Politik
Digitale Schule stand im Mittelpunkt

Die neue Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl war zu Gast in Kümmersbruck. Der Lärmschutz an der Autobahn war auch Thema.

06.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:30 Uhr
Florian Schlegel
MdB Susanne Hierl (Dritte von rechts) verschaffte sich im Rathaus einen Überblick über die Situation in Kümmersbruck. −Foto: Florian Schlegel

Seit der jüngsten Bundestagswahl ist Susanne Hierl Mitglied des deutschen Bundestages. Die 48-jährige CSU-Abgeordnete lebt in Berg im Landkreis Neumarkt. Nach Ihrem Amtsantritt in Berlin hat sie es sich zum Ziel gesetzt, die Gemeinden in ihrem Wahlkreis nach und nach zu besuchen. „Denn bei diesen Gesprächen vor Ort kann man schnell heraushören, wo der Schuh in den Kommunen drückt“, erklärt die Bundestagsabgeordnete.

Bürgermeister Roland Strehl konnte Susanne Hierl kürzlich zusammen mit seinen beiden Stellvertretern Birgit Singer-Grimm und Hubert Blödt sowie den Vertretern der beiden Fraktionen im Gemeinderat, Renate Amrhein (CSU) und Herbert Breitkopf (SPD), und dem Hauptamtsleiter Wolfgang Roggenhofer im Kümmersbrucker Rathaus willkommen heißen. Strehl stellte die Gemeinde zunächst kurz vor, um der Bundestagsabgeordneten anschließend einige Zahlen und Fakten vorzulegen, was der Bund in jüngerer Vergangenheit der Gemeinde an Förderungen zugesprochen habe.

Das Thema „digitale Schule“ stand bei diesem Gespräch mit im Vordergrund. In Kümmersbruck seien dazu schon mehr als 200 iPads für Schüler und Lehrer angeschafft worden, sagte Strehl. Die komplette EDV-Infrastruktur sei zudem erneuert worden, drei Computerräume mit insgesamt 70 PCs habe die Gemeinde mithilfe der Fördermittel erwerben können. Der Bürgermeister dankte für die großzügigen Fördermittel und appellierte gleichzeitig an Berlin, die Kommunen auch in sieben bis zehn Jahren beim Austausch der Geräte erneut zu unterstützen.

Roland Strehl sprach anschließend das Thema Städtebauförderung an. Diese werde aktuell in Kümmersbruck auch in Anspruch genommen. Für die Sanierung des Dorfplatzes habe man im Bauabschnitt 1 und 2 Projektkosten von rund 2,9 Millionen Euro (Stand 27. August 2020) gehabt, davon waren rund 2,7 Millionen Euro förderfähig. Etwa 1,5 Millionen Euro seien bislang ausbezahlt worden. Beim Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten wurde auch der Breitbandausbau in der Gemeinde Kümmersbruck angesprochen. „Rund 400 graue Adressen haben wir noch in der Kommune, bei denen der Ausbau nicht perfekt ist“, berichtete Hauptamtsleiter Wolfgang Roggenhofer. Die Bundesfördermittel wurden für den Ausbau bereits eingesetzt.

Ein weiteres Thema beim Antrittsbesuch war die Schweppermann-Kaserne. Hier investiert der Bund aktuell rund 140 Millionen Euro, um moderne Unterbringungsmöglichkeiten für das Logistikbataillon und ein Sanitätsunterstützungskommando zu schaffen. Sehr erfreut zeigte sich Bürgermeister Strehl, dass auf Kümmersbrucker Gebiet das erste Einsatztrainingszentrum des Zolls erbaut wird. Hier entstehen eine Schießhalle, ein Verwaltungsgebäude und ein Trainingsgelände. In diesem Zentrum werden laut Strehl rund 30 neue Arbeitsplätze geschaffen.

SPD-Gemeinderat Herbert Breitkopf brachte nochmals die Situation der Autobahnbrücke bei Theuern auf den Tisch. „Der Schwerlastverkehr hat in diesem Bereich deutlich zugenommen“, gab er zu bedenken. Es wurden bereits aktive Lärmschutzmaßnahmen durchgeführt, die aber nicht zufriedenstellend seien. Breitkopfs Appell nach Berlin ist, die Schwellwerte verschiedenster Messungen nochmals anzupassen.

2. Bürgermeisterin Birgit Singer-Grimm fragte die Abgeordnete, ob der Bund einen Plan habe, den weit verbreiteten Pflegenotstand in Griff zu bekommen? Die Pflegekräfte seien am Limit und wüssten nicht mehr, wie es weitergehen soll. „Viele Pflegekräfte gehen nicht mehr ans Telefon an freien Tagen, denn dort werden sie meist gefragt, ob sie einspringen können“, sagte Singer-Grimm. Nach gut 90 Minuten konnte man den Antrittsbesuch der Bundestagsabgeordneten Susanne Hierl in Kümmersbruck beenden und sie nahm viele Dinge mit nach Berlin. „Jetzt sehe ich klarer, wo hier der Schuh drückt und versuche mein Bestes“, sagte Hierl.(afs)