Justizvollzugsbeamte
JVA Amberg: Zwei Auszubildende erzählen von ihren Eindrücken

19.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:34 Uhr
Arbeit in der Sicherheitszentrale gehört auch für Lena Zilbauer zur Ausbildung dazu. −Foto: Markus Weigl

„Ich bin dann mal wieder im Gefängnis“, verabschieden sich seit Februar zehn Auszubildende von zuhause. Dabei gibt es einige Zweifel am Beruf – was steckt wirklich hinter einer Ausbildung in einer Justizvollzugsanstalt?



Die Kontrolle der Gitter an den Hafträumen gehört zur täglichen Arbeit der Angestellten einer Justizvollzugsanstalt. Auch die Unterkünfte von Gefangenen müssen geprüft werden. Seit Anfang Februar verabschieden sich zehn junge Männer und Frauen zuhause mit „Ich bin dann mal wieder im Gefängnis“. Dort lassen sie sich ausbilden. Bei Angehörigen gebe es dabei schon manchmal den ein oder anderen Zweifel, teilt die JVA Amberg in einer Pressemitteilung mit.

Abwechslungsreich und interessant

Zu den künftigen Anwärtern zählen auch Lena Zilbauer und Lukas Gebhard, die beide schon vorab ein bisschen Gefängnisluft schnuppern durften. „Sehr interessant und absolut abwechslungsreich“, so beschreibt Gebhard seinen neuen Ausbildungsberuf.

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Ob es die Abwicklung der Gefangenenbesuche, die Kontrolle der Briefe, die Beaufsichtigung und Anleitung in den Arbeitsbetrieben, die sichere Unterbringung auf den Stationen, die Arbeit in der Sicherheitszentrale oder die korrekte Durchsuchung von Gefangenen betrifft, all das gehöre zum Spektrum der 18-monatigen Ausbildung. In der JVA Amberg kümmert sich, wie in den anderen 13 bayerischen Ausbildungsanstalten, ein Ausbildungsleiter um die praxisbezogenen Ausbildungsinhalte und vertieft diese in Unterrichtseinheiten mit den entsprechenden gesetzlichen Grundlagen.

Wichtige Grundlagen werden gelernt

Der Umgang mit – auch durchaus schwierigen – Menschen, Gesprächsführung, Deeskalation, aber auch die Handhabung verschiedener Waffen sowie die waffenlose Selbstverteidigung stehen auf dem Stundenplan der Auszubildenden, heißt es in der Pressemitteilung der JVA Amberg weiter. „Ein wichtiger Tag für die Gefangen“, so Zilbauer, sind die „Einkaufstage“. Sie können sich aus einem breitgefächerten Sortiment Lebens- und Genussmittel bestellen, die dann angeliefert werden. Die logistische Abwicklung und Kontrolle der Ausgabe müsse gelernt sein, sagt Zilbauer.

Hofgang muss kontrolliert werden

Auch der Hofgang sei wichtig. Hier haben die Gefangenen die Möglichkeit, sich täglich mindestens eine Stunde im Freien aufzuhalten. Das müsse aber kontrolliert werden, betont Gebhard.Abgerundet werde die Ausbildung in zwei theoretischen Abschnitten an der Justizvollzugsakademie in Straubing. Dort finden dann auch die schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen statt, bevor es wieder zurück geht an die JVA Amberg.