Digitalisierung
Amberg misst die Passantenfrequenz

In der Innenstadt wurden drei Laserscanner installiert. Ziel der Wirtschaftsförderung ist es, das Zentrum weiterzuentwickeln.

12.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:56 Uhr
Laserscanner sind beispielsweise am Rathaus montiert. −Foto: Benjamin Gröger

Im Rahmen der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderten Initiative „Digitale Einkaufsstadt Bayern“ hat die Amberger Wirtschaftsförderung ein System zur Passantenfrequenzmessung in der Amberger Innenstadt installiert. Das Kölner Start-up hystreet.com lieferte dafür moderne fest installierte Laserscanner, die seit 7. April die Passantenfrequenzen an der Bahnhofstraße, Georgenstraße und Rathausstraße messen. Wie die Wirtschaftsförderung in einer Mitteilung schreibt, erfolge die Zählung automatisch – und zwar 24 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr, mit 99-prozentiger Genauigkeit.

Dabei werden Besucherinnen und Besucher, die mehrere Messpunkte passieren, mehrfach gezählt, so dass der Frequenzbegriff nicht mit der Besucheranzahl gleichzusetzen sei. Die Technik sei gesundheitlich unschädlich. Da das Messverfahren weder Bilder noch personenbezogene Daten erfasst, sei es auch datenschutzrechtlich unbedenklich, so die Mitteilung weiter. Amberg ist nun neben Regenburg die zweite Stadt in der Oberpfalz, für die nun automatisiert erhobene Passantenfrequenzdaten vorliegen. Bundesweit erhebt hystreet.com in mittlerweile 83 Städten an 189 Standorten solche Frequenzdaten.

„Mit den Daten aus der Frequenzmessung wollen wir die Vitalität der Innenstadt objektiv bewertbar machen und pauschalisierten Meinungen zur Frequenzentwicklung in den Innenstädten belegbare Fakten entgegensetzen“, erklärte Karlheinz Brandelik, Geschäftsführer der Amberger Wirtschaftsförderung. „Unser Ziel ist es, den Lebens- und Erlebnisraum Innenstadt zielgerichtet weiterzuentwickeln. Hierbei kann uns die einer smarten City angemessene Frequenzerhebung wichtige Informationen liefern.‘‘

Da in Amberg erst seit 7. April gemessen wird und Vergleichszahlen aus der Vergangenheit noch fehlen, können zwar nur erste grundlegende Rückschlüsse aus den Zahlen für die ersten Tage gezogen werden. Aber alle Interessierten können die Daten jederzeit kostenfrei und in Echtzeit abrufen. Dazu ist nur eine unentgeltliche Registrierung auf www.hystreet.com erforderlich. Dort finden sich auch weitere Infos und der Login zu den Passantenfrequenz-Daten. Bei Veröffentlichung der Daten ist die Quellenangabe verpflichtend anzugeben, teilt die Wirtschaftsförderung weiter mit.

Von den voll automatisierten Frequenzzählungen profitieren nach den Worten von Julian Aengenvoort, Geschäftsführer der hystreet.com GmbH, alle Akteure der Innenstadt: Einzelhändler, Investoren, Stadt-, Verkehrsplaner, Handelsforscher und Marketingprofis ebenso wie Innenstadtbesucher. „Urbane und attraktive Innenstädte sind Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens – und sie sollen es auch in Zukunft sein. Passantenfrequenzen sind die Messzahl für die Attraktivität einer Innenstadt“, erläuterte Nico Schröder, Geschäftsführer des 2018 gegründeten Unternehmens, die Motivation. Valide und transparente Frequenzdaten seien die unverzichtbare Grundlage für die Entwicklung und Erfolgsmessung neuer Lösungsansätze zur Gestaltung zukunftsfähiger und smarter Cities.