Trainer Stefan Wagner hört auf
Beim SV Donaustauf: Torwart-Drama und Trainer-Rücktritt nach nächster Heimniederlage

14.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:38 Uhr
Gerd Winkler

Letztmals in Donaustauf in Aktion: Stefan Wagner Foto: Brüssel

Minutenlang steckten nach dem Abpfiff Trainer Stefan Wagner und Geschäftsführer Matthias Klemens von Fußball-Bayernligist SV Donaustauf am Mittelkreis die Köpfe zusammen. Soeben hatte das Schlusslicht in unsäglicher Weise eine 0:3 (0:2)-Heimpleite gegen den biederen Aufsteiger TSV Neudrossenfeld kassiert.

Was gesprochen worden ist, darüber wollte sich Wagner nicht auslassen. Stattdessen schüttelte der Coach ungläubig den Kopf: „Was soll ich zu den ersten zwei Toren sagen? Das hat rein gar nix mit der Bayernliga zu tun!“ Schon wieder hatte Donaustauf nach Torwart-Pannen eine Partie in den Sand gesetzt.

Pressemitteilung am Sonntagvormittag

Am Sonntagvormittag folgte ein Beben: Eine Pressemitteilung des Vereins ging über den Ticker – der Einstieg: „Stefan Wagner macht Platz für neue Impulse.“ Der Trainer habe von sich aus „nach dem Spiel das Gespräch gesucht und mitgeteilt, dass jetzt eine Veränderung nötig sei“. Mit der bei diesen Anlässen üblichen Floskel heißt es im vorletzten Absatz der Erklärung: „Der SVD bedankt sich bei einem höchst engagierten Trainer und wünscht ihm alles Gute bei der nächsten Station.“ Mit einem Blick nach vorne schließt der Elf-Zeiler: „Gegen Buchbach und Eltersdorf wird der erneut verletzte Kevin Hoffmann zusammen mit Co-Trainer Chris Bauer auf der Bank sitzen.“ Morgen reist der Regionalligist TSV Buchbach zum Verbandspokal-Spiel an, am Freitag fährt Donaustauf zum Tabellenzweiten SC Eltersdorf.

Wieder mal die Torhüter

Am Samstagnachmittag kam Aufsteiger Neudrossenfeld so kinderleicht zu einem Dreier. Eine Stunde vor dem Anpfiff erhielt SVD-Keeper Adrian Serowiec eine Hiobsbotschaft und musste passen. Der 19-jährige Johannes Herrnberger rückte nach und leistete sich zwei folgenschwere Pannen. Zunächst vertändelte der Ex-Chamer vor dem Fünfmeterraum das Leder gegen Stefan Kolb – das 0:1 (18.). Bei einem langen Ball irrte Herrnberger im Strafraum umher – 0:2 (20.).
In der Pause sah sich der Youngster, so Coach Wagner später, „nervlich nicht mehr in der Lage, weiterzuspielen“. Der mental mitgenommene Serowiec musste nun doch ins Gehäuse. Dass beim 0:3 (87.) von Florian Förster die Innenverteidigung pfuschte, passt ins Bild des gebrauchten Tages.