Kulturveranstaltungen Amberg
Endlich wieder Weihnachtskonzerte des MRG

27.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:22 Uhr
Der Auftritt der Streicher war nur einer der vielen Höhepunkte der Veranstaltungen. −Foto: Florian Hösl

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause lud das Max-Reger-Gymnasium (MRG) zu seinen traditionellen Weihnachtskonzerten ein.

Einmal mehr überzeugten die Schüler des musischen Gymnasiums an beiden Konzertabenden mit jeweils eigenständigem Programm. Wie die Schule in einer Presseinfo mitteilte, waren beide Veranstaltungen bestens besucht.

Ob Eltern oder Verwandte, (ehemalige) Kollegen, geladene Gäste oder Freunde des MRG: In festlicher Vorfreude auf die so schmerzlich vermissten Konzerterlebnisse strömten die Besucher in den Pfarrsaal von St. Georg sowie anderntags in den dortigen Kongregationssaal. Beeindruckend nahtlos knüpften die zahlreichen erfahreneren Solisten und Ensemblemitglieder an die Leistungen der Zeit vor Corona an. Andere erlebten ihren ersten Live-Auftritt vor Publikum.

So wurde das Programm des ersten Abends insbesondere auch von Schülern der Anfangsklassen bestritten – ob nun im Unterstufenchor unter der Leitung von Wolfgang Herrneder oder bei den Schulstreichern unter der Leitung von Ulrike Straub: Ausdrucksstark und charaktervoll erklangen virtuose Flötensoli oder beschwingte Stücke, die die Wartezeit auf Weihnachten oder den Weg zur Krippe musikalisch nachzeichneten.

Ukrainische Lieder der MRG-Brückenklasse

Carol-Medleys und Versionen bekannter Weihnachtslieder in überraschenden Arrangements zauberten dem Publikum weihnachtlichen Glanz in die Augen. In jazzigem Stil wusste das Saxophon-Ensemble unter der Leitung von Elke Beer zu überzeugen. Daneben entführten solistische Beiträge mit herausragender Grifftechnik an Violine, Klarinette, Saxophon oder Klavier mal in Mozarts Welt oder ins walisische Brauchtum, mal fühlte man sich hineingenommen in eine klingende Winterlandschaft oder wohlig umgeben von sizilianischer Leichtigkeit. Es erklangen Klassikern, wie etwa „Drei Nüsse für Aschenbrödel“, Ballettmusik aus Glucks „Orpheus und Euridike“, Melodien aus Tschaikowskis „Schwanensee“ und Humperdincks „Hänsel und Gretel“ oder technisch versierte Glanzlichter mit modernem Esprit, eines von Ed Sheeran. Eröffnet vom Orchester unter der Leitung von Ulrike Straub, erlebte der zweite Konzertabend direkt einen bewegenden Höhepunkt im Auftritt der ukrainischen Brückenklasse am MRG: Auf Ukrainisch begrüßt vom MRG-Schulleiter Georg Meyer, brachten die Schüler in traditioneller Kleidung Weihnachtslieder ihres Heimatlandes vor.

Eine weitere Premiere erlebte der altehrwürdige Kongregationssaal in Gestalt des neuformierten, klangstarken Chors aus singfreudigen MRG-Lehrkräften. Daneben erfreute sich das Konzertpublikum an der Vielfältigkeit musischen Könnens in Form eines bunten Straußes an Einflüssen, Stimmen und Klängen: Wurde der sakrale Raum in einem Moment von orgelhafter Strahlkraft erfüllt, wurde im anderen Moment das Filigrane musischen Ausdrucks von Gesangs- oder Instrumentalformationen in Szene gesetzt.

Facettenreiche Talente begeisterten Publikum

Der kontrastreiche Wechsel von feinfühligen Akustikversionen und furiosen Vivaldi-Tönen über dynamisch anspruchsvolle und groovend-spritzige Phrasen bei Sax-Reger-Ensemble und Big Band unter der Leitung von Elke Beer sowie mitreißenden, intonationssicheren Schmankerln des Querflötenorchesters unter der Leitung von Iwona Simonides bis hin zu mal engelsgleichen, mal stimmgewaltigen Passagen auf engstem Raum von Vokalensemble und Chor unter Leitung von Michaela Treese begeisterte das Publikum.

Insgesamt erbrachten die beiden Konzertabende den Beleg für eine facettenreiche Talentförderung und eine Bandbreite von Einzelleistungen und Musizieren in Gemeinschaft.Zum Schluss wurde gemeinschaftlich das festliche „O du fröhliche“ angestimmt.