Einsatz
Bombenverdacht: Kümmersbruck atmet auf

Eine vermeintliche Fliegerbombe im Gemeindegebiet erwies sich als harmlos. Die Evakuierung konnte bald aufgehoben werden.

27.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:17 Uhr
Doris Wagner
Die Verdachtsstelle befand sich auf einem Wäscheaufhängeplatz in einem Privatanwesen. −Foto: Doris Wagner

Die von einer möglichen Evakuierung betroffenen 1788 Einwohner von Kümmersbruck staunten nicht schlecht, als vor drei Wochen ein Brief der Gemeinde in den Briefkästen lag. Bürgermeister Roland Strehl erklärte seinen Bürgern, dass bei Sondierungsarbeiten erneut ein verdächtiger Gegenstand auf dem Grundstück entdeckt worden sei, wo bereits im August 2019 zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden mussten.

Eigentlich sollten die Grabungsarbeiten bereits im Frühjahr 2020 beginnen, was sich allerdings wegen der Corona-Pandemie nicht durchführen ließ. Die Bewohner eines nahe gelegenen Seniorenwohnheims, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht geimpft waren, hätten im Falle eines tatsächlichen Bombenfundes nicht gemeinsam evakuiert werden können.

Wie Strehl mitteilte, waren an diesem Wochenende nun alle Senioren und Mitarbeiter des Seniorenwohnheimes durchgeimpft, so dass die weiteren Grabungsarbeiten fortgesetzt werden konnten und im Falle einer Evakuierung die Senioren geschützt gewesen wären.

Gegen 10 Uhr am Samstagvormittag begannen die planmäßigen Grabungen im Ganghoferweg, der schon längere Zeit vorher durch die Polizei Amberg abgesperrt worden war. Sprengmeister Thomas Willner von den Nürnberger Sprengmittelspezialisten Tauber war vor Ort, ebenso mehrere Einsatzkräfte der Amberger Polizei.

Der Bagger schlug dann seine Schaufel ins Erdreich und grub am Verdachtsort nach der vermeintlichen Bombe. Zuerst war im Radius von 500 Metern um die Verdachtsstelle eine Evakuierungszone angeordnet worden, die je nach Gefährdungslage auf 750 bis 1000 Meter hätte ausgedehnt werden können. Dazu wäre eine Allgemeinverfügung in Kraft getreten, die ein Aufenthaltsverbot nach Art. 26 Abs. 2 LStVG beinhaltete. Von einer solchen Maßnahme wären auch viele Geschäfte an der Kümmersbrucker Vilstalstraße betroffen gewesen.

Bereits nach etwa einer Dreiviertelstunde kam jedoch die erlösende Mitteilung per Funk, dass es sich nicht um eine Fliegerbombe handle, sondern lediglich Granatensplitter und eine Patronenhülse in einem ehemaligen Bombenkrater gefunden worden seien. Der verdächtige Gegenstand erwies sich als übereinanderliegende „Stein-Schroppen“. Schon kurze Zeit später war die Feuerwehr mit dem Lautsprecherwagen unterwegs, um den Anwohnern die Nachricht mitzuteilen.

In der im Bauhof aufgebauten Koordinierungsstelle warteten 30 Einsatzkräfte, die im Ernstfall innerhalb kürzester Zeit auf etwa 170 Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten aufgestockt worden wären. Bürgermeister Roland Strehl sowie die Amberger Polizei bedankten sich bei den zahlreichen Einsatzkräften.