Führungswechsel
Der Amberger Roland Retzbach ist neuer Leiter der JVA

12.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:33 Uhr
Gerd Spies
Der scheidende Amtsleiter Wilfried Schmalzbauer (l.) und sein Nachfolger Roland Retzbach (r.) mit dem Amtschef im Bayerischen Justizministerium Frank Arloth (Mitte). −Foto: Gerd Spies

Viereinhalb Jahre leitete Wilfried Schmalzbauer die Justizvollzugsanstalten in Amberg und Weiden. Jetzt übergab er den Stab an einen gebürtigen Amberger. Dies hat aber familiäre Auswirkungen für den „Neuen“.

Bereits am 1. Juli 2022 hat Roland Retzbach die Nachfolge von Wilfried Schmalzbauer angetreten. Doch erst jetzt wurde die offizielle Amtsübergabe mit Frank Arloth, dem Amtschef im Bayerischen Justizministerium im Amberger Rathaussaal, gefeiert.

Wilfried Schmalzbauer, der seit April 2018 als Leitender Regierungsdirektor die JVA in Amberg und Weiden führte, zog es nach Aichach, wo er jetzt die dortige Justizvollzugsanstalt leitet. „Wer ständig glücklich sein will, muss sich oft verändern!“ Dieses Zitat von Konfuzius gab der Amtschef des Bayerischen Justizministeriums dem scheidenden Amtsleiter in seiner Festrede etwas schmunzelnd auf den Weg. Denn Schmalzbauer hat schon zahlreiche berufliche Stationen hinter sich gebracht. „Kaum ein Bediensteter in der Justiz kann auf so einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen“, attestierte ihm der Ministerialdirektor.

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Schmalzbauer war in den beiden Anstalten in Amberg und Weiden für insgesamt 217 Justizbeamte zuständig. Über 3000 Strafgefangene mussten in seinen etwas mehr als vier Jahren Amtszeit aufgenommen werden. „Die Arbeitsbelastung ist enorm“, betonte er, zumal inzwischen der Anteil der psychisch Kranken und Suchtkranken bei den Gefangenen sehr hoch sei. Seinem Nachfolger wünschte der scheidende Amtsleiter viel Erfolg bei den großen Aufgaben, die in den kommenden Jahren anstehen würden.

Der Kreis schließt sich

„Willkommen daheim“, begrüßte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) den neuen Chef der JVA. Roland Retzbach ist ein Amberger, machte hier das Abitur, war auch danach noch mit der Region verwurzelt, zum Beispiel als Fußballer in mehreren Vereinen der Umgebung.

Als Zehntklässler kam er zum ersten Mal mit der JVA in Berührung, damals bei einer Schüler-Exkursion. „Für mich schließt sich in gewisser Weise der Kreis“, sagte der neue Amtsleiter. Von 2007 bis 2012 war er schon einmal in der Amberger JVA als Abteilungsleiter tätig, bevor er dann nach Straubing und anschließend nach Niederschönenfeld ins schwäbische Donau-Ries wechselte.

Seine Frau musste gehen

Familiär hatte die Berufung nach Amberg allerdings einschneidende Folgen. Denn Veronika Retzbach, seine Ehefrau, ebenfalls Juristin, war unter Wilfried Schmalzbauer die stellevertretende Amtsleiterin an der JVA Amberg/Weiden. Und da das bayerische Justizvollzugssystem die Möglichkeit nicht vorsieht, dass ein Ehepaar gemeinsam eine Anstalt leitet, musste sich die Ehefrau und Mutter von zwei Kindern eine neue Stelle suchen. Diese fand sie auch, in Straubing, als stellvertretende Leiterin der dortigen JVA.