.

Kartoffeln und Spargel aus dem Backofen

Als Erstes heizen wir den Ofen auf 200 Grad Umluft vor. Den Spargel nur im unteren Drittel schälen, die jungen Kartoffeln in etwa einen halben Zentimeter breite Würfel schneiden, die rote Zwiebel in feine Ringe. Alles mit drei Esslöffeln Kürbiskernöl, etwas Rapsöl, Salz und etwas Pfeffer mischen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen. Circa 20 Minuten backen, bis die Kartoffelwürfel goldbraun sind. Immer wieder kontrollieren, ob die Zwiebeln nicht zu schwarz werden.

Den Hüttenkäse – als vegane Alternative Sojaquark – mit dem restlichen Kürbiskernöl, Salz, Pfeffer und gezupften Löwenzahnblütenblättern von drei Pflanzen mischen und abschmecken. Wer mag, gibt zerstoßene geröstete Kürbiskerne dazu. Zu Spargel und Kartoffeln servieren und mit Blüten und Blättern dekorieren.

Die Zutaten

Das braucht man (als Hauptgericht für zwei Personen):
500 g grüner Spargel, 5 mittelgroße neue Kartoffeln, 1 rote Zwiebel, 6 frisch gepflückte Löwenzahnblüten, 250 g Hüttenkäse oder Sojaquark, 6 EL gutes Kürbiskernöl, Salz, etwas Rapsöl, Pfeffer aus der Mühle, eventuell: eine kleine Handvoll geröstete Kürbiskerne, im Mörser grob zerstoßen

Zur Person Ursula Gaisa

Ursula Gaisa ist Vegetarierin und liebt Kochbücher. Sie hat auch selbst eins verfasst: „Vegetarische Schmankerl für 5 Jahreszeiten“. Außerdem bloggt sie auf www.immerschick.de. Unter immer.lecker gibt es Kochbuchtipps und Rezeptideen. Für die Mittelbayerische hat sie zuletzt dreierlei Avocadobrote zubereitet. Hier geht es zum Rezept.