Besichtigung
Der Umbau schreitet voran

Das ehemalige Grammer-Gebäude wird zum Digitalen Campus. Im September sollen die neuen Räume bezugsfertig sein.

04.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:29 Uhr
Von links: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schäfer, Prof. Dr.-Ing. Alfred Höß, Andreas Heindl, Prof. Dr. Andrea Klug, MdL Dr. Harald Schwartz und OB Michael Cerny bei der Baustellenbegehung −Foto: Sonja Wiesel

Digitale Modellfabrik, MakerSpace, GPU-Rechnerlabore – das ehemalige Grammer-Gebäude in der direkten Nachbarschaft der OTH Amberg-Weiden in Amberg wird zum Digitalen Campus. Die notwendigen Umbauarbeiten für die rund 2500 Quadratmeter neuen Laborflächen laufen auf Hochtouren. Bei einer Baustellenbegehung machte sich Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Andrea Klug mit Oberbürgermeister Michael Cerny und dem Landtagsabgeordneten Dr. Harald Schwartz ein Bild über den Baufortschritt, wie die OTH mitteilt.

„Wir bauen unsere Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung seit Jahren enorm aus – von neuen Studiengängen, wie Künstliche Intelligenz, Geoinformatik, Medieninformatik, Industrie-4.0-Informatik und Logistik und Digitalisierung bis hin zum gänzlich neuen Studienfeld Pädagogik mit den Studiengängen Ingenieurpädagogik und Educational Technology. Die Nutzung des ehemaligen Gramer-Gebäudes ist ein wichtiger Schritt mit Blick auf die weitere Entwicklung unserer Hochschule in diesen Zukunftsfeldern“, sagt Prof. Dr. Andrea Klug, Präsidentin der OTH Amberg-Weiden.

Rund zwei Drittel des gesamten Gebäudes wird künftig der Digitale Campus der Hochschule belegen. „Die Anmietung von Flächen ist dringend notwendig. Vor allem im Bereich Künstliche Intelligenz braucht unsere Fakultät Platz für entsprechende Rechnerlabore und Server für die praktische Ausbildung. Aber auch Labore für Informatik, Geomedien, Geodäsie, Digitale Medien und Büroflächen für Laboringenieur/-innen und Forschungsprojekt-Mitarbeiter/-innen werden hier eingerichtet“, so Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schäfer, Dekan der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik.

Geräte für die Industrie 4.0

In Kooperation mit der Siemens AG Amberg werden im neuen Laborbereich im Erdgeschoss Geräte und Produktionszellen für die Industrie 4.0 der nächsten Generation installiert, die unter anderem KI-basiert interagieren. Ein Schwerpunkt liegt auf industrieller Kommunikationstechnik für Automatisierung – sowohl drahtgebunden als auch über Funk, etwa Mobilfunk 5G. Ein weiterer Schwerpunkt der Modellfabrik betrifft künftige intelligente Produktion, etwa über mehrere kollaborierende Roboter, autonom fahrende Transportfahrzeuge bis hin zu modernsten Fertigungsverfahren. Hinsichtlich der Interaktion aller Geräte und Betriebsstrategien besteht eine enge Verbindung zwischen digitaler Modellfabrik und dem KI-Kompetenzzentrum der OTH Amberg-Weiden. „Wir haben viele Anfragen von Unternehmen und wir wollen vor allem kleinere Firmen und den Mittelstand unterstützen, indem sie zum Beispiel die Rechner und Verfahren für Machine Learning beziehungsweise Deep Learning hier testen und Erfahrungen für ihre spezifischen Anwendungen machen können“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schäfer.

„Der Siemensstandort Amberg ist das Vorzeigewerk der Siemens AG im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung und nimmt innerhalb des Konzerns eine weltweit führende Position ein. Zusammen mit dem Digitalen Campus der OTH Amberg-Weiden darf sich die Stadt Amberg nun in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zur Weltspitze zählen“, sagt Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny. „In der Hochschule steckt großes Potenzial. Hier entstehen Ideen, Startups und Projekte, die unsere Region voranbringen“, sagt Dr. Harald Schwartz.

Labore für Lehre und Forschung

Künstliche Intelligenz beherrscht auch das erste Obergeschoss. Neben einem KI-Labor mit 30 GPU-Rechner-Workstations wird hier ein MakerLab mit 3D-Druckern für Studierende und für Kooperationen mit Schulklassen eingerichtet. Daneben wird sich das Labor Virtual Reality/Augmented Reality befinden.

Im dritten Obergeschoss zieht die Geoinformatik ein. Neben Laborflächen entstehen hier vor allem Projekträume und Büros. Zusätzlich wird noch ein CreativeSpace geschaffen – ein Raum für Meetings, Workshops, Seminare, aber auch für Alleinarbeit oder interdisziplinäres Arbeiten. Eingesetzt werden die neuen Labore für Lehre, angewandte Forschung, Transfer und Weiterbildung.

„Im Rahmen des zentralen Hochschulprojekts Digitaler Campus haben wir das Megathema Digitalisierung aufgegriffen. Dabei ist das oberste Ziel, den Studentinnen und Studenten ein hochaktuelles Labor- und Lernumfeld zu bieten. In Verbindung mit angewandter Forschung wird neues Know-how generiert, das in die Lehre einfließt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Alfred Höß, Vizepräsident und zuständig für die Bereiche Forschung, Technologietransfer und wissenschaftlicher Nachwuchs.