Unfallserie
Betrunkene auf schadensträchtiger Tour

Im Suff haben zwei Männer Langquaid unsicher gemacht: Im Wechsel steuerten sie ihr Auto gegen Fahrzeuge, Bäume, Leitplanken.

19.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:02 Uhr
Die Chaostour zweier Betrunkener durch Langquaid löste einen Großeinsatz der Polizei aus. −Foto: Weigl

Eine Spur der Verwüstung haben zwei betrunkene Autofahrer am Mittwochabend (18. August) durch Langquaid gezogen. Erst die Polizei konnte sie stoppen, allerdings nur einen Führerschein sicherstellen.

Alarmiert wurde die Kelheimer Polizei am Mittwoch ab etwa 17 Uhr gleich mehrfach, von Zeugen und Betroffenen. Die erste Schadensbilanz kam aus der Rottenburger Straße von Langquaid, heißt es im Polizeibericht: Hier wurden der Kelheimer Inspektion gemeldet, dass gleich mehrere Autos angefahren und beschädigt worden seien; der Ursacher sei davongefahren.

Die Polizei löste daraufhin einen Einsatz aus und bekam, bereits unterwegs, weitere Meldungen: Dasselbe Fahrzeug, das schon in der Rottenburger Straße auf Schleudertour war, habe im Langquaider Gemeindegebiet weitere Unfälle verursacht.

Daraufhin rückte die Polizei mit einem Großaufgebot aus: Bis zu fünf Streifenbesatzungen waren zeitweilig unterwegs, um nach dem Kamikaze-Auto zu fahnden. Auf dem Parkplatz des Langquaider Penny-Marktes wurden die Beamten letztlich fündig: Dort fanden sie den gesuchten Wagen und, wie sich herausstellte, zwei Insassen. Die beiden kamen vorläufig in Gewahrsam.

Ein Grund für die Unfalltour war offenkundig: „Beide Männer waren erheblich alkoholisiert“, so die Polizei Kelheim. Ihr wurde von Zeugen berichtet, dass sich beide Männer auf ihrer Chaosfahrt am Steuer abwechselten. Es sei daher davon auszugehen, dass jeder von beiden betrunken für mehrere Unfälle verantwortlich sei.

Bei einem der Fahrer, einem 54-Jährigen, konnten die Beamten den Führerschein sicherstellen. Das war bei seinem 24-jährigen Co-Piloten nicht möglich: „Dieser war nämlich nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis“, heißt es im Polizeibericht lapidar.

Die zwischenzeitlich eingeschaltete Staatsanwaltschaft ordnete an, dass das Auto und die Oberbekleidung der beiden Fahrer - wohl für eine etwaige Identifizierung von Bedeutung - sichergestellt wurde. Außerdem mussten die beiden zur Blutentnahme ins Krankenhaus.

Anhand von Zeugenaussagen konnte die Polizei mittlerweile die Fahrtstrecke des Duos rekonstruieren.

Demnach nahm das Unheil in der Rottenburger Straße seinen Anfang: Dort bretterten die Zwei über insgesamt sechs Leitpfosten und krachten anschließend gegen zwei geparkte Autos. Davon unbeirrt, nahmen sie ortseinwärts Kurs auf den Marktplatz. Dort hinterließ das mittlerweile beschädigte Fahrzeug eine Spur auslaufender Kühlerflüssigkeit. Anschließend fuhren sie in die Leierndorfer Straße, auf den „Norma“-Parkplatz, wo ein Baum Schrammen abbekam. „Weiter ging es in der Käthe-Kollwitz-Straße, wo der Gartenzaun eines Anwohners beschädigt wurde. Zu guter Letzt fuhren sie in die Lenbachstraße, auf den Parkplatz des Penny-Marktes“, so die Polizei. Hier musste noch eine Leitplanke dran glauben, ehe die beiden ihren Wagen dann doch abstellten.

Gegen beide Männer wird nun wegen diverser Verkehrsdelikte ermittelt. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf einen „niedrigen fünfstelligen Eurobetrag“. Zeugen oder Geschädigte, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, sollten dies bei der PI Kelheim tun, unter Tel. 09441/50420. (hu)