1,1 Millionen Euro
Eröffnung: Neuer Brunnen für Amberg und Freudenberg

27.03.2023 | Stand 15.09.2023, 0:59 Uhr
Sie arbeiten zusammen: Der Amberger Oberbürgermeister Michael Cerny, Freudenbergs Bürgermeister Alwin Märkl, Wasserleiter der Stadtwerke Amberg, Thomas Lotter sowie Netzingenieur Maximilian Deget und der Geschäftsführer der Stadtwerke Amberg Frank Backowies (v. l.). −Foto: Karoline Gajeck-Scheuck

Jährlich am 22. März rufen die Vereinten Nationen zum Weltwassertag auf. Der Tag des Wassers 2023 betont unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“ die besondere Bedeutung des Trinkwassers. Ein passender Tag, um einen neuen Brunnen zu eröffnen.

Der Trinkwasserbrunnen VIII der Stadtwerke Amberg zusammen mit der Gemeinde Freudenberg ist mehr als 140 Meter tief. Investiert wurden für das Projekt rund 1,1 Millionen Euro.

Dieser Tag solle laut Pressemitteilung der Amberger Stadtwerke das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die wichtige Ressource Wasser schärfen. Wie wichtig der unsichtbare Schatz ist, merke man, wenn mal kein Trinkwasser aus den Rohren kommt. Den Stadtwerken Amberg sei das bewusst und so sei durch einen Brunnenneubau wieder für mehr Sicherheit in der Trinkwasserlieferung gesorgt worden.

Wasserpakt zur bestmöglichen Versorgung beschlossen

Die Stadtwerke Amberg beliefern seit vielen Jahren die Gemeinde Freudenberg mit Trinkwasser. Damit konnten sie bisher circa 50 Prozent der benötigten Trinkwassermenge im Gemeindegebiet abdecken, wobei ein Wasserschutzgebiet der Stadtwerke Amberg im Bereich der Gemeinde Freudenberg liegt. Bereits Ende des Jahres 2018 wurde zwischen den Stadtwerken und der Gemeinde Freudenberg ein „Wasserpakt“ zum bestmöglichen und langfristigen Schutz der Trinkwasservorkommen im bestehenden Wasserschutzgebiet Freihölser Forst geschlossen.

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Die Stadtwerke errichteten deshalb einen weiteren Brunnen in ihrem bestehenden Wasserschutzgebiet, an dem sich die Gemeinde Freudenberg beim Bau und Betrieb finanziell beteiligt, heißt es in der Mitteilung weiter. Diese Maßnahme sorge für eine zukünftig noch höhere Versorgungssicherheit mit Trinkwasser.

Weiterhin gute Zusammenarbeit gewünscht

Die Stadtwerke Amberg übernehmen den Betrieb des neuen Brunnens, die Aufbereitung des Rohwassers im Wasserwerk Engelsdorf. Die Übergabe des Wassers erfolgt an der neuen Druckerhöhungsanlage der Gemeinde Freudenberg, direkt neben dem Wasserwerk Engelsdorf. Der neue Brunnen VIII wurde im Bereich der bestehenden Brunnen VI und VII gebaut. Das Sachverständigenbüro für Grundwasser, Anders & Raum, hatte die Bauoberleitung. Martin Malitzke, Prokurist und technischer Betriebsleiter der Stadtwerke Amberg, betonte bei der Eröffnung: „Ich freue mich über das mit der Gemeinde Freudenberg erfolgreich umgesetzte Projekt Wasserversorgung Freudenberg. Und auch über die damit geschaffene gute Basis für eine weitere gute, zukünftige Zusammenarbeit.“

Vorteile für beide Parteien

Dem schloss sich auch Freudenbergs Bürgermeister Alwin Märkl an: „Dieses gemeinsame, interkommunale Projekt, bei dem die Gemeinde Freudenberg und die Stadtwerke Amberg miteinander einen Brunnen bauen und betreiben, vereint für beide Vertragsparteien viele Vorteile.“ Deshalb hätte der Gemeinderat Freudenberg einstimmig für diese Lösung votiert, weil er hier alle seine Zielvorgaben erfüllt sehe.

