Wetter
Regen und Schneeschmelze sorgten im Vilstal für Hochwasser

05.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:45 Uhr
Der Wiesenweg, die Zufahrt zum Wohngebiet „In der Zell“ und der Radweg waren am Samstagnachmittag in Emhof noch überschwemmt. −Foto: Paul Böhm

Den höchsten Pegelstand der Vils nach den starken Schneefällen und dem rasanten Tauwetter der vergangenen Tage hat man an der Mess-Station an der Eisernen Brücke in Schmidmühlen am Samstagmittag gemessen: Er lag bei 1,92 Metern.

An der Messstation der Lauterach bei Stettkirchen wurde der höchste Pegelstand mit 1,17 Metern am Freitagabend gegen 23 Uhr aufgezeichnet. Nachdem der Regen aufgehört und der Schnee geschmolzen ist, gehen die Pegelstände an diesen beiden Messstationen schon wieder leicht zurück. In Schmidmühlen hat man die großen Hochwasserschutzmaßnahmen an den Verschluss-Werken der Lauterach nicht aktivieren müssen. Lediglich der überflutete Fußweg durch die Flutmulde der Lauterach wurde gesperrt.

Wiesenstücke wurden überflutet

Wie überall im Vilstal, von Theuern bis Dietldorf, sind aber die vom Wasserwirtschaftsamt geschaffenen Retentions-Flächen und teilweise tiefer liegende Wiesenstücke überflutet worden. Der höchste Pegelstand an der Mess-Station der Vils in Amberg wurde am Samstag um 5 Uhr mit 1,51 Metern gemessen.

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An der Mess-Station bei Dietldorf am Samstagmittag mit 2,29 Metern. Seit dieser Zeit sinken die Pegelstände der Stationen an der Lauterach in Stettkirchen und der Vils in Amberg, Schmidmühlen und Dietldorf schon wieder. Als wirksam haben sich die Wasserrückhaltebecken im Truppenübungsplatz Hohenfels erwiesen.

Wasserrückhaltebecken sind effektive Schutzmaßnahmen

Mit diesen Schutzmaßnahmen sorgten die Amerikaner im Truppenübungsplatz dafür, die früheren Wassermassen in den Griff zu bekommen. In einer Vielzahl von Wasserrückhaltebecken wird dort das Oberflächenwasser gesammelt und gezielt abgeleitet. Der Schlegelgraben in Schmidmühlen und der Grabenbach in Emhof waren am späten Samstagnachmittag sogar ohne Wasser. Vor deren Ausbau waren dies allerdings empfindliche Punkte für Überflutungen bei Starkregenfällen oder einer schnellen Schneeschmelze. Folgende Projekte gibt es zum Hochwasserschutz im Truppenübungsplatz Hohenfels: Etwa 280 große und kleine Regenrückhaltebecken durchziehen den über 16 000 Hektar großen Platz – mit etwa einer Million Kubikmeter Fassungsvermögen. Im Bereich von Ransbach, Allersburg und Hohenburg sind es allein 29 Auffangbecken mit etwa 42 000 Kubikmetern Fassungsvermögen.

Viele Rückhaltebecken im Vilstal

Gut abgesichert ist außerdem der Bereich von Adertshausen mit 24 Regenrückhaltebecken mit mehr als 55 000 Kubikmetern Fassungsvolumen. Im Bereich von Schmidmühlen und Emhof sind es 17 Becken mit etwa 20 000 Kubikmetern. Die größte Damm-Anlage des Übungsplatzes entstand mit Verbauung des Schwender Tales. Dazu kommt das Hauntal, das sich parallel zum Lauf der Vils auf dem Jurarücken auf einer Höhe von Emhof bis Rohrbach hinzieht. Der Hauntal-Damm kann etwa 75 000 Kubikmeter auffangen. Außerdem gibt es noch viele kleinere, oft stufenmäßig angelegte Rückhaltebecken und Verbauungen, um einen geregelten Wasserablauf zu sichern – auch bei Starkregenfällen und Schneeschmelze.

− abp