Amberg
Psychosoziale Hilfen bei Notfällen in der Region koordinieren

06.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:12 Uhr
Die Aufgaben des Zusammenschlusses erläuterte Carsten-Armin Jakimowicz. −Foto: Andreas Pfauntsch

Die Stadt Amberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach haben eine Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung gegründet. Vor allem bei Katastrophen wird sie gefragt sein.

Großschadensereignisse und Katastrophen, aber auch die Konfrontation mit einem plötzlichen Todesfall können eine psychische Belastung sowohl für die unmittelbar Betroffenen als auch für die Einsatzkräfte bedeuten. Diese Belastungen sollen durch psychosoziale Notfallversorgung gemildert und betroffene Menschen kompetent begleitet werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Amberg. Um in Zukunft diese Hilfen auch bei größeren und länger andauernden Schadenslagen koordinieren und gewährleisten zu können, haben die Stadt Amberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach jetzt eine Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung, kurz: ARGE PSNV, gegründet.

Die verschiedenen Angebote zusammenfassen

Zur konstituierenden Sitzung luden die Katastrophenschutzbehörden von Stadt und Landratsamt die in diesem Bereich tätigen Organisationen und Behörden ein. Mehr als 20 Vertreter der Feuerwehren, der Polizei, des THW, der Hilfsorganisationen, der evangelischen und katholischen Kirchen sowie des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Oberpfalz-Nord waren dazu in das Landratsamt gekommen.

Im Bereich Psychosoziale Notfallversorgung sind die verschiedenen Angebote wie Notfallseelsorge, Krisenintervention und psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte sowie Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst zusammengefasst. Mit der Gründung der ARGE-PSNV wurde nun eine Empfehlung des bayerischen Innenministeriums umgesetzt. In der Arbeitsgemeinschaft werden künftig die Akteure der PSNV-B (für Betroffene) und PSNV-E (für Einsatzkräfte) in Amberg und Amberg-Sulzbach zusammenwirken.

Auch Erfahrungsaustausch ist wichtig

Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny dankte in seinem Grußwort allen Engagierten und betonte, wie wichtig es sei, in großen wie in kleinen Krisen adäquate Hilfe zu leisten. „Es gibt viele, die im Austausch voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können. Die ARGE PSNV bietet nun Raum zum Netzwerken und zum Erfahrungsaustausch. Es ist eine bereichernde Erfahrung, Menschen zu helfen, gleichzeitig ist diese Hilfe ein wertvolles Gut für die Gesellschaft“, machte er deutlich.

Anschließend erläuterte der Leiter der Notfallseelsorge, Carsten-Armin Jakimowicz, die Aufgaben und Ziele einer ARGE PSNV. Mit der Bildung dieser Arbeitsgemeinschaft und einer einheitlichen Führungsstruktur seien nun die Voraussetzungen für ein geordnetes Zusammenwirken der Angebotsträger, Behörden und Organisationen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg auch bei größeren Einsatzlagen geschaffen.

Dank an Peter Bublitz und seine Basisarbeit

Gleichzeitig stellte er fest, dass die Zusammenarbeit in der PSNV vor Ort aber schon immer gut geklappt habe. „Mit der Arbeitsgemeinschaft nehmen die Stadt Amberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach eine bayernweite Vorzeigerolle ein“, so Jakimowicz weiter. Dies sei seit der Gründung der Notfallseelsorge und Krisenintervention seinem Vorgänger Peter Bublitz zu verdanken, der durch sein Wirken die Basis dafür gelegt habe, dass die Beteiligten aller Organisationen als interdisziplinäres PSNV-Team agieren.

Vierköpfiges Leitungsteam gewählt

Ein wesentlicher Punkt der konstituierenden Sitzung war die Beschlussfassung über eine grundlegende Vereinbarung und die Wahl eines vierköpfigen Leitungsteams. Dieses wurde für die Amtszeit von zwei Jahren bestimmt und besteht aus Sprecher Carsten-Armin Jakimowicz, stellvertretendem Sprecher Tim Saborowski sowie den Beisitzern Peter Bublitz und Edith Pickel. Für die Bestellung als Leiter und Fachberater PSNV wurde Carsten-Armin Jakimowicz vorgeschlagen, der die dazu nötige Ausbildung an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried bereits absolviert hat.

Die Leiter und Fachberater PSNV werden von den Kreisverwaltungsbehörden bestellt und in die Struktur der Führungsgruppen Katastrophenschutz eingebunden. Für die Entsendung in die dafür notwendige Ausbildung wurden Tim Saborowski und David Scherf vorgeschlagen. Das Ende der Veranstaltung markierte ein Ausblick auf die weiteren Aufgabengebiete und auf mögliche künftige Themenfelder.

Das könnte Sie auch interessieren:Dekan Michael Hirmer bangt um Notfallseelsorge im Landkreis Schwandorf