Christopher Street Day
Bunte Demo im Zeichen des Regenbogens durch Amberg

28.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:52 Uhr
Andreas Brückmann
Um Unterstützung mit der queeren Community zu zeigen, trugen die Teilnehmer bunte Kleider und Plakate. −Foto: Fotos: Andreas Brückmann

Um die 300 Beteiligten dürften es gewesen sein, die sich am Samstag zur dritten Auflage des Christopher Street Days in Amberg zusammengefunden hatten. Treffpunkt war die Bleichwiese beim Amberger Congress Zentrum.

Von hier aus führte zu Beginn des Nachmittags der Zug unter den Regenbogenfarben quer durch die Amberger Innenstadt und anschließend wieder zurück.

Im Namen der Stadt Amberg begrüßte Bürgermeister Franz Badura die Teilnehmer: „Im Namen des Oberbürgermeisters Michael Cerny darf ich Euch nach einer zweijährigen Durststrecke heuer wieder hier begrüßen. Darüber freuen wir uns, also der gesamte Stadtrat zusammen mit Euch wirklich sehr“, versicherte Badura zur Eröffnung.

Im Einsatz für die Queeren

„Sichtbarkeit schafft Sicherheit“ – ein Motto vieler Christopher Street Days in diesem Jahr, so auch in Amberg. Dieses war auch das Lebensmotto der im Februar verstorbenen Dragqueen Uschi Unsinn. Als Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit dient das Motto nun den Christopher Street Days, als Ausdruck auch für Uschis unermüdlichen politischen und gesellschaftlichen Einsatz für die queere Community, lautete die Begründung der Veranstalter.

„Das Thema, das Ihr damit adressiert, ist sicherlich ein wichtiges, aber auch umstrittenes und immer wieder die Gesellschaft spaltendes. Aber, Ihr zeigt heute hier Flagge, Sichtbarkeit, Eurem Motto entsprechend Sicherheit durch Sichtbarkeit – und, wie ich finde, ist das gut gewählt“, so Badura weiter.

Der 3. Bürgermeister der Stadt Amberg kann sich, wie er betonte, gut in die Lage versetzten: „Als selbst sehbehinderter Mensch weiß ich, was es heißt, ausgegrenzt, ausgeschlossen zu sein. Und es ist wirklich wichtig, dass man solche Dinge in die Gesellschaft hineinträgt. Und das tut Ihr heute hier.“

Phillip Pietsch mit seinem Team von Kunterbunt Amberg als Organisatoren freute sich nach dem Demozug durch die Amberger Altstadt vor allem über die zahlreichen Teilnehmer. Diese kamen zwar alle trocken nach dem Marsch durch die Stadt wieder auf der Bleichwiese an, ein deftiger Regenschauer hatte aber dafür gesorgt, dass das Publikum versprengt wurde, um sich in den überdachten Außenbereichen des ACC unterzustellen.

Anliegen sichtbar machen

Als der Regen nachließ, stellte Pietsch aber in seiner Begrüßung der Verbliebenen fest: „Es ist halt für den ein oder anderen nicht ganz einfach, sich im falschen Körper zu fühlen und dann zum Beispiel in ein Schwimmbad zu gehen. Das funktioniert nicht, auch da gibt es Diskriminierungsformen“, lautete seine Feststellung. Auch vonseiten der sozialen Medien sei man von viel Häme bezüglich des Christopher-Street Days in Amberg umgeben worden. „Da gibt es wirklich Leute, die meinen, sie müssen ihren Hass im Copy und Paste-Stil da reinspamen – auch das trifft jeden Menschen, und trifft auch uns. Dafür sind wir aber heute hier, als Gemeinschaft; und dass uns kein Mensch einredet, wer wir sind und was wir zu fühlen haben.“

Abschließend war es Bürgermeister Franz Badura noch wichtig zu betonen: „Tragt Eure Anliegen sichtbar in unsere Gesellschaft. Für dieses Engagement darf ich im Namen des Oberbürgermeisters und der Stadt herzlich danken.“