Verkehr
Einmündung wird entschärft

Die Abzweigung nach Aschach soll mit einer Abbiegespur versehen werden. Auch ein Kreisverkehr stand zur Diskussion.

17.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:00 Uhr
An der Kreisstraße AS 30 soll die gefährlich Einmündung von Aschach her entschärft werden. −Foto: Michaela Fichtner

Auf der Kreisstraße AS 30 bei Aschach (Gemeinde Freudenberg) kam es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Unfällen. Pläne, die Straße auszubauen und die Kreuzung zu entschärfen, wurden bereits Ende Februar im Bauausschuss des Landkreises Amberg-Sulzbach von den Kreisräten beschlossen. Der schwere Unfall Ende April mit drei Schwer- und zwei Leichtverletzten war nun Anlass für den Freudenberger Bürgermeister Alwin Märkl, in die Bauausschusssitzung einen Antrag einzubringen, die Kreuzung schnellstmöglich zu entschärfen.

Dem folgte ein Antrag der Kreistagsfraktion FDP/Freie Wählerschaft um Kreisrat Dr. Martin Pöllath, an der unfallträchtigen Stelle einen Kreisverkehr zu errichten. Der Bauausschuss setzte die Anträge kurzerhand auf die Tagesordnung. Die Kreisräte diskutierten ausführlich darüber und wägten die Entscheidung sorgfältig ab, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts.

Täglich befahren demnach rund 6000 Fahrzeuge die Kreisstraße zwischen Raigering und Immenstetten. Sie dient in nördlicher Richtung bis zur Einmündung in die Staatsstraße von Amberg nach Hirschau als Hauptzubringer zum Industriegebiet Nord bei Immenstetten. Mit einer Fahrbahnverbreiterung soll die Verkehrssicherheit auf dieser Strecke erhöht werden. In einem ersten Bauabschnitt wird der Bereich von Immenstetten bis zur Einmündung ins Industriegebiet Nord ausgebaut. Anschließend ist in einem zweiten Bauabschnitt der Ausbau der Strecke bis zur Einmündung nach Aschach geplant. Dem stimmte der Bauausschuss bereits Ende Februar zu.

Abbiegespur soll entstehen

Alwin Märkl sah nun wegen des schweren Unfalls vor wenigen Tagen dringenden Handlungsbedarf und lieferte in seinem Antrag einen Lösungsvorschlag mit: Die Abzweigung nach Aschach soll mit einer Abbiegespur versehen und als T-Einmündung umgebaut werden. „Durch einen vorgezogenen isolierten Umbau könnte hier eine unfallträchtige Einmündung deutlich entschärft werden“, heißt es in dem Antrag des Bürgermeisters. Märkl fordert eine Prüfung, ob und wie durch einen vorgezogenen Umbau eine schnelle Entschärfung des Unfallschwerpunkts realisiert werden kann.

Lösung:Ergebnis:
Landrat Reisinger sagte, dass ein Kreuzungsumbau mit rechtwinkliger Einmündung und Linksabbiegespur eine in der Praxis bewährte Standardlösung sei. Zudem entstehe beim Bau eines Kreisverkehrs ein größerer Flächenverbrauch.Das Ergebnis war am Ende deutlich: Mit 12:1 Stimmen votierten die Kreisräte eindeutig für die T-Kreuzung und dem vorgezogenen Umbau der Kreuzung der Kreisstraße AS 30 mit der Gemeindeverbindungsstraße nach Aschach.

Diplom-Ingenieur Matthias Kolb vom Tiefbauamt am Landratsamt Amberg-Sulzbach gab dem Bürgermeister recht: „Trotz zahlreicher Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Markierungen und Beschilderungen ist eine Entwicklung zum Unfallschwerpunkt erkennbar.“

Seit September 2018 wurden von der Polizeiinspektion Amberg an der Abzweigung nach Aschach insgesamt sieben Unfälle dokumentiert, davon sechs mit zum Teil schwer verletzten Menschen. Der letzte am 26. April, heißt es in der Pressemitteilung.

Landrat Richard Reisinger verwies auf einen weiteren Antrag von der Kreistagsfraktion der FDP/Freie Wählerschaft, der ebenfalls kurzfristig eingegangen war. Darin forderte Kreisrat Dr. Martin Pöllath „die Prüfung der Realisierbarkeit eines Kreisverkehrsplatzes anstatt einer Einmündung“. Pöllath, selbst nicht Mitglied des Bauausschusses, ließ die Interessen der Fraktion von Kreisrat Hans Pickel vertreten. Das Argument für einen Kreisverkehr: „Dieser könne den Verkehrsfluss verlangsamen, was zu einer geringeren Unfallhäufigkeit führen könnte. Eine Kreuzung wäre aufgrund der oft stark unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten der beteiligten Straßen unfallträchtiger.

Kreisverkehr bremst Verkehr ein

„Ein Kreisverkehr wäre grundsätzlich realisierbar“, so die Einschätzung des Tiefbauamtleiters Matthias Kolb. Die Kosten hierfür lägen bei rund 600 000 Euro. Allerdings komme ein Kreisverkehr aus planerischer Sicht wegen der dominanten Hauptstrecke nicht in Frage. „Die Kreuzung nach Aschach wird nicht so stark frequentiert. Und ein Kreisverkehr würde den Verkehr auf der Kreisstraße zu stark einbremsen und Rückstaus fördern.“ Auch die Mehrkosten für einen Kreisverkehr von bis zu 300 000 Euro dürften nicht außer Acht gelassen werden, sagte Kolb.