Blaulicht und Martinshörner haben in der Nacht auf Mittwoch etliche Wolnzacher aus dem Schlaf gerissen. „Was war da los?“, fragten sich viele. Es war eine Verfolgungsjagd quer durch drei Landkreise. Los ging es in Neustadt an der Donau im Landkreis Kelheim.
Tatsächlich handelte es sich bei den Einsatzfahrzeugen, die mit Blaulicht und Martinshorn über die Wolnzacher Hopfenstraße in Richtung Autobahn rasten, um Kräfte der Polizei aus Geisenfeld, die zur Verstärkung bei der Verfolgung eines über die Autobahn flüchtenden Autofahrers hinzu gerufen wurden. Vorausgegangen war eine wilde Verfolgungsjagd.
Wie die Polizei am Mittwochnachmittag mitteilt, sollte gegen 2.15 Uhr ein BMW an der B16 in Neustadt an der Donau kontrolliert werden. Der Fahrer missachtete jedoch die Anhaltesignale und fuhr in Richtung Mindelstetten im Landkreis Eichstätt weiter. Laut Polizei war er „teilweise mit weit überhöhter Geschwindigkeit“ unterwegs. Im Landkreis Eichstätt kollidierte der mit einem abgestellten Lkw und setzte seine Flucht unbeeindruckt zurück in Richtung Neustadt fort und fuhr anschließend auf die A93 Richtung Dreieck Holledau.
Als Geisterfahrer über die A93
Es wurde noch wilder: An der Anschlussstelle Wolnzach (Landkreis Pfaffenhofen) verließ der Mann zunächst die Autobahn, machte dann aber kehrt und fuhr wieder auf die A93; als Geisterfahrer Richtung Regensburg. An der Anschlussstelle Mainburg verließ er die Autobahn wieder.
Mehrere Streifen der umliegenden Polizei-Dienststellen versuchten, den Fahrer zum Anhalten zu bewegen. Auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz. Dessen Besatzung fand gegen 3.30 Uhr das gesuchte Fahrzeug verlassen bei Oberlauterbach, einem Ortsteil von Wolnzach. Da die Polizei vermutete, dass sich der Flüchtige in einem angrenzenden Waldgebiet befindet, wurden zudem Personensuchhunde hinzugezogen.
Fahndungserfolg am Mittwochmorgen
Gegen 7.15 Uhr kontrollierte die Polizei im Rahmen der Fahndung in der Nähe des Fluchtfahrzeuges schließlich ein Auto, in dem sich der Gesuchte befand. Laut Polizei handelt es sich um einen 20-Jährigen aus dem Landkreis Eichstätt. Er besitzt keinen Führerschein.
Gegen den Mann wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Bei der Flucht wurde nach den aktuellen Erkenntnissen niemand verletzt. Die Polizei Mainburg führt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg die weiteren Ermittlungen.
Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer, die aufgrund der Fahrweise des 20-Jährigen gefährdet wurden, oder auch Personen, die Angaben zu oben genannten Sachverhalt machen können, sich unter der Telefonnummer (08751) 8633-0 zu melden.
− red
