Tag des offenen Denkmals
Heiße Nächte und neue Gastfreundschaft in Amberg

05.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:48 Uhr
Die Erinnerung an die großen Zeiten des früheren Josefhauses, das heute ein Wohnhaus ist, lebt: Ein stilisiertes Fenster zeigt neben Musiker-Silhouetten auch Konzert-Fotos, zum Beispiel von Ambergs Legende Georg Übler (Major Knockout). −Foto: Michaela Fichtner

Am Sonntag, 11. September, ist es wieder so weit. Unter dem Motto „KulturSpur, Ein Fall für den Denkmalschutz“ gewährt der Tag des offenen Denkmals interessante Einblicke. Das diesjährige Motto möchte laut einer Mitteilung der Stadt als Inspirationsquelle dienen: Historische Bausubstanz ist reich an Indizien und Beweismaterial, die es zu entdecken gilt – auch in Amberg.

nAmberger Neugier – Eine Höhlenbegehung 1535

Höhlen aufzusuchen gilt heute als Freizeitvergnügen. Die 25 Amberger, die sich vor fast 500 Jahren auf den Weg in eine Höhle bei Breitenwinn machten, fürchteten eine enge und dunkle Welt voller Geister und Abgründe – hofften aber auch auf Schätze und Entdeckungen. Stadtarchivar Andreas Erb begibt sich auf die Spuren der Expedition und schildert ihr Nachleben an der Schwelle von mittelalterlicher Religiosität zu neuzeitlicher Entdeckerlust.

Der Vortrag findet von 11 bis 12.30 Uhr im Großen Rathaussaal statt.

nVier Altstadthäuser werden das Bootshaus

Großes öffentliches Interesse begleitet die Bauarbeiten am Bootshaus. Vier Altstadthäuser werden saniert und hier zu einem Gastronomie- und Hotelbetrieb geformt, wobei die Kleinteiligkeit der Bebauung und die Eigenart jedes Gebäudes erhalten bleiben. Im ältesten Siedlungskern Ambergs gelegen, fanden Bauherr und Architekt viele Spuren vergangener Zeiten. Wie sie in das Bauprojekt einbezogen werden, wird bei der Begehung dieser anspruchsvollen Baustelle gezeigt und erklärt.

Führungen mit Bauherr Klaus Herdegen und Architekt Georg Zunner gibt es um 13, 14, 15 Uhr, jeweils maximal 15 Personen. Treffpunkt ist an der Straßenecke Hinter der Veste/ Schiffbrückgasse. Anmeldung erforderlich.

nDas alte Josefshaus: Das Haus der wilden Orgien

Bei Erwähnung des früheren Josefshauses verklären sich die Blicke des mittlerweile leicht ergrauten damaligen Publikums. Als Veranstaltungsort war es legendär, doch die Geschichte des Hauses führt weiter zurück bis ins Jahr 1900, ältere Teile davon sind sogar noch viel älter. Die Teilnehmer hören vom Josefshaus, Kolpinghaus und Prechtlhaus und sehen die Spuren der Namensgeber am Außenbau. Führungen mit Stadtheimatpflegerin Beate Wolters gibt es um 16 und 17 Uhr, Treffpunkt ist am Wingershofer Tor.

nDas Benefiziatenhaus in der Badgasse 13

Das 1724 errichtete sogenannte Benefiziatenhaus gehörte zur Kirchengemeinde St. Georg und dem Jesuitenkolleg Amberg. Die Bedeutung des Objekts liegt in seiner wechselhaften Geschichte als zunächst landwirtschaftliches Kleinanwesen und anschließend als privates Wohngebäude. Die teils sehr massive Bauweise zeigt sich im fast unverändert erhaltenen gewölbten Keller und in den ungewöhnlich starken und gut erhaltenen Dachbalken, die auf reichliche Baumittel schließen lassen.

Führungen mit Gertrud Rösch für jeweils maximal zehn Personen gibt es um 10, 13 und 15 Uhr (etwa 30 Min.), Treffpunkt: Badgasse 13, Anmeldung erforderlich.

nEine Spurensuche im Stadtmuseum

Im Juli 1989 eröffnete das neue Amberger Stadtmuseum im Baustadel. Seit 1983 war dieses 500 Jahre alte Bauwerk aufwendig saniert und umgebaut worden. Obwohl sich das Ensemble durch den Neubau zur Landesausstellung 2003 noch einmal veränderte, sind bis heute viele Spuren ursprünglicher Sanierung zu finden. Passend zur Sonderausstellung „Zurück in die 80er“ beleuchtet ein Rundgang den Umbau in den 1980ern und die damit verbundene Neuaufstellung des Stadtmuseums. Dabei wird auch auf die wechselhafte Nutzungsgeschichte des Baustadels eingegangen. Führungen mit Michael Herzog gibt es um 15 und 16 Uhr (maximal 25 Personen), Treffpunkt ist das Stadtmuseum, Zeughausstraße, Anmeldung ist erforderlich.

nAuf den Spuren der Straßennamen in der Stadt

Feststehende Straßennamen gab es nicht immer. Seit 1926 bestehen die heutigen Bezeichnungen der Amberger Straßen in der Altstadt. Wie viel sie aus dem Leben der vergangenen Zeiten erzählen, erfährt man bei einem Stadtrundgang mit Stadtheimatpflegerin Beate Wolters um 14 Uhr; Treffpunkt: Marktplatz, Hochzeitbrunnen

Wichtige Details zum Aktionstag

Verantwortliche:Die Koordination liegt bei der VHS Amberg in Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalschutzbehörde, Stadtmuseum, Stadtarchiv, Stadtheimatpflegerin Beate Wolters und Kreisheimatpfleger Dieter Dörner.

Anmeldungen:Soweit erforderlich bei der VHS , Tel. (09621) 10-1238/-1868/-1340 (Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr) oder per E-Mail vhs@amberg.de

Eintritt:Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.