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„Wir nutzen das Wasserschutzgebiet der Stadtwerke Amberg und einen Förderbereich, der für die Wasserversorgung der Gemeinde Freudenberg gesichert war. Darüber hinaus schonen wir wertvolle Ressourcen, erfüllen die Ziele der Ökologie und schützen die an dieser Stelle sensible Umwelt und einzigartige Natur. Trotzdem genießen wir Versorgungssicherheit mit sehr gutem, weichem und gleichem Wasser für all unsere Bürger und sparen enorme Investitionskosten im Vergleich zur Eigenversorgung,“ so Märkl in der Pressemitteilung weiter.

Laut Cerny ist mit dem Brunnen ein wichtiges Ziel erreicht

Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Amberg, erinnerte daran, dass der Abschluss des Wasserpaktes im Jahr 2018 der erste bedeutende Schritt auf dem Weg der Zusammenarbeit war. „Gemeinsam haben wir uns vorgenommen, die Wasserversorgung dauerhaft und mit höchster Qualität für unsere Bürger sicherzustellen. Mit der Fertigstellung des neuen Tiefbrunnens ist nun ein wichtiges Ziel erreicht. Ich freue mich deshalb sehr, den Brunnen gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern einweihen zu können, und bedanke mich für dieses gute und konstruktive Miteinander.“

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Roland Brey, der Leiter des Gesundheitsamtes, zeigte sich davon überzeugt, dass der Brunnen einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in der Region leiste: „Für uns Bürger ist es selbstverständlich, dass beim Aufdrehen eines Wasserhahns Trinkwasser mit ausreichendem Druck, in ausreichender Menge und einwandfreier Qualität zur Verfügung steht.“ In vielen Ländern der Welt sei dies jedoch nicht der Fall. Die Menschen hätten keinen einfachen Zugang zu sauberem Trinkwasser, woran die Vereinten Nationen jedes Jahr am 22. März erinnern, so Brey weiter. Etwa zwei Milliarden Menschen würden unter Wasserknappheit, den Folgen des Klimawandels und mangelnder Sanitärversorgung leiden.

Das Lebensmittel Nummer eins, so Brey

„Umso dankbarer können wir sein, dass wir in Deutschland sehr gute Voraussetzungen dafür haben, dass Trinkwasser als Lebensmittel Nummer eins trotz einiger Risiken auch in Zukunft sicher und ausreichend verfügbar sein wird“, betonte Brey. Dazu müssten jedoch viele Anstrengungen unternommen werden, die nicht immer sichtbar seien. Stadtwerke, Kommunen und Behörden würden, so Brey, meist im Hintergrund bei dieser bedeutsamen Aufgabe der sogenannten Daseinsvorsorge zusammenarbeiten.

Der heute eingeweihte Brunnen stelle laut Brey das Ergebnis von langer Planung und umfangreichen Maßnahmen dar, an denen viele beteiligt waren. „Ihnen allen gilt es zu danken, Kosten und Mühen haben sich gelohnt! Bleibt zu hoffen, dass der neue Brunnen zusammen mit den bestehenden Brunnen lange Zeit und zuverlässig einwandfreies Trinkwasser liefert“, sagte Brey abschließend.

Vorhandenen Ressourcen schonend und effizient nutzen

Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Frank Backowies, bezeichnete die Erschließung des Brunnen VIII als wichtigen Baustein für die sichere Trinkwasserversorgung in der Zukunft. „Wir freuen uns auch über die erfolgreiche Kooperation mit der Gemeinde Freudenberg und vor allem über die Fortsetzung der langjährigen Partnerschaft. Die Gemeinde Freudenberg und die Stadtwerke Amberg verpflichten sich mit dem Wasserpakt, die Trinkwasservorkommen im bestehenden Wasserschutzgebiet der Stadtwerke bestmöglich und langfristig zu schützen und die vorhandenen Ressourcen möglichst schonend und effizient zu nutzen.“

Für das Wohl der Bevölkerung sei Trinkwasser in ausreichender Menge und in bester Qualität überlebenswichtig. „Wo gibt es so ein wichtiges Getränk für diesen günstigen Preis von weniger als einen Cent – Lieferung inklusive?“, stellte Backowies in den Raum. Die Stadtwerke Amberg würden dafür sorgen, dass der bisher sehr gute Standard auch weiterhin erhalten bleibt. „Auch in Zukunft werden die Stadtwerke Amberg ihr Bestes dafür tun, dass das Trinkwasser in unschlagbarer Qualität aus der Leitung zum Stadtwerke Amberg-Kunden kommt,“ so Backowies.