Finanzen
Genossenschaftsbanken planen Fusion

Die VR Bank Amberg eG und die Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg eG bilden jetzt zusammen die VR Bank Amberg-Sulzbach eG.

02.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:18 Uhr
Die Vorstände der neuen VR-Bank Amberg-Sulzbach eG. stellen das zukunftsweisende Projekt vor: Dieter Heldrich, Erich Übler, Bernhard Schöppl, Dieter Paintner, Martin Sachsenhauser, Andreas Reindl, Georg Wittmann und Jürgen Bodendörfer (von links). −Foto: Thomas Retzer, VR-Amberg

Am späten Freitagnachmittag wurde durch die Vorstände, Aufsichtsratsvorsitzenden und deren Stellvertreter der VR Bank Amberg eG und der Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg eG die gemeinsame Fusionsabsicht verkündet. Die aktuellen Rahmenbedingungen machen es den regionalen Genossenschaftsbanken nicht immer leicht. Fortschreitender demographischer Wandel, die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB, die zunehmenden Kosten der Digitalisierung und die ausufernden regulatorischen Anforderungen setzen den Banken zu. Bundesweit schließen sich immer mehr Genossenschaftsbanken zusammen, um gemeinsam die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich zu bewältigen, so die Pressemitteilung der Volksbank-Raiffeisenbank Amberg. Die Vorstände arbeiten seit Jahren partnerschaftlich und vertrauensvoll in ihrer gemeinschaftlichen Gesellschaft, der Raiffeisen-Lagerhaus Amberg-Sulzbach GmbH, zusammen. Die Mitarbeiter kennen sich aus der Berufsschule oder aus anderen überregionalen Weiterbildungsmaßnahmen.

Mit der neuen Größe von 1,6 Milliarden Euro Bilanzsumme sehen sich die Vorstände für die Zukunft gut aufgestellt. Gerade die Größeneffekte lassen es zu, weiteres Sparpotential zu heben. So können zum Beispiel gerade in den Marktfolgeabteilungen Doppelarbeiten vermieden und für die Zukunft unabdingbare höhere Spezialisierung der Mitarbeiter erleichtert werden. In Vilseck sind beide Banken vertreten, eine Zusammenlegung wird auch hier helfen, Kosten zu optimieren. Insgesamt ist die VR Bank Amberg-Sulzbach eG dann 20-mal in ihrem Geschäftsgebiet vertreten. Beide Häuser weisen zeitgemäße Geschäftsstellenstrukturen auf, daher ist in naher Zukunft nicht mit Zweigstellenschließungen zu rechnen. Einsparungen müssen nicht immer zwangsläufig mit Personalabbau einhergehen. So sprachen die neuen Vorstände der VR Bank Amberg-Sulzbach eG erstmal einen dreijährigen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen für die rund 230 Mitarbeiter aus.

Die Heimat des neuen regionalen Players wird ein Großteil des Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg sein, daher stellt sich das Haus mit ihren rund 53 700 Kunden auch dezentral auf. Die Digitalisierung und die bereits vorhandenen Räumlichkeiten machen das problemlos möglich. So wird der Sitz der VR Bank Amberg-Sulzbach eG sich in Sulzbach-Rosenberg wiederfinden. Die VR Bank Amberg wird übernehmende Bank werden. Die neue Genossenschaft wird mit ihren etwa 18 000 Teilhabern die größte Mitgliedergemeinschaft des Landkreises sein. Das gesamte Kundenvolumen von über 3 Milliarden Euro soll weiterhin mit hoher Qualität betreut werden. Erklärtes Ziel ist es zudem, Mehrwerte für Mitglieder und Kunden zu heben. Hier wären ein breiteres und spezielleres Beratungsangebot, den Einsatz von Spezialisten und die Option, größere Firmenkunden zu bedienen hervorzuheben. Zudem dürfte die Fusion auch für die Mitarbeiter interessant sein. Ein Haus dieser Größe bietet langfristig sichere Arbeitsplätze und mehr Karrierechancen gerade für aufstrebende junge Mitarbeiter. Ein zukunftsweisendes Projekt, für Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter, so die Vorstände der neuen VR-Bank Amberg-Sulzbach eG.