Gleichberechtigung
Der Christopher-Street-Day in Amberg soll queere Personen sichtbarer machen

22.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:58 Uhr
Mit dem CSD wollen die Teilnehmer Aufmerksamkeit für die Lebensrealitäten queerer Personen generieren und die Rechte dieser stärken. −Foto: Symbolbild: Christophe Gateau/dpa

Am 27. August findet der vierteChristopher Street Day (CSD) in Ambergstatt. Nach zwei Jahren Corona wird der CSD wieder laut und sichtbar – gemäß dem diesjährigen Motto „Sichtbarkeit schafft Sicherheit“, heißt es in einer Pressemeldung des Veranstalters „Kunterbunt“.



Das Motto werde dieses Jahr von elf CSDs in Bayern genutzt. Karl Freller, Vizepräsident des bayerischen Landtags sowie Direktor der bayerischen Stiftung Gedenkstätten, übernimmt dafür die Schirmherrschaft. „Sichtbarkeit schafft Sicherheit“ war das Lebensmotto der im Februar verstorbenen Dragqueen Uschi Unsinn. Als ein Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit, soll das Motto für Unsinns unermüdlichen politischen und gesellschaftlichenEinsatz für die queere Communitydienen.

Andererseits beschreibe das Motto auch die Realität. Die Sichtbarkeit von trans und inter Personen, Non-Binaries, dem asexuellen beziehungsweise aromantischen Spektrum, Bi-, Poly-, Pansexuellen (oder -romantischen) und jede weitere Facette von Queer, sei ein wichtiger Baustein für deren Sicherheit. Die Lebensrealitäten von queeren Personen, „People of Colour“, Geflüchteten oder Menschen mit Beeinträchtigungen dürften im öffentlichen Diskurs nicht fehlen.

Diskriminierung findet überall statt

Queere Geflüchtete aus Russland oder Afghanistan, ein Verfassungswidriges Transsexuellengesetz, ein Terror-Anschlag auf queere Clubs in Oslo oder Angriffe auf Teilnehmer des CSD in Augsburg machten deutlich, dass die queere Community noch immer Hass, Ausgrenzung und Intoleranz erfahre, heißt es in der Mitteilung weiter. Täglich würden die durch das Grundgesetz geschützten Persönlichkeitsrechte von queeren Personen durch Dritte angegriffen und ihnen ihre Selbstbestimmung entzogen. Diese Diskriminierung finde in der Familie, in der Schule, in der Arbeit, aber auch im öffentlichen Personennahverkehr statt.

Der CSD in Amberg wird aus aus drei Teilen bestehen. Von 14 bis 19 Uhr wird es einen ortsfesten Teil auf der Bleichwiese beim ACC geben. Dort werden verschiedene Organisationen, wie zum Beispiel die Aidsberatungsstelle Oberpfalz einen Infostand haben. Außerdem werde es ein Bühnenprogramm geben. Dabei werden Reden und Vorträge zu verschiedenen Themenbereichen, wie Hass oder Intersektionalität gehalten und es wird Musik gespielt.

Ab 14 Uhr startet der Demozug mit einer Begrüßung durch den 3. Bürgermeister Franz Badura auf der Bleichwiese. Folgende Route wird der Zug nehmen: Bleichwiese – Kurfürstenring – Kaiser-Wilhelm-Ring – Mühlgasse – Jesuitenfahrt – Vilsstraße – Viehmarkt – Viehmarktgasse – Georgenstraße – Marktplatz – Untere Nabburger Straße – Kurfürstenring – Bleichwiese. Das Ende des Zuges ist gegen 15 Uhr geplant.

Ein „Awarenessteam“ ist beim Amberger CSD vor Ort

Ab 19 Uhr startet die Aftershow-Party im Wild Vaitl in Amberg. Dort wird ein DJ für Musik sorgen. Vor Ort wird auch ein „Awarenessteam„ aus queeren Personen sein. Es soll Hilfe und Unterstützung bieten, wenn sich Personen unwohl fühlen, Probleme haben oder angefeindet wurden. Weitere Informationen können auf den Social-Media-Kanälen und auf der Webseite des Veranstalters gefunden werden. Ansprechpartner ist Phillip Pietsch,. Er ist per E-Mail an phillip@kunterbunt-amberg.de erreichbar.