Verkehr
Stabsstelle will den ÖPNV stärken

In Amberg soll zudem die Sicherheit für Radfahrer erhöht werden. Bis 2022 sollen auch Fahrradgaragen geschaffen werden.

27.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:16 Uhr
Das neue Team für Mobilität mit (v.l.n.r.) Roman Kick, Cornelia Stich, Ulrich Schaller und Philipp Benkowitz präsentiert sich. −Foto: Philipp Benkowitz, Stadt Amberg

Die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit für nachhaltige Mobilität sollen im Mittelpunkt der Aktivitäten der Stabsstelle Mobilität und Verkehr der Stadt Amberg stehen. Aufgrund des Personalengpasses konnte bisher jedoch nur rund ein Sechstel der knapp 180 Maßnahmen realisiert werden. Dazu gehören die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung sowie die Verbesserung der Belagsqualität. Größere Projekte waren die Verlängerung des Oberammersrichter Wegs bis zum Industriegebiet und die Einrichtung von Fahrradschutzstreifen. Ziel dieser letzten Maßnahme ist es, mehr Sicherheit für die Radfahrer zu schaffen.

Daneben sollen sichere und überdachte Abstellplätze mehr Radfahrer zu einer kombinierten Nutzung von Rad, Bahn und Bus bewegen. Daher werden voraussichtlich bis Frühjahr 2022 zwei Fahrradgaragen am Multifunktionsplatz entstehen, zudem sollen 80 einfache Fahrradstellplätze vor dem Amberger Bahnhof errichtet werden.

Als weiterer Schwerpunkt liegt der Stabsstelle die Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs am Herzen. „Die Coronapandemie hat leider viele ÖPNV-Nutzerinnen und -nutzer auf andere Verkehrsträger umsteigen lassen. 16 Prozent der Abonnentinnen und Abonnenten haben während Corona ihr Ticket zurückgegeben“, berichtet Ulrich Schaller, der Leiter der Stabsstelle. Auch die Gelegenheitskunden sollen Bahn und Bus wieder verstärkt nutzen. Dazu müssten diese mit gezielten Maßnahmen zurückgewonnen und das Angebot sowie die Zuverlässigkeit von Bus und Bahn optimiert werden. Sehr wichtig sei es auch, Interessierte über die Mobilitätsangebote zu informieren. Dazu sind städtische Mobilitätsseiten für das Internet erarbeitet worden. Dort finden sich dann Infos zum Parken, zum ÖPNV und zur E-Mobilität. Zudem vermitteln die Seiten den Bürgern einen Überblick über die bereits realisierten und laufenden Radverkehrsprojekte.

Auch die Aufklärung über die Radverkehrsregeln steht im Fokus. So macht das Team der Stabsstelle deutlich, dass Autofahrer seit der Änderung der Straßenverkehrsordnung einen Abstand von 1,50 Metern innerorts und zwei Metern außerorts zu Radfahrern einhalten müssten. Auch sei ein Parken auf dem Schutzstreifen verboten, berichtet Susanne Schwab, Leiterin Kommunikation und Marketing der Stadt Amberg.

Der neue Leiter der Stabsstelle Mobilität, Ulrich Schaller, ist Diplom-Geograf und bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung als Stadtforscher, Moderator und IHK-Verkehrsreferent mit. Er wird unterstützt von Stadtplaner Philipp Benkowitz, der einschlägige Erfahrung in der niederländischen Radverkehrsplanung besitzt. Cornelia Stich ist Humangeografin und bringt als ausgebildete Gymnasiallehrerin pädagogische Erfahrung ein. Ergänzt wird das Trio durch Bauingenieur Roman Kick aus dem städtischen Tiefbauamt, der dieses bei der Planung der Radverkehrsprojekte unterstützt und für die Umsetzung der Maßnahmen verantwortlich ist. Schaller strebt sowohl eine intensive Vernetzung zu den Ämtern des Baureferats als auch zum Umweltreferat, zur Verkehrsbehörde und zum Klima- und Nachhaltigkeitsmanagement an.