Karriere
Justiz setzt auf Frauen-Power

Fünf Richterposten am Landgericht Amberg waren neu zu besetzen. Es wurden ausschließlich Richterinnen ernannt.

08.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:18 Uhr
Gerd Spies
Bei der Ernennung: Landgerichtspräsident Harald Riedl, Barbara Tutsch, Annika Scharl, Anna-Katharina Dangelmeyer, Simone Amrhein, Raphaela Etzold und Richter-Rätin Claudia Arlt (v. l.) −Foto: Gerd Spies

Das hatte Ambergs Landgerichtspräsident Harald Riedl in seiner langjährigen Amtszeit noch nicht erlebt. Fünf neue Richterposten waren am Amberger Landgericht neu zu besetzen. Ernannt wurden ausschließlich weibliche Richterinnen. „Die Justiz wird weiblicher“, sagte Riedl bei der Vorstellung der Neuen. Sind lukrative Posten in der Wirtschaft für Männer interessanter? Sind Frauen im Jura-Studium fleißiger? Der Landgerichtspräsident suchte Erklärungen. Am Ende erschien ihm das Argument, dass der öffentliche Dienst am besten Beruf und Familie miteinander vereinbaren lässt, das plausibelste.

Raphaela Etzold kam 2017 an das Amberger Amtsgericht, wechselte 2018 an die Staatsanwaltschaft, bevor sie jetzt zur Richterin berufen wurde. Barbara Tutsch wurde schon 2009 an das Landgericht in Amberg berufen, wechselte 2012 an das Amberger Amtsgericht. Seit September 2021 ist sie Vorsitzende Richterin am Landgericht. Simone Amrhein hatte zuerst ein Studium der Rechtspflege abgeschlossen, bevor sie Jura studierte. Sie ist auch als Lehrkraft an der Hochschule in Starnberg und in der Ausbildung von Rechtspflegern in Nürnberg tätig. Annika Scharl und Anna-Katharina Dangelmeyer sind die beiden jüngsten Richterinnen. Sie sind zu Richterinnen auf Probe ernannt und dem Referat für zivilrechtliche Streitigkeiten zugewiesen. (age)