Gesundheit
Schmerzen sind behandelbar

Das Klinikum St. Marien Amberg beteiligt sich am Aktionstag gegen Schmerz an der Telefonhotline.

31.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:45 Uhr
Dr. Ursula Kleine −Foto: Sandra Dietl

Auch in Deutschland leiden mehrere Millionen Menschen an chronischem Schmerz, für Außenstehende ist dies im Alltag oft kaum wahrnehmbar. Von der Deutschen Schmerzgesellschaft und deren Partnerorganisationen wurde daher der „Aktionstag gegen den Schmerz“ initiiert, um auf diese chronische Erkrankung aufmerksam zu machen, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums.

Am Dienstag, 1. Juni, findet der Aktionstag in diesem Jahr statt, Corona bedingt leider nun schon zum zweiten Mal ohne Präsenzveranstaltung vor Ort. Schmerztherapeuten werden über eine Telefonhotline unter der bundesweiten Telefonnummer 0800-1818120 für persönliche Fragen zur Verfügung stehen. So auch die Chefärztin der Klinik für Schmerztherapie des Klinikums St. Marien Amberg, Dr. Ursula Kleine. „Uns allen wären persönliche Kontakte bei Informationsveranstaltungen lieber, aber die Pandemie beschränkt uns auch hier, genauso wie in unserer täglichen Arbeit. Wir sind aber froh, unter Einhaltung von Hygieneregeln mit regelmäßigen Testungen unserer Patienten auf Covid19-Infektion, dem Tragen von Masken und Einhalten von Abstand weiterhin tagesklinische Behandlung anbieten zu können“, berichtet Dr. Ursula Kleine.

Auch die Arbeit in der Schmerzambulanz sei weitestgehend uneingeschränkt möglich. Lediglich die Aufnahme chronischer Schmerzpatienten zum stationären Aufenthalt für diejenigen, die aufgrund eingeschränkter Belastbarkeit oder Pflegebedarf an teilstationärer Therapie nicht teilhaben können, ist aktuell noch nicht wieder möglich. „Wir hoffen aber, dass das Klinikum St. Marien bei sinkenden Corona-Inzidenzwerten mit weiteren Schritten zur Normalversorgung auch diese Behandlungsmöglichkeit bald wieder anbieten kann“, so Dr. Kleine.

Wie für alle chronisch Kranken ist auch für Schmerzpatienten der Umgang mit ihren Beschwerden im Alltag neben den medizinischen Behandlungsoptionen ein wichtiger Baustein für Wohlbefinden im Alltag. Durch die Pandemie und deren Einschränkungen, sind nun viele hilfreiche Dinge, wie sportliche Aktivitäten oder soziale Kontakte, die trotz der Schmerzen aufgebaut wurden, weggebrochen. Auch wenn dies kein vollwertiger Ersatz für Schwimmen, Reha Sport und persönliche Gespräche sein kann, gibt es schriftliche Angebote . Hilfreich für Kopfschmerzpatienten ist sicher die Migräne-App der Kopfschmerzklinik Kiel. Hier wird die Anleitung zu Progressiver Muskelentspannung nach Jacobson auch in spezieller Form für Kinder angeboten. Dieses Verfahren ist sicher auch für alle anderen chronischen Schmerzerkrankungen wichtig.

Kopfschmerzen als Modell für Schmerzen, die nicht immer auf behandelbare körperliche Veränderungen zurückgeführt werden können, standen wohl Pate für den Titel des Buches „Kopfschmerzen im Becken“, das für Patientinnen mit chronischen Unterleibsschmerzen eine alternative Sicht auf ihre Beschwerden anregen möchte. Für alle, aber besonders für Menschen mit chronischen Schmerzen, deren Aufmerksamkeit oft den ganzen Tag von den Schmerzen bestimmt ist, sind Anleitungen zu Achtsamkeit im Alltag wie das Buch von Bays, „Achtsam durch den Tag“ oder die App 7Mind Meditation & Achtsamkeit eine wertvolle Möglichkeit auch in schweren Zeiten die guten Momente des Alltags nicht zu verpassen. Die Botschaft des Aktionstags gegen den Schmerz ist, dass auch chronische Schmerzen behandelbar sind.