Politik
Die Fuchsjagd gehört verboten

Die Rechtfertigung der Jagdlobby für das Töten der Füchse wurde durch wissenschaftliche Studien längst schon widerlegt.

26.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:32 Uhr
Karlheinz Seidl
Ein Fuchs −Foto: Patrick Pleul/dpa

Januar – wieder Zeit zur fröhlichen Jagd auf Füchse. Das Internet ist voll von guten Ratschlägen mit welchen raffinierten Methoden diese wehrlosen Tiere siegreich zur Strecke gebracht werden, alljährlich 600.000 Füchse. Fakt aber ist: Die Rechtfertigung der Jagdlobby für das Töten der Füchse wurde durch wissenschaftliche Studien längst schon widerlegt, keines der Argumente für eine Jagd ist stichhaltig.

Das Argument, eine Jagd auf Füchse sei notwendig, um Überpopulationen zu vermeiden, hat sich als „Fehlschuss“ erwiesen. In Ländern und in allen Nationalparks, in denen keine Bejagung von Füchsen erfolgt, haben sich durch den Selbstregulierungsmechanismus die Bestände nicht erhöht.

Auch der Rückgang an Niederwild ist nicht auf den Fuchs zurückzuführen, sondern in erster Linie auf Umwelteinflüsse. Für Jäger sind Füchse außerdem auch Jagdkonkurrenten.

Die Tollwut ist ausgestorben

Zu Krankheitsübertragungen durch Füchse: Die Tollwut ist laut WHO seit 2008 in Deutschland ausgestorben. Der Fuchsbandwurm zählt inzwischen zu den seltensten Krankheiten Europas und ist weiter rückläufig.

Noch ein Blick auf das wahre Gesicht der Fuchsjagd ... Fehlschüsse: Bei der Jagd mit Schusswaffen wird ein nicht unerheblicher Teil der Tiere nur angeschossen – und erleidet trotz Nachlese mit blutigen Wunden und zerbrochenen Knochen einen schmerzhaften Tod.

Baujagd: Füchse werden von Hunden aus ihrem schützenden Bau getrieben , oft kommt es zu einem blutigen Kampf – und die Fuchsmutter kämpft verzweifelt um ihre Kinder.

Totschlagfallen (immer noch erlaubt): Sollen sofort töten, aber oft werden Tiere dabei schwer verletzt und liegen lange Zeit unter furchtbaren Schmerzen und gebrochenem Rückgrat in den Eisen der Falle fest.

Schleifanlagen: Hier werden Jagdhunde für die Baujagd an noch lebenden jungen Füchsen abgerichtet. Die Jungfüchse stehen unter Todesangst und erleiden trotz Schutzklappen mitunter schwere Verletzungen.

Nach Paragraph 17 Tierschutzgesetz ist es verboten, einem Tier ohne Grund Leid zuzufügen oder es zu töten. Das Staatsziel Tierschutz ist im Grundgesetz verankert und steht somit über dem Bundesjagdgesetz. Die Fuchsjagd ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern müsste daher längst schon verboten worden sein.