Arbeitsmarkt
Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung steigt in Amberg erneut

03.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:12 Uhr

Etwa 1880 Personen waren Mitte Dezember 2022 im Agenturbezirk Amberg arbeitslos gemeldet. Symbolfoto: Julian Stratenschulte, dpa

Den zweiten Monat in Folge ist die Arbeitslosigkeit angestiegen:. Der Winter ist im Agenturbezirk Amberg auf dem Arbeitsmarkt angekommen.

Stefanie Neufeld, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Amberg, berichtet: „Während der Anstieg im November sich noch nicht auf die Quote ausgewirkt hat, schlägt sich der Zuwachs an arbeitslos gemeldeten Personen nun auch bei der Quote nieder.“

Laut einer Mitteilung der Agentur für Arbeit nahm die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um rund 30 Personen bzw. 1,7 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren zirka 1880 Personen arbeitslos gemeldet, rund 220 Arbeitnehmer bzw. 13 Prozent mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Amberg erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nun 3,3 Prozent. Im Dezember 2021 lag die Quote bei 2,9 Prozent.

Es gibt derzeit etwa 1460 Angebote

Beim Stelleneingang habe sich der Wintereinbruch noch nicht feststellen lassen. So meldeten die Arbeitgeber der Agentur für Arbeit auch im Dezember eine Vielzahl von Stellen, so die Mitteilung weiter.

Mitte Dezember waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 1460 Stellenangebote für den Agenturbezirk Amberg gemeldet, zirka 210 Offerten bzw. 17 Prozent mehr als im Dezember 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 2710 Stellen und somit rund 210 Offerten bzw. 8,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.



Gesunken sei der Wechsel zwischen Arbeitslosigkeit und Beschäftigung. Im Lauf des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus demnach 210 Personen arbeitslos und somit zwei Arbeitnehmer bzw. 0,9 Prozent weniger als im Dezember 2021. Im Gegenzug beendeten zirka 90 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren neun Arbeitnehmer bzw. 8,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Freie Stellen im medizinischen Bereich

Höher als im vergangenen Monat sei allerdings der Stellenzugang. Gerade im medizinischen Bereich und bei der Zeitarbeit haben die Unternehmen im Dezember wieder freie Stellen gemeldet“, sagt Geschäftsstellenleiterin Neufeld. „Der Bedarf – gerade von Fachkräften – ist weiterhin sehr hoch.“

Deshalb appelliert Neufeld auch an die Betriebe, ihre freien Ausbildungsstellen für 2023 jetzt zu melden. So würden Schüler sehen, wie sich die Situation in den verschiedenen Branchen derzeit darstelle, und könnten sich entsprechend bewerben.

Mehr Arbeitslose im Bezirk Sulzbach-Rosenberg

Leicht verschlechtert hat sich die Arbeitsmarktlage im Geschäftsstellenbezirk Sulzbach-Rosenberg. „Aufgrund des Wintereinbruchs mussten sich mehr Personen arbeitslos melden als im vergangenen Monat. Damit ist die Arbeitslosigkeit das zweite Mal in Folge leicht gestiegen“, berichtet Geschäftsstellenleiterin Neufeld.

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um knapp 30 Personen bzw. 3,6 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren 740 Personen arbeitslos gemeldet, knapp 100 Arbeitnehmer bzw. 15,3 Prozent mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nun 2,9 Prozent. Im Dezember 2021 lag die Quote bei 2,5 Prozent.

Freie Stellen bei Technikern

Dem Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber steht weiterhin ein hoher Stelleneingang. Gerade im technischen Bereich hätten die Arbeitgeber demnach freie Stellen gemeldet, berichtet die Agentur für Arbeit weiter.

Mitte Dezember waren demnach im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 540 Stellenangebote gemeldet, zirka 30 Offerten bzw. 4,5 Prozent weniger als im Dezember 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen zirka 850 offene Stellen und somit knapp 140 Offerten bzw. 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Lauf des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 80 Personen arbeitslos und somit zirka 20 Arbeitnehmer bzw. 17,6 Prozent weniger als im Dezember 2021. Im Gegenzug beendeten rund 50 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren acht Arbeitnehmer bzw. 13,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Personal für Bürotätigkeiten gesucht

Beim Blick in die Branchen stellt Neufeld für den Geschäftsstellenbezirk Sulzbach-Rosenberg fest: „Im Vergleich zum vergangenen Monat sind im Dezember wieder mehr Stellenneumeldungen eingegangen“. Gerade im hauswirtschaftlichen Bereich und für Bürotätigkeiten kam es vermehrt zur Meldung offener Stellen.

Neufeld zufolge sind weiterhin viele Stellen – gerade auch für Fachkräfte – offen und seit Monaten unbesetzt. Nur wenige freie Stellen seien hingegen in den vergangenen Wochen witterungsbedingt storniert worden. Neufeld berichtet, dass es sich hierbei vor allem um Stellen im Baubereich gehandelt hat.

Die Agentur für Arbeit verweist in der Pressemitteilung zudem auf die ukrainische Fluchtmigration: Unter den arbeitslosen Personen befanden sich demnach in der kreisfreien Stadt Amberg knapp 120 Ukrainer, im Landkreis Amberg-Sulzbach sind es zirka 230